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Deep Secrets - Berührung

Deep Secrets - Berührung

Titel: Deep Secrets - Berührung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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in zwei Bratpfannen neben mir brutzelt es. Ich gieße das Wasser in die Kanne, als mir klar wird, wie überraschend und behaglich diese häusliche Szene mit Chris ist. Sein früheres Geständnis, dass er niemals eine Frau mit nach Hause nehme, verleitet mich zu der Annahme, dass auch er sich auf unvertrautem Terrain befindet. Er bringt niemals eine Frau mit nach Hause? Gewiss meint er selten. Oder?
    Ich betrachte die perfekt geformten Omeletts, die noch nicht gefüllt und gefaltet sind. »Sieht für mich verdammt nach Meisterkoch aus.«
    Er sieht mich an; seine Augen leuchten erheitert. »Jetzt machst du mir Druck.«
    Ich schnaube. »Du und Druck haben, das geht nicht zusammen.«
    Seine Lippen zucken, aber es folgt kein Leugnen. Er ist selbstbewusst. Was immer in seiner Seele verborgen ist, welcher Schaden da auch sein mag, er macht ihn nicht unsicher.
    Er hält Gemüse hoch, bevor er es in das Omelett fallen lässt. »Zwiebeln und Paprika?«
    »Warum nicht? Ich hatte keine Zahnbürste dabei. Ich bin sowieso schon tödlich.«
    Er lacht, ein tiefes Dröhnen männlichen Temperaments, das seltsame Dinge mit meiner Brust anstellt. Ich habe Appetit auf ihn, nicht auf das Omelett. »Ruf beim Portierservice an, wenn du willst«, schlägt er vor. »Das funktioniert hier so ziemlich wie in einem Hotel. Du willst es. Sie besorgen es.«
    »Oh.« Ich bin überrascht, aber erfreut. »Wie erreiche ich sie?«
    Er deutet nach links. »Das Telefon an der Wand hinter dem Kühlschrank verbindet dich direkt mit der Portiersloge.«
    Begeistert von der Aussicht, eine Zahnbürste zu bekommen, gehe ich zum Telefon und lehne mich an eine weitere kleine Theke, in der Absicht, den Hörer aufzunehmen, aber ich zögere. »Was soll ich ihnen sagen, wer ich bin?«
    Chris lässt das Essen Essen sein und tritt vor mich hin. Sein großer, wunderbarer Körper ragt über meinem auf, und seine Hüften drücken sich intim gegen meine. Ich bin sofort erregt und ziemlich sicher, dass es bei diesem Mann immer so bleiben wird.
    »Was willst du ihnen denn sagen, wer du bist?« Die Herausforderung, die in seinen Worten mitschwingt, ist nicht zu verkennen.
    Und wieder ein Stimmungswechsel – wir bewegen uns erneut auf der dunklen Seite. Es trifft mich unverhofft wie ein Peitschenschlag.
    Meine Finger krümmen sich an seiner harten, warmen Brust. Er neckt mich, und ich spiele sein Spiel nicht mit. Eines habe ich gelernt, seit ich meinen Vater hinter mir gelassen habe und – ja, auch Michael –, nämlich dass ich ich bin. Weder kann ich so tun, als sei ich jemand anders, noch will ich es für Chris versuchen, ganz gleich, wie heiß dieser Mann ist.
    »Ich will ihnen gar nichts sagen«, erwidere ich. »Es geht sie nichts an.«
    Er mustert mich mit undeutbarer Miene, aber ich habe ein Gefühl, als befinde ich mich im Zentrum eines Hurrikans. Ich kann seine Reaktion auf meine Antwort überhaupt nicht einordnen.
    »Als ich sagte, ich bringe keine Frauen hierher, Sara, meinte ich nie. Abgesehen von einer.«
    Eine weitere Bemerkung ohne erkennbaren Zusammenhang; offenbar bezieht sie sich auf den Anruf unten. Ich bewege mich zwischen Untiefen und frage mich, ob ich ans rettende Ufer schwimmen muss, das Ufer, das meine Wohnung ist.
    »Ja«, antworte ich. »Du hast das gesagt, und wenn du es mir noch einmal sagst, schließe ich daraus, dass es deine Art ist, mich nach Hause zu schicken.«
    »Ich sage es dir, weil ich will, dass du verstehst, wie sehr ich dich hierhaben will.«
    »Oh.« Er will mich hierhaben. Irgendwie weiß ich das, aber es ihn sagen zu hören, überrascht und erfreut mich viel zu sehr, als gut für mich sein kann.
    »Und ich will, dass du hier sein willst«, fügt er hinzu.
    Aufs Neue überrascht, kann ich einen Anflug von Verletzlichkeit in seiner Stimme eher spüren als hören. Ich lege den Kopf schräg und mustere ihn. Ja. Er ist unsicher, und mir kommt die Idee, dass er daran nicht gewöhnt ist.
    »Ich will es«, flüstere ich. »Ich will hier sein.«
    »Gut.« Mit zwei Fingern streicht er über meine Wange und schiebt mir das Haar hinters Ohr, was einen Schauer über meinen Hals und mein Rückgrat laufen lässt. Ich bin überwältigt und zittere. Noch nie habe ich so auf einen Mann reagiert, und ich versuche zu verstehen, was er an sich hat, das mich in tiefster Seele anspricht. Ich habe gut aussehende Männer gekannt. Ich habe talentierte, begabte und mächtige Männer gekannt. Aber keinen wie diesen. Keinen, der so kompliziert war, keinen,

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