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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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einem grauen Ordner befanden, entschied sich zu einem außergewöhnlichen Schachzug. Fast flüsternd, aber mit absoluter Eindringlichkeit, brachte er seine Theorie und Warnung vor, ohne die Entschuldigung auch nur ernsthaft in Erwägung zu ziehen.
    »Mr President, Minister McNab! Es wird einen Angriff auf die nächste Space Shuttle Mission geben, und in dessen Mittelpunkt wird die restaurierte U-2 stehen. Die umgebaute Maschine erlaubt die Mitnahme von Bomben oder Soldaten in Höhenanzügen. Die Morde an den Astronauten haben nur einem Zweck gedient. Und zwar dem, Tracy Gilles auf den Pilotensitz nachrücken zu lassen und ein Faustpfand zu haben. So wie Sie, Mr President, in New York in eine verfängliche Lage geraten sind, werden Sie auch in Cape Canaveral in eine solche hineingezogen. Sie werden sich zu entscheiden haben zwischen Ihrer Tochter oder einer Forderung, wie sie in der Geschichte der USA noch nie zuvor dagewesen ist. Wer auch immer hinter der HAMAS steckt: Machen Sie sich auf den Tag des Jüngsten Gerichts bereit. Das ist meine Theorie und ich bin nach wie vor überzeugt, dass die Morde an Ashby, Bolden, Glenmore und Hinkley der Beweis dafür sind. Jenen Beweis, den Sie uns vorenthalten, Minister McNab. Warum auch immer. Leben Sie wohl!«
    In diesem Augenblick hatte Spacy sein eigenes Todesurteil unterschrieben und würde in dieser Runde eine persona non gratasein. Entgegen den Spielregeln hatte er sich nicht entschuldigt und damit dem Präsidenten eine Steilvorlage geliefert, die nur mit dem Verweis aus dem Raum enden konnte. Admiral Adamski und General Grant gaben mit ihren heimlichen Blicken zu verstehen, dass sie seinen Schachzug verstanden hatten. Dann kehrte Spacy der fast peinlich anmutenden Stille im Situation Room den Rücken, nicht ohne vorher noch einmal in die eiskalten Augen von McNab zu sehen, dessen Gesicht voller innerer Befriedigung zu einer Grimasse verzogen war.
    Diese Runde geht an dich, McNab. Aber ich werde hinter dein dunkles Geheimnis kommen , waren Spacys letzte Gedanken, bevor ihn zwei Mitarbeiter des Secret Service hinaus auf den Flur und dann an die frische Luft geleiteten.
    Man hatte ihn buchstäblich vor die Tür des Weißen Hauses gesetzt, und dieser Gedanke amüsierte ihn so sehr, dass er mit der Melodie von The Star-Spangled Banner auf den Lippen pfeifend die Constitution Avenue überquerte und sich dem Washington Monument näherte, wo er sich vor dem großen weißen Obelisken auf einer Bank niederließ. Er nahm sein Mobiltelefon aus der Tasche und wählte eine Nummer. Nach kurzem Warten meldete sich am anderen Ende der Leitung eine Stimme. Seine wichtigste Verabredung der letzten Zeit würde in einer Stunde hier sein. Zufrieden schaute er über die grünen Wiesen und The Ellipse zum Amtssitz des Präsidenten, wo hinter verschlossen Türen wahrscheinlich noch immer debattiert wurde. Dann entschied er sich dazu, noch einige Schritte zu gehen und sich von der herrlichen klaren Frühlingsluft inspirieren zu lassen.
    Er wählte vom Washington Monument aus gesehen den linken Weg in den West Potomac Park und warf gelegentlich einen Blick auf die vielen Touristen und Veteranen, die am berühmten Reflecting Pool entlang schritten und neugierig die Namen der gefallenen Soldaten auf den Kriegerdenkmälern des Korea- und Vietnamkrieges lasen. Als er vor den steil aufwärts führenden Stufen des Lincoln Memorial angekommen war und in das Gesicht des in weißen Marmor gemeißelten sechzehnten Präsidenten der Vereinigten Staaten sah, zuckte er zusammen und sah ein Bild vor Augen, das ihm wie ein Déjà-vu vorkam. In der Hoffnung, Admiral Adamski würde sein Handy auf Nachrichtenempfang haben, tippte er in rasender Geschwindigkeit eine Nachricht ein und schickte diese los. Nach weniger als einer Minute klingelte sein Handy und der Direktor der NUSA, der gerade im Begriff war, das Weiße Haus zu verlassen, erklang am anderen Ende der Leitung. Es folgte eine kurze Unterredung, in welcher der Operationsleiter der National Underwater & Space Agency seinen Boss aufforderte, den Präsidenten zu warnen und die notwendigen Maßnahmen einzuleiten. Dann beendete Spacy das Telefonat und schickte ein Stoßgebet zum Himmel.
    Die HAMAS war noch gerissener und perfider, als Spacy befürchtet hatte. Vier ehemalige Präsidenten, vier ehemalige Amtsvorgänger. Der Secret Service hatte die falschen Männer beschützt. Die HAMAS musste gewusst haben, dass man Carter, Clinton und die Bushs niemals einem

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