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Deep Secrets - Berührung

Deep Secrets - Berührung

Titel: Deep Secrets - Berührung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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Raum auskragt. Auch hier ist der Blick auf die Stadt atemberaubend. Ich liebe diese Küche. Ich liebe alles, was ich bisher von dieser Wohnung gesehen habe.
    Ich drehe mich wieder um und finde einen rechteckigen Raum mit einer Theke und einer Edelstahlspüle. Gegenüber befindet sich eine weitere Theke mit einem Herd, einem Kühlschrank und dem sexy Besitzer des Appartements, der damit beschäftigt ist, Salz, Pfeffer, Teller und verschiedene andere Gegenstände zusammenzusammeln. Dann deponiert er sie in einer Ecke neben dem Herd.
    »Diese Küche ist der Traum jeden Chefkochs«, erkläre ich und stelle das Geschirr in die Spüle ihm gegenüber.
    »Sie gehört zur Wohnung, glaub also ja nicht, ich sei ein Meisterkoch.« Er öffnet den schicken Kühlschrank mit Doppeltüren und legt Eier und Käse auf die Theke. »Nicht grundlos bin ich mit der ganzen Restaurantszene hier bestens bekannt.«
    Ich gehe zur anderen Seite des Herds, um zu beobachten, wie er mehrere Eier in einer Schale aufschlägt. Seine Hände ziehen meinen Blick auf sich, und ich kann nicht umhin, daran zu denken, wie geschickt er meinen Körper berührt, wie geschickt er mit einem Pinsel umgeht. Wie sachkundig er gewusst hat, wie er mich am Rand festhalten und dann hinüberführen konnte.
    Er sieht mich an, und ich habe das Gefühl, dass er meine Gedanken liest. Ein Teil von mir brennt darauf, kühn willkommen zu heißen, was er an Gefühlen in mir weckt, aber mein altes Ich – ist es mein wahres? – beeilt sich zu vertuschen, was ich denke. »Ich weiß, wie man in der Tiefkühlabteilung eines Lebensmittelladens einkauft, und das ist auch schon so ziemlich alles. Meine Mom war … Wir … haben nicht gekocht.« Er schlägt Eier in einer Schüssel auf und fügt Milch, Salz und Pfeffer hinzu.
    »War deine Mom zu beschäftigt, oder hat sie nicht gern gekocht?«
    Wie habe ich dieses Gespräch nur so einleiten können? »Mein Vater mochte es nicht, wenn sie kochte, also hat sie es nicht getan.«
    Er legt eine Hand auf die Theke. »Er hat gekocht?«
    »Äh, nein. Mein Vater hat im Haushalt nichts gemacht.« Er stellt die Platte an und gießt ein wenig Öl in die Pfanne. »Also, wer hat gekocht? Du oder ein Bruder oder eine Schwester?«
    »Ich bin ein Einzelkind, und ich koche nicht.« Er sieht mich an, einen neugierigen Ausdruck im Gesicht, und ich weiß, warum. Ich mache eine einfache Frage kompliziert, weil ich alles, was meinen Vater betrifft, kompliziert mache. »Wir hatten einen Koch.« Sein überraschter Blick lässt mich bedauern, dass ich das Thema angeschnitten habe, und ich deute auf die Kaffeekanne, die vor mir steht. »Ich versage.«
    Er zögert für einen Moment, und ich habe den Eindruck, er will mich drängen, mehr zu erzählen, aber glücklicherweise scheint er seine Meinung zu ändern. »Das war der Deal. Ich koche, du machst Kaffee.«
    »Aye, Käpt’n«, sage ich mit einem spöttischen Salut, greife nach dem Behälter und bemerke die leuchtend grüne Zeitangabe am Fuß der eleganten Kanne in Schwarz und Silber. Sie verkündet die frühe Stunde: Sieben Uhr dreißig. Viel zu früh für die Magenkrämpfe, die ich wegen meiner Familiendramen bekommen habe. Ich will auch gar nicht über sie reden.
    Ich lege den Deckel beiseite, Kaffeeduft dringt an meine Nase, und für einen Moment denke ich an Ava. Sie hat nach Kaffee gerochen, als ich sie in der Galerie umarmt habe. Oder ich war betrunken, und meine Nase war überfordert wie mein großer Mund, als ich die Sache mit dem Hahnenkampf hervorgesprudelt habe. »Es riecht wie … Cup O’Café.«
    »Nicht mal annähernd«, sagt Chris und gesellt sich zu mir. Seine Schulter streift meine, und meine Sorgen sind wie weggeblasen. Ich bin dankbar dafür, dass sich meine Magenkrämpfe lösen. Unsere Haut berührt sich nicht, und trotzdem wirkt er so auf mich.
    Er atmet den Duft der Bohnen ein, dann hält er mir die Dose unter die Nase, damit ich das Gleiche tue. »Das ist der Duft einer französischen Sorte von Malongo in Paris. Ich nehme mir davon etwas mit, wenn ich in die Staaten komme. Ich liebe dieses Zeug.«
    »Ich kann kaum erwarten, es zu kosten«, sage ich und meine es ernst. Er liebt Kaffee, Pizza und Tom Hanks. Ich liebe es, dass er in so vielen Dingen so leidenschaftlich ist. Und in Bezug auf mich? Zumindest für den Moment? Ich werde es nehmen, wie es ist. Seine Leidenschaft ist ansteckend.
    »Vier Löffel für eine Kanne«, informiert er mich.
    Ich nicke und mache mich an die Arbeit,

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