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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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jagte.
    »Wahrscheinlich liegt es in den Genen der Männchen, immer und überall Feinde zu sehen, die das Weibchen bedrohen könnten. Ich mache mir halt Sorgen, dass dir etwas passieren könnte.«
    Entschieden schüttelte Tracy den Kopf. »Hast du mal einen Blick in meine Akte geworfen? Sie schicken eine Greisin nach oben. Aber eine Greisin mit sehr viel Erfahrung, die selber auf sich aufpassen kann.«
    Sie lachte und winkte einigen NASA-Mitarbeitern zu, die an der Strecke zum Startkomplex standen und die Fahrt mit einer Kamera dokumentierten. »Außerdem muss ich mir wohl mehr Sorgen um dich machen, Mr Humpelbein. Aber Gottseidank hat es nur dein Bein und keine wertvolleren Körperteile getroffen.«
    »Das ist nur eine Fleischwunde, nichts Dramatisches«, wiegelte Spacy ab und rieb an dem großen Verband, der unterhalb der Shorts um seinen rechten Oberschenkel gewickelt war. Die Wunde juckte höllisch. Tracy gab ihm einen Kuss.
    »Aber diesem McNab werde ich nochmal ganz genau auf die Finger schauen. Seine fadenscheinige Behauptung, in seiner Abteilung sei mit den Untersuchungsergebnissen geschlampt worden, kann ich nicht gelten lassen. Da hat jemand in dem Moment, als sich ein terroristischer Hintergrund nicht mehr leugnen ließ, seinen Kopf aus der Schlinge gezogen. Ich vermute, dass mehr dahintersteckt.«
    Tracy verzog den Mund und blies eine widerspenstige Haarsträhne aus ihrem Gesicht.
    »Damit verschwendest du nur deine Zeit. McNab hat sich bei meinem Vater entschuldigt. Jetzt wissen alle im Weißen Haus, dass es Morde und keine Unfälle waren.«
    »Bei mir hat McNab sich jedenfalls nicht entschuldigt«, stellte Spacy nüchtern fest und schaute zum Wegesrand. Ein kleiner Alligator blickte gerade neugierig aus einem Wasserkanal.
    »Was erwartest du von einem Politiker? Nimm es einfach nicht so persönlich. So wie Vater mir erzählt hat, seid ihr ja ganz schön aneinander gerasselt. Wahrscheinlich wollte McNab einfach nur eine hysterische Reaktion der Öffentlichkeit vermeiden und die Mär von den tragischen Unfällen solange wir möglich aufrecht halten.«
    »Was ihm ja wohl gelungen ist. Ich kann dennoch nicht verstehen, wie sich dein Vater dazu hinreißen lassen konnte, der Nachrichtensperre zuzustimmen. Ich finde, das amerikanische Volk hat es verdient, die Wahrheit zu erfahren«, bemerkte Spacy.
    »Wahrscheinlich hast du Recht. Aber lass uns das Thema wechseln. Wie sehen deine nächsten Pläne aus, während ich hier in der Sicherheitsquarantäne stecke?«
    »Frag mich das, wenn ich wieder in New York an meinem Schreibtisch bin. Der Aktenberg dürfte mittlerweile bis unter die Decke reichen. Mir graut es schon jetzt davor. Die einzigen Highlights bis zu deinem Start werden ein paar Erprobungsflüge mit der Independence sein. Ich hätte dich gerne dabei, aber leider …«
    Er ließ den Satz unvollendet und gab Tracy einen Kuss, den sie erwiderte und ihn dabei verliebt ansah.
    Sie hatten fast die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht. Die Abschussrampe, von der in einem Monat die Atlantis starten würde, erhob sich wie das Gerippe eines gewaltigen Sauriers in den abendlichen Himmel über Florida. Es fiel Spacy schwer zu glauben, dass jemand eine solch komplexe Konstruktion zerstören wollte. Er hoffte inständig, dass die Behörden alles unternehmen würden, um am Tag des Starts auf alles Erdenkliche vorbereitet zu sein.
    »Manchmal frage ich mich, ob sich der ganze Aufwand, mit dem wir nach den Sternen zu greifen versuchen, überhaupt lohnt.«
    »Das frage ich mich gelegentlich auch. Aber wir Menschen neigen dazu, nach unseren Ursprüngen zu suchen. Und irgendwann werden wir erfahren, ob wir die Einzigen im Universum sind. Alleine dafür lohnen sich unsere Anstrengungen«, erwiderte Tracy mit einem verklärten Blick.
    »Ich würde mich schon zufrieden schätzen, wenn ich wüsste, ob ich der Einzige für dich im Universum bin«, ließ Spacy seine romantische Seite aufblitzen.
    »Ich würde sagen, die Chancen stehen nicht schlecht.«
    Es folgte ein Moment der Stille, die Zeit des Abschieds war gekommen.
    »Komm bitte heil zurück«, hauchte Spacy ihr ins Ohr. »Ohne dich ist der Ozean da draußen nur halb so blau.«
    Tracy musste lachen. »Aus welchem Film hast du denn das Zitat geklaut?«
    »Weiß nicht. Klingt aber irgendwie klasse.«

VIERTES BUCH
    Der Angriff
    KAPITEL 54
20.04., 10.00 Uhr
New York, Pier 86
    S pacy, Herold Hollister und Admiral Adamski saßen zusammen mit Jack Hunter und dem NUSA

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