Defcon One 01 - Angriff auf Amerika
sein und ist sogar um einige zusätzliche Details, die Anlass zur Beunruhigung geben, erweitert worden. Wie Sie auf den Bildern erkennen können, sind stellenweise noch die alten Hoheitszeichen und andere Details zu erkennen, die den eindeutigen Rückschluss zulassen, dass es wirklich die von uns eingesetzte Maschine aus der Kubakrise ist.«
Die Politiker wussten im ersten Moment nicht, was sie von der Geschichte halten sollten. Sie klang zu phantastisch, um ihr Glauben zu schenken.
Außenminister Don Fletcher fand als Erster Worte für die laufenden Bilder, auf denen die Anwesenden die dramatischen Minuten auf dem Flugplatz nachträglich erleben konnten.
»Das ist unglaublich. Mehr als vierzig Jahre nach dem Vorfall steht dieser Höhenaufklärer praktisch einsatzbereit vor unserer Haustür. Wir sollten ihn zurückfordern und in ein Museum stellen, damit er kein Unheil anrichtet. Oder wir sollten die Kubaner auffordern, die U-2 auf ihrer Insel in ein Museum zu stellen.«
»Castro würde diese Maschine nicht zurückgeben. Und wenn, dann nur zu einem exorbitanten Preis. Wir würden Gefahr laufen, uns lächerlich zu machen«, ging McNab dazwischen.
»Da muss ich Ihnen Recht geben, Herr Minister. Vielleicht wäre es am klügsten, die Maschine in einem Sabotageakt zu zerstören, dann hat keiner was davon. Wir haben immerhin noch genügend dieser Flugzeuge im Einsatz«, verteidigte Charlotte Stuyvesant den Minister für Heimatschutz.
»Ich bin der gleichen Meinung. Bevor diese Maschine noch Schaden anrichtet und unsere Stützpunkte ausspioniert, machen wir sie lieber unschädlich. General Grant, arbeiten Sie bitte einen entsprechenden Einsatzbefehl für Frank Harris aus. Die CIA soll sich darum kümmern«, gab der Präsident seine Order.
»Sehr wohl, Sir«, antwortete der Sicherheitsberater und blickte bei dieser Gelegenheit auf Spacy, der damit sein Stichwort bekam. Jetzt folgte der heikelste Teil des Vortrags, den sich die Drei Wissenden , wie sie sich mittlerweile selber scherzhaft nannten, erdacht hatten.
»Dann sollte dies allerdings schnell geschehen. Denn die restaurierte U-2 könnte für einen bestimmten Zweck einsatzbereit gemacht worden sein, von dem Castro möglicherweise gar keine Kenntnis hat.«
»Was kommt denn jetzt? Etwa wieder so eine verrückte Verschwörungstheorie? Es ehrt Sie ja, dass Sie dieses Flugzeug aufgespürt haben, aber ich habe den Eindruck, Sie wollen sich und Ihre Organisation nur im Rennen halten, um weitere Aufträge einzuheimsen. Und bei der Gelegenheit möchte ich Sie daran erinnern, dass die Coast Guard nicht Ihr privates Taxiunternehmen ist, über welches Sie nach Belieben verfügen können, nachdem Sie ihre kleinen Abenteuer unter karibischer Sonne abgeschlossen haben. Das Heimatschutzministerium hat Kenntnis von Ihren Privatflügen mit der Küstenwache, Mr Spacy. Nicht wahr, Admiral?«
Spacy blickte mit grimmigem Blick in die Richtung, aus welcher der Seitenhieb kam. Es war wie zu erwarten Minister McNab, der seine Giftpfeile gegen die NUSA verschoss. Augenblicklich wollte Admiral Adamski aufstehen und die Sache klarstellen, doch Spacy kam ihm zuvor.
»Minister McNab! Während wir unsere Ärsche da unten riskiert haben und kurz davor standen, von zwei kubanischen MIGs abgeschossen zu werden, zogen Sie es vor, Ihr eigenes Machtspielchen zu spielen und Informationen zurückzuhalten, die für uns alle von Nutzen sind. Sie sind für mich das größte profilneurotische Arschloch, dem ich je begegnet bin!«
Erschüttert über die Wahl der Worte des NUSA-Einsatzleiters rief der Präsident Spacy zur Räson.
»Mr Spacy«, verzichtete der Präsident wie üblich in offiziellen Meetings darauf, seinen möglichen Schwiegersohn in Spe mit dem Vornamen anzureden, »wir alle wissen, was Sie riskiert haben und wo Ihre Fähigkeiten liegen. Aber das legitimiert Sie keineswegs dazu, sich dermaßen im Ton zu vergreifen und Minister McNab anzugreifen. Was ist nur los mit Ihnen?«
Spacy tat so, als würde er vor Wut kochen und blickte in die Augen der entsetzten Sitzungsteilnehmer, die ihn mit einer Mischung aus peinlicher Betroffenheit und verständnislosem Mitleid anstarrten. Lediglich General Grant und Admiral Adamski wussten, was jetzt folgen würde.
»Mr President. Ich werde mich auch auf die Gefahr hin, dieses Raumes verwiesen zu werden, nicht bei Ihrem Minister entschuldigen. Es ist richtig, wir haben einen Flug der Coast Guard für uns genutzt. Aber ich glaube kaum, dass die Kosten
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