Deep Secrets - Berührung
vermischt. Er beugt sich vor und küsst mich aufs Ohr, und sein Atem ist heiß auf meinem Hals. »Weil ich gehofft habe, dich anzutörnen. Ich schätze, ich werde mir mehr Mühe geben müssen, nachdem wir gegessen haben.« Er zieht sich von mir zurück, als eine Angestellte der Hausverwaltung in den Hörer spricht. »Kann ich Ihnen helfen, Mr Merit?«
Ich starre auf Chris’ breite Schultern, während er sich um das Essen kümmert. Er hat mich atemlos und sehnsuchtsvoll gemacht, und ich frage mich, warum zum Kuckuck ich gedacht habe, das Frühstück sei wichtig.
»Mr Merit?«, fragt die Frau in der Leitung nach und reißt mich aus meinem Tagtraum.
»Ja, Hi. Mr Merit hätte gern eine Zahnbürste und Zahnpasta, bitte.«
»Aber gern«, antwortet die Frau. »Ich werde sie sofort hinaufschicken.«
Ich lege den Hörer auf und gehe auf die Kaffeekanne zu, dann nehme ich zwei Tassen aus dem Schrank darüber. Ich sehe Chris an, während er zwei Teller mit seinen Kreationen füllt, und er lächelt mich an. Seine Augen blitzen und sind voller Schalk. Ihm ist nur allzu deutlich bewusst, dass er mich in eine peinliche Situation gebracht hat, und er liebt es.
»Ich mag dich in meinem Bademantel.« Er wackelt mit einer Augenbraue. »Ich mag dich noch lieber ohne meinen Bademantel.«
Hitze überflutet mich, und sie kommt nicht vom Herd. Er ist zu charmant und sexy. »Ich sehe besser aus, wenn ich geduscht und angezogen bin wie du.«
»Ich schätze, das ist Ansichtssache.«
Ich glühe wegen seiner Aufmerksamkeiten. Wie könnte irgendeine Frau nicht glühen, wenn Chris Merit ihr ein Kompliment macht? »Wie magst du deinen Kaffee?«
»Mit Unmengen Sahne. Sie ist im Kühlschrank.«
Ich lache über diese Ankündigung.
Er zieht die Brauen zusammen. »Was ist komisch an Sahne im Kühlschrank?«
»Ich habe erwartet, dass du sagen würdest, dass du ihn schwarz trinkst. Du weißt schon, die ganze Biker-cooler-Künstler-Persönlichkeit. Ich dachte, du würdest deinen Kaffee so schwarz und stark wollen, dass dir davon zusätzliche Haare auf der Brust wachsen.«
»Ich habe reichlich Haare auf der Brust, wie dir sicher aufgefallen ist, und ich mag Zucker zu meinem Gift.«
Es ist eine seltsame Bemerkung, und wie bei so vielen anderen Dingen bei Chris vermute ich, dass sie eine verborgene Bedeutung hat. Ich frage mich, ob er lange genug hier sein wird, damit ich sie verstehe, und stelle fest, dass ich es hoffe. Schon jetzt verwandelt sich mein Gelübde, mit Chris im Augenblick zu leben, in das Verlangen, im nächsten zu sein.
Er hatte recht. Er ist gefährlich. Oder vielleicht hat er nicht gefährlich gesagt. Ich bin mir nicht sicher, warum er mich so sehr gewarnt hat, aber eins muss ich ihm lassen. Er ist gefährlich, und ich habe mir nie so sehr gewünscht, am Abgrund zu leben wie jetzt.
20
Ein paar Minuten später sind mir meine Zahnbürste und Zahnpasta über einen Schacht in der Wand am Kühlschrank nach oben geschickt worden, der einem Rohrpostsystem ähnelt. Ich bin davongeeilt, um mir die Zähne zu putzen, bevor ich etwas esse, was Chris erheiternd fand. Jetzt fühle ich mich besser.
Wir sitzen an seinem Küchentisch, jeder von uns versorgt mit Kaffee, der mit Haselnusssahne gesüßt ist, die anscheinend in Paris nicht leicht aufzutreiben ist und zu seinen Lieblingsleckereien zählt.
»Ich habe Haselnuss nie probiert«, gestehe ich. »Ich bin eigentlich ein Vanillemädchen.« Die törichte Bemerkung ist heraus, bevor ich sie zurücknehmen kann.
Chris’ Mundwinkel zucken. »Nun denn, ich trachte danach, deine Vanilleangewohnheit zu durchbrechen. Er deutet mit dem Kinn auf meine Tasse. »Koste mal.«
Oh, gütiger Himmel, es musste so kommen, aber andererseits habe ich es herausgefordert. Ich frage mich, was er als Vanille definiert. Ich, gegen das Fenster gepresst? War das Vanille? Nicht für mich, aber ich war so lange so sehr Vanille. Und ich gestatte mir endlich, mehr vom Leben zu erhoffen.
»Du kannst mir stattdessen auch sagen, was du denkst«, schlägt Chris vor.
»Oh.« Ich blinzle und begreife, dass ich ein wenig zu konzentriert und offensichtlich über die Vanille-Bemerkung nachdenke. Nein. Ich glaube nicht, dass ich ihm diese Gedanken mitteilen werde.
Er wirkt fasziniert, aber ich ignoriere ihn, nippe an dem Kaffee und koste den anheimelnden, nussigen Geschmack. »Es ist gut. Wirklich gut.« Anerkennung schimmert in seinen Zügen, und sein Tonfall ist voller Anspielungen. »Ich wusste, dass in deiner
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