Deer Lake 01 - Sünden der Nacht
hatten. Sie konnte ihn nicht für immer haben, aber wenigstens diese Nacht. In seiner Umarmung könnte sie sich verlieren, die häßliche Welt mit dem Nebel der Leidenschaft verdecken …
Seine Finger glitten in ihr Haar, sein Daumen rieb zärtlich über die empfindliche Stelle auf ihrer Stirn, wo sich der Schmerz konzentriert hatte.
»Du solltest zurück ins Bett gehen«, flüsterte er.
Megan spürte ihr Herz pochen, fühlte die gedämpfte Kraft und Sanftheit seiner Hände, sah die Sehnsucht und das Bedauern in seinen Augen. Sie liebte ihn. So sinnlos das auch sein mochte. Sie mußt fort von hier. Er hatte sie nicht gebeten zu bleiben. Er hatte gar nichts verlangt, nichts versprochen, hatte jemand anderen so sehr geliebt … was ihr noch nie widerfahren war. Aber sie konnte dieses Geheimnis in ihrem Herzen bewahren, ihre Liebe fest und sicher verschließen, es würde vielleicht ihre letzte Nacht sein.
»Willst du mich haben?« Sie sah ihm tief in die Augen.
»Megan …«
Sie legte zwei Finger auf seine Lippen, ließ seine Besorgnis verstummen. Mitch sah hinunter zu ihr, so zerbrechlich, so blaß, ihre unglaubliche Kraft gebeugt unter dem Gewicht der Welt. Er war dabei, sich in sie zu verlieben. Sowenig Zukunft das auch hatte. In ein oder zwei Tagen würde sie fort sein, um von ihrer Karriere zu retten, was zu retten war. Er würde hier zurückbleiben, in dem Leben, das er sich geschaffen hatte – geordnet, leer, unter Vermeidung von Farbe. Das Leben, das er wollte, sicher und schlicht.
Aber wenigstens diese eine Nacht!
Er nahm ihre Hand und küßte sie sanft. Sie drehte sich und führte ihn den Gang hinunter in ihr Zimmer, während der Fernseher weiter vor sich hin tönte.
Sie hatte die Nachttischlampe angelassen, die die zerwühlten Laken in bernsteinfarbenes Licht tauchte, sie von hinten beleuchtete, als sie ihr Flanellhemd aufknöpfte und es von den Schultern zu Boden gleiten ließ. Die Lampe zauberte Glanz auf ihr dunkles Haar und ließ ihre Haut wie Alabaster schimmern. Megan stand vor ihm, bereit zur Hingabe, bis auf ihre Seele, bereit, soviel von ihm zu nehmen, wie er ihr geben würde. Sie verdiente mehr als nur eine Nacht, mehr, als das Leben ihr, mehr als er ihr zugestanden hatte.
Seine Hand zitterte, als er den Ehering abstreifte und ihn beiseite legte.
Megans Herz stockte und stolperte weiter. Die Möglichkeiten rasten durch ihren Kopf, alberne Gedanken und hoffnungslose Wünsche. Sie schob sie alle von sich, um die eine Wahrheit zu packen, mit der sie fertig werden konnte. Diese eine Nacht würden sie haben, ohne Schatten vergangener Lieben oder vergangener Sünden.
Sie nahm seine Hand, hob sie an ihre zitternden Lippen und küßte das Band blasser Haut, das der Ring hinterlassen hatte. Dann lag sie in seinen Armen, und seine Lippen bemächtigten sich der ihren. Megan streifte Mitchs Hemd über seine Schultern und er schleuderte es weg, konnte es kaum erwarten, sie nackt auf seiner Haut zu spüren. Er legte sie aufs Bett, und sein Mund zeichnete eine Linie von ihrem Hals zu ihren Brüsten. Sie bäumte sich unter ihm, einladend, flehte ihn an, die feste Knospe ihres Nippels zwischen seine Lippen zu nehmen, schrie auf, als er das empfindliche Fleisch heftig saugte. Eine Hand glitt seitlich an ihr hinunter, über ihre Hüfte, schlang ihr Bein um ihn und brachte die feuchte Hitze ihrer Weiblichkeit an die zitternden Muskeln seines Bauches.
Ein tiefes animalisches Stöhnen entrang sich seiner Kehle, als sie nach unten griff und seine Erektion in ihre Hände nahm. Er umschloß ihre Hand, drückte sie zusammen, beugte den Kopf und nahm ihr Ohrläppchen zwischen seine Zähne.
»So eng bist du, wenn ich in dir bin«, sagte er und löste Schauer der Erregung in ihr aus.
Mitch beobachtete ihr Gesicht, als er in sie eindrang. Panik packte ihn bei dem Gedanken, daß er sich in nur ein paar Tagen und Nächten verliebt hatte, und der Erkenntnis, daß all das in einem Tag vorbei sein würde, innerhalb eines Herzschlags.
Dann überrannten seine Bedürfnisse die Angst. Er stieß sich in sie tief hinein, mit voller Kraft, ihre enge nasse Hitze packte ihn, quetschte alle Gedanken aus seinem Kopf. Sie bewegten sich zusammen, strebten beide einer Erfüllung entgegen, die die Grenzen zwischen ihren Körpern, Gefühlen und Welten verwischte. Sie erreichten den Höhepunkt, erst der eine, dann der andere. Atemlos, zitternd umklammerten sie sich.
Ich liebe dich … Die Worte waren auf ihren Lippen. Sie hielt
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