Defcon One 01 - Angriff auf Amerika
Nitroglyzerin bestehenden Flüssigkeit entnehmen Sie bitte dem Bericht. Was die Herkunft der Trucks anbelangt, so führt hier eine Spur nach Chile. Die Hafenstadt Antofagasta im nördlichen Teil des Landes beheimatet einen Seehafen, der für seinen Handel mit Salpeter, Kupfer und Nitrat bekannt ist. Wir konnten herausfinden, dass die Fahrzeuge ursprünglich für die kanadische Atacama Desert Minerals Corporation bestimmt waren, die Erzbau und Weiterverarbeitung in Chile betreibt. Die Fahrzeuge sind dort aber aufgrund gefälschter Frachtpapiere nie angekommen, sondern wurden wahrscheinlich in Iquique entladen und auf dem Landweg über die Panamericana zurück in die USA gefahren. Von wem, wissen wir nicht. Wann und wo die Explosivmischung zugeladen wurde, entzieht sich ebenfalls unserer Kenntnis. Wir haben das Gebiet durchforstet und Hinweise gefunden, wonach die Trucks dort umbeschriftet wurden. Zeugen, die sich aufgrund der ausführlichen Berichterstattung im Fernsehen erinnert haben, gaben an, die vier Trucks in einem Gewerbegebiet auf Staten Island gesehen zu haben. Durch die Vermisstenanzeigen sind wir relativ zügig auf die vier Fahrer gestoßen, allesamt aus dem Großraum New York und ohne jeglichen terroristischen Hintergrund. Die Fahrer weisen alle ein ähnliches soziales Umfeld auf. Sie waren arbeitslos, verschuldet und wahrscheinlich verzweifelt. Es gibt aber noch keine Hinweise darauf, wann und wo sie für den Job angeheuert worden sind. Geschweige denn, wer der Auftraggeber war.«
Frank Harris beendete seinen Vortrag und sah, dass seine sachliche und nüchterne Auswertung keine Fragen offen ließ. Die spärlichen Informationen ließen lediglich erkennen, dass die HAMAS gerissen genug war, um fast alle Spuren zu verwischen.
Nachdem sich Präsident Gilles bei dem CIA-Direktor bedankt hatte, bekam John Forrester von der NASA die Gelegenheit, zum Stand der NASA-Missionen Stellung zu nehmen. Forrester ging auf die verschärften Sicherheitsmaßnamen rund um den Weltraumbahnhof in Florida ein, erklärte das technische Ablaufprogramm bis zur nächsten Mission, und machte glaubhaft, dass die morgen benannte Crew in einer Sicherheitsquarantäne bis zum Start bleiben würde. Er schmetterte nochmals die Argumente von Minister McNab ab, der am liebsten die gesamte Crew einer Gehirnwäsche, einem Lügendetektortest und einer nochmaligen Sicherheitsüberprüfung unterzogen hätte. Am Ende seiner Ausführungen bedankte Forrester sich bei der National Underwater & Space Agency, die einen erfolgreichen Erprobungsflug absolviert hatte und vielleicht mit der Independence eine echte Alternative für eine Rettungsaktion im All anbieten konnte. Abschließend bat er um eine Schweigeminute für die toten Astronauten, worauf sich alle im Situation Room kurz erhoben.
Dann war Spacy an der Reihe, um von der geheimen Kuba-Mission zu erzählen. Er nutzte seinen eigenen Laptop für die Präsentation und warf über den Beamer ein aufgezeichnetes Tauch- und Flugprofil als abstraktes Video an eine Leinwand. Im Zeitraffer waren die Positionen vom Zeitpunkt des Aussetzens von Flying Fish , über das Auftauchen in der Schweinebucht, den Überflug über Kuba und den geheimen Stützpunkt, bis hin zur Landung bei Cayo Coco und die anschließende Ankunft auf der kleinen Leuchtturminsel zu sehen. Besonders Verteidigungsministerin Charlotte Stuyvesant war ganz angetan von den Fähigkeiten dieses revolutionären Apparats und bat Admiral Adamski darum, schnellstmöglich alle relevanten Daten und Fakten von der NUSA zu bekommen.
» Flying Fish ist ein Prototyp und noch lange nicht soweit, um von Serienreife sprechen zu können. Es stehen noch diverse Erprobungsflüge an, und die zurückliegende Mission hat gezeigt, dass wir es mit Waffensystemen an Bord leichter gehabt hätten«.
»Wäre allerdings nur ein einziger Schuss unsererseits gefallen, hätte dies zu massiven Protesten der Kubaner geführt. Von daher ist es richtig gewesen, den Einsatz durch eine, äh, zivile Company durchführen zu lassen«, bemerkte der Präsident.
»Und was haben Sie nun genau dort entdeckt?«, schaltete sich Minister McNab ein, dessen bissiger Ton vollkommen unangebracht war. Spacy ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und präsentierte die Kamerabilder aus dem Cockpit, welche die U-2 in dem Hangar zeigten.
»Das ist die Maschine von Major Rudolph Anderson, welcher am 27. Oktober 1962 über Kuba abgeschossen wurde. Die Maschine scheint im flugfähigen Zustand zu
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