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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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zu können. Aber was er da in grünlich schimmernden Konturen ausmachen konnte, versetzte ihn in Erstaunen. Die kleine Maschine, ganz offensichtlich ein neuartiger Hubschrauber, klappte seine Rotoren ein und versank langsam im Ozean. Als die beiden Flugzeuge, die er als alte MIGs identifizierte, ihren weiten Bogen abgeflogen waren und im Tiefflug auf die kleine Maschine zuhielten, war diese bereits unter der Wasseroberfläche verschwunden. Mit wütendem Turbinenkreischen drehten die MIGs noch zwei Runden über der vermeintlichen Absturzstelle, um dann auf einen Kurs ins Landesinnere abzuschwenken. Der ganze Spuk hatte keine fünf Minuten gedauert.
    Verwirrt ließ Miller das Fernglas sinken und schüttelte den Kopf. Auf das, was er gerade gesehen hatte, konnte er sich absolut keinen Reim machen. Er kehrte in sein geräumiges Zimmer zurück, stellte das Fernglas auf den Nachttisch und streckte sich auf dem Bett aus. Nochmals liefen die Bilder der rätselhaften Verfolgung vor seinen Augen ab. Seine Partner, die er in den nächsten zwei Tagen auf Kuba treffen würde, hätten mit Sicherheit Kenntnis von diesem nächtlichen Zwischenfall. Schließlich standen diese auf Seiten der Armee und mussten wissen, was sich abgespielt hatte.
    Dann übermannte ihn wieder der Schlaf und seine Augenlider fielen zu. Den vibrierenden Ton seines Handys, auf dem ein Symbol den Eingang einer Nachricht signalisierte, bekam er schon nicht mehr mit. Ein düsterer Traum brachte ihn an einen unheilvollen Ort in naher Zukunft.

KAPITEL 38
18.03., 09.17 Uhr
Bahamas, Cay Lobos
    S pacy und Hunter waren buchstäblich vom Regen in die Traufe gekommen und kämpften seit fünf Stunden gegen die Tücken der Technik. Nachdem sie in letzter Sekunde den angreifenden MIGs, die in unmittelbarer Nähe der Hotelressorts auf Cayo Coco einen direkten Raketenschuss hatten vermeiden wollen, entkommen waren, hatten sie beim Abtauchen festgestellt, wie langsam aber stetig Wasser in die Tauchzelle eindrang. Die Hälfte der Brennstoffzellen waren bereits ausgefallen und sie schleppten sich mit halber Kraft durch die Floridastraße, ihrem mit der Beluga vereinbarten Treffpunkt entgegen. Die Nachbarinseln von Cayo Coco, Cayo Guillermo und Cayo Paredòn Grande, hatten sie auf südlichem Kurs bereits hinter sich gelassen.
    »Das muss ein Querschläger gewesen sein, der die hintere Hülle durchschlagen hat. Wir können von Glück reden, dass die Elektronik nicht getroffen wurde«, stellte Spacy nüchtern fest.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher. Aber anscheinend hat es eine Hydraulikleitung erwischt. Jedenfalls sagt mir meine Anzeige, dass irgendwas mit der Trimmung nicht stimmt.«
    »Und wir machen immer weniger Tempo.«
    »Ist doch ganz nett, wenn es zur Abwechslung mal etwas ruhiger zugeht. Ich könnte uns einen Film einlegen und Popcorn holen. Dann machen wir es uns schön gemütlich.«
    »Klingt gut. Wo hast du unsere Kuscheldecke verstaut?«
    »Oben im Schlafzimmer, Darling.«
    Die beiden Männer versuchten sich angesichts der trostlosen Lage eine Zeit lang mit den üblichen platten Witzen bei Laune zu halten. Als die Luft aber langsam stickig wurde, da der Sauerstoff zur Neige ging, verging ihnen der Spaß am Scherzen. Hunter war fieberhaft darum bemüht, den Fehler zu lokalisieren, während seine Füße bereits im Wasser standen. Aus dem hinteren Teil von Flying Fish waren Geräusche zu hören, die eindeutig von Kurzschlüssen stammten, die das eindringende Wasser an der sensiblen Elektronik verursachte. Die Männer hatten aus Sorge, von patrouillierenden Flugzeugen oder Schiffen der kubanischen Küstenwache entdeckt zu werden, die Scheinwerfer des Tauchschraubers nicht eingeschaltet. Außerdem mussten sie so viel Energie wie möglich einsparen. Sie tauchten keine zwanzig Meter unter der Wasseroberfläche in absoluter Schwärze und atmeten schließlich erleichtert auf, als das Navigationsgerät internationale Gewässer anzeigte.
    »Die Kubaner dürften uns hier draußen keinen Ärger mehr machen. Allerdings machen wir nicht mehr genügend Fahrt, um wie vereinbart am Treffpunkt anzukommen«, sagte Spacy und warf einen Blick auf eine elektronische Seekarte. »Falls wir es riskieren wollen, einen Funkspruch an die Beluga abzusetzen, müssten wir auftauchen und auf Hilfe warten. Allerdings behagt mir dieser Gedanke überhaupt nicht.«
    »Haben wir eine Alternative? Wenn wir hier unten bleiben, werden wir früher oder später ertrinken. Wir können das Leck unmöglich

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