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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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wahrscheinlicher«, sagte Spacy und alle Augenpaare waren sofort auf ihn gerichtet.
    »Und die wäre?«, fragte ein bedrückt wirkender Präsident und hoffte, die nächste Bemerkung wäre nur eine Phantasterei jenes Mannes, der sich in der Gefahr anscheinend am wohlsten fühlte.
    »Die Jubiläumsmission geht zum Hubble-Teleskop. STS-124 hingegen geht zur Internationalen Raumstation ISS. Ich glaube jetzt zu wissen, dass die Morde an den Astronauten nur einem einzigen Ziel dienen sollen.«
    Keiner im Raum gab auch nur einen einzigen Laut von sich. Die Spannung war mit den Händen greifbar, man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Spacy stand auf und wirkte entschlossener denn je. In seinen Augen lag etwas Hypnotisches, Allwissendes, und keiner der am Tisch Sitzenden konnte sich dieser Faszination entziehen.
    »Das Ziel ist nicht die Jubiläumsmission. Das Ziel ist die Internationale Raumstation ISS. Irgendwer will ein Space Shuttle zur ISS entführen und einen menschlichen Schutzschild und Faustpfand an Bord haben. Und dieser Schutzschild hat einen Namen: Tracy Gilles, Astronautin und Tochter unseres Präsidenten. Was immer die Terroristen vorhaben, ihre Drohung wird zum Gegenstand die vollständige Zerstörung der ISS haben.«
    Die Gesichter der Politiker am Tisch erstarrten zu Masken. Admiral Adamski bekam einen Hustenanfall. John Forrester ließ einen Bleistift fallen. General Lex Grant nickte stumm. Die Verteidigungsministerin wurde aschfahl. CIA-Direktor Frank Harris verkrampfte seine Hände in den Armlehnen seines Sessels. Bob Dreyfus, Don Fletcher und Michael Lion McNab waren wie zu Salzsäuren erstarrt. Und Präsident Gilles saß einfach nur da und sah in die Augen jenes Mannes, der diese brutale wie einleuchtende Analyse aus den bisherigen Gesprächen gezogen hatte.
    Spacy wollte sich gerade setzen, als er aus dem Augenwinkel heraus auf einem noch laufenden Monitor sah, wie die Bilder des laufenden ABC-Fernsehprogramms nach New York wechselten.
    »Was ist denn das?«, regte sich auch Admiral Adamski plötzlich und starrte gebannt auf den Bildschirm. Mit einem Mal kam wieder Leben in die Runde. Auch Präsident Gilles hatte seine Fassung wiedergewonnen.
    »Auf alle Schirme, machen Sie den Ton an«, forderte er barsch die Pressesprecherin auf. Zwei Sekunden später lieferten die Fernsehbilder den dazugehörigen Ton.
    »Ist das ein Spielfilm? Um diese Zeit?«, wunderte sich General Grant und starrte fasziniert auf einen der Monitore.
    »Wechseln Sie auf CNN, sofort«, gab der Präsident seine Anweisung an die Pressesprecherin des Weißen Hauses.
    Es war kein Spielfilm, auch CNN lieferte die gleichen Bilder. Aus der Perspektive eines Hubschraubers heraus war das Empire State Building zu sehen, wie es aus dem umgebenden Häusermeer herausragte. Der Helikopter kreiste um das Gebäude, und der Kameramann des Nachrichtensenders fing die Straßenzüge rund um den Wolkenkratzer ein. Was dort zu sehen war, schien dem Drehbuch eines Katastrophenthrillers zu entstammen. Leergefegte Straßenzüge, ein Großaufgebot an Einsatzfahrzeugen des New York Police Department und des New York City Fire Department, Krankenwagen und Hundertschaften von Polizisten bestimmten das Straßenbild. Zehntausende von Menschen wurden von den Sicherheitskräften in die entfernten Blocks, weg vom Wahrzeichen der Stadt, gedrängt. Es herrschte ein heilloses Chaos, da die Straßen mit unzähligen Fahrzeugen verstopft waren.
    Während die Bilder liefen und ein aufgeregter Reporter die Story seines Lebens in einer rauschüberlagerten Geräuschkulisse erzählte, gingen Frank Harris, Bob Dreyfus und Michael Lion McNab an ihre Telefone, um Nachrichten zu lesen oder selber zu telefonieren. Keinen hielt es mehr auf seinem Platz, als die Tonprobleme der Fernsehübertragung behoben waren, und der Reporter die Bilder aus der Luft kommentierte.
    »Hier spricht Larry Cypreski von Bord eines CNN-Helikopters. Wir sind live auf Sendung. Was sich hier unten auf den Straßen rund um das Empire State Building abspielt, ist keine Übung der Nationalgarde oder des Heimatschutzministeriums. Es ist auch kein von Hollywood in Szene gesetztes Motiv für einen Actionfilm. Was Sie hier sehen, verehrte Zuschauer, ist die Wirklichkeit. Vor etwa fünfundzwanzig Minuten gingen an alle Nachrichtenredaktionen in der Stadt Meldungen per E-Mail an die jeweiligen Chefredakteure. Diese kündigten an, dass das Empire State Building unmittelbar vor der Sprengung durch

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