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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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Fachchinesisch der Wissenschaftler, habe aber zur Verifizierung die entsprechenden Gutachten unserer beauftragten Abteilung dem Bericht in Kopie beigefügt. Einfach ausgedrückt ist der männliche Verfasser der Drohbriefe zu intelligent und zu kosmopolitisch geprägt, als dass er sich mit seinem Wissen und Können in den Dienst einer politischen oder religiösen Sache stellen würde, deren Aussicht auf Erfolg so gering ist wie im Fall der realen HAMAS. Unsere psychologischen Diagnostiker attestieren dem Schreiber eine schizoide oder sogar dissoziale Persönlichkeitsstörung. Im Klartext heißt das, dass unser Mann über eine übermäßige Phantasie verfügt, ein einzelgängerisches Verhalten an den Tag legt und insgesamt eine in sich gekehrte Zurückhaltung auslebt. Das Bedürfnis, echte Gefühle und Freude auszudrücken, ist der Person nicht gegeben. Es sei denn, es werden gesellschaftliche Normen oder Regeln verletzt. In diesem Fall trägt seine niedrige Frustrationstoleranz, das ist wieder so ein Fachbegriff, dazu bei, dass die Person sich an aggressiven und gewalttätigen Vorkommnissen erfreut. Nach Ansicht unserer Wissenschaftler liegt die Ursache für diese Persönlichkeitsstörung in einer schwierigen Jugend, bei welcher der Verlust eines oder beider Elternteile erfolgte. Es kann gut möglich sein, dass wir es mit einem Menschen zu tun haben, der in zwei unterschiedlichen Kulturkreisen groß geworden ist, aber nie eine echte Bindung gefunden hat. Die Größe und die Brutalität der geplanten oder bereits durchgeführten Aktionen ist möglicherweise ein Indiz für einen Komplex, bei dem es um das Beweisen der eigenen Stärke gegenüber anderen geht, vielleicht sogar gegenüber dem eigenen Vater. Wir gehen von einem Einzeltäter westlicher Herkunft aus, der jedoch arabische Wurzeln hat. Ein hochintelligenter Mann, der sich anderer bedient, um seine eigenen Ziele zu erreichen. Ein Mann, der skrupellos agiert und der den eigenen Tod einkalkuliert. Er ist gleichzeitig ein Spieler, der gerne einmal die Regeln ändert. Unsere Abteilung hat ein Profil erarbeitet und Sie sehen selber, wie er dort definiert wird: hochintelligent, mehrsprachig, kultiviert, finanziell unabhängig, Anfang bis Mitte vierzig, narzisstisch und eitel, wahrscheinlich gutaussehend, eiskalt und brutal, über internationale Verbindungen verfügend, im Netzwerk arbeitend. Auf jeden Fall kein Verrückter, der lediglich um Aufmerksamkeit buhlt. Die Forderungen könnten möglicherweise nur vordergründig sein, vielleicht geht es ihm um viel mehr. Möglicherweise auch nur um Geld, aber dann mit Sicherheit um eine beachtliche Summe. Da er sich direkt an den Präsidenten wendet, baut er eine Art persönliche Beziehung auf, die deutlich macht, wie wichtig er sich nimmt. Er betrachtet sich selber als eine gleichrangige und auf gar keinen Fall unterwürfige Person. Wir vermuten, dass er bei Nichterfüllung von Forderungen seine Konsequenzen von Mal zu Mal drastischer ausfallen lässt.«
    Frank Harris ließ die Worte erst einmal bei den Zuhörern sacken und trank einen Schluck Wasser. Dann rückte er seine Krawatte zurecht und strich sich über das streng nach hinten gestylte schwarze Haar.
    »Und das lesen Sie alles aus einem anonymen Erpresserfax heraus?«, wollte Admiral Adamski wissen.
    »Moderne Kriminalistik, Admiral. Die CIA legt nicht nur fremde Agenten um«, antworte Harris kühl. »Wir haben darüber hinaus das FBI eingeschaltet. Dort ist man zu einer identischen Einschätzung gelangt.«
    »So viel zur Theorie. Welche praktischen Hintergründe konnte Ihre Behörde ermitteln?«, wollte der Präsident wissen.
    »Agenten im Nahen Osten, insbesondere die Agenten der Special Activities Division SAD, die wir schwerpunktmäßig an Brennpunkten in Afghanistan oder im Irak einsetzen, haben keine Hinweise auf einen bevorstehenden HAMAS-Anschlag, der die im Erpresserschreiben genannten Dimensionen haben könnte, gefunden. Unsere speziellen Verhörmethoden haben auch in Guantanamo, wo noch immer die bekanntlich verdächtigsten kriminellen Elemente überhaupt einsitzen, keine Anhaltspunkte geliefert. Der Einschätzung der CIA nach ist unsere HAMAS nicht die palästinensische HAMAS.«
    »Welche Erkenntnisse gibt es eigentlich aus den Ermittlungen in New York? Wohin führt die Spur der getöteten Truckfahrer, woher stammen die verwendeten Explosionsstoffe und die Fahrzeuge?«, fragte Vizepräsident Walter Franklin.
    »Die genaue Zusammensetzung der vorwiegend aus

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