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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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bringen.«
    »Unser Streber wollt sich mal wieder ein Fleißkärtchen verdienen«, scherzte Hunter.
    »Falsch. Ich will nur schnellstmöglich aus dieser verqualmten Bude raus, um endlich meinen Rausch richtig auszuschlafen«, entgegnete Spacy und erntete allseits Beifall.
    »Okay, Männer. Versuchen wir mal, die Sache weiter zu verfolgen. Tatsächlich konnte ich ein zweites Schiffsgeräusch dort ausfindig machen. Ein Schiff, welches eigentlich der Saggaritus hätte zu Hilfe eilen müssen, da es nah genug dran war, um einen Seenotruf zu empfangen.«
    »Wenn es denn ein SOS gegeben hat! Falls einfach nur die Seeventile geöffnet wurden und der Frachter mit Mann und Maus oder von mir aus auch ohne Besatzung untergegangen ist, hätte niemand zu Hilfe eilen können, weil niemand etwas mitbekommen hätte«, sagte Bruce Stocker, der von allen Überlebenden des gestrigen Kampftrinkens noch den frischesten Eindruck machte. Admiral Adamski honorierte die Bemerkung mit einem nach oben gereckten Daumen.
    »Sehr gut, Mr Stocker. Und genau hier liegt das Problem. Nach den Regeln der internationalen Seefahrt müssen die Notruffrequenzen alle halbe Stunde abgehört werden. Es war ein Schiff in der Nähe der Saggaritus . Ich weiß nicht, was dort genau geschehen ist, aber das fremde Schiff hat zumindest nichts unternommen, um dem angolanischen Frachter zu helfen. Es hat sich einfach aus dem Staub gemacht. Und jetzt möchte ich gerne wissen, ob das verdächtig ist oder nicht.«
    »Admiral, kann man denn nicht aufgrund des aufgezeichneten Geräuschmusters von dem fremden Schiff rekonstruieren, wo es sich jetzt befindet? Wenn man das Schiffsgeräusch identifiziert, kann man es auf See aufbringen und die Besatzung verhören. Oder sehe ich das falsch?«, wollte Nick Willis, der Neuankömmling im Team wissen.
    »Prinzipiell ist das richtig. Man könnte es aufspüren, falls alle unsere U-Boote die gleiche Datenbank hätten und falls alle auf den Weltmeeren umher schippernden Fahrzeuge erfasst worden wären. Aber so ist es nicht … noch nicht. Stellen Sie sich den Aufwand vor, jedes einzelne Schiff, von der Hochseeyacht bis zum Luxusliner, zu katalogisieren«, sagte Adamski und stieß einen Rauchkringel unter die Decke. »In der Regel verwenden die Sonar-Männer in unseren U-Booten Referenztöne bestimmter Klassifizierungen. Wenn die USS Clinton offiziell in Dienst gestellt wird, ist ihr Datenspeicher natürlich randvoll mit akustischen Fingerabdrücken eigener und gegnerischer U-Boote, Fregatten, Raketenkreuzer und so weiter. Unsere Jungs sind so gut, dass sie einen Walfurz von einer russischen Akula-Klasse unterscheiden können. Sie können auch zwei Walfürze voneinander unterscheiden, wenn sie denn vorher aufgezeichnet wurden. Oder eben zwei baugleiche russische U-Boote der Akula-Klasse, die vielleicht minimal in ihren Magnetfeldern oder Antriebsgeräuschen voneinander abweichen.«
    »Worauf der Admiral hinaus will, ist Folgendes: Das Geräusch dieses fremden Schiffes wurde vor einem Monat zufällig aufgezeichnet. Vor einem Monat! Bei der Erprobungsfahrt der USS Clinton bestand nicht die Absicht, willentlich Bewegungsmuster fremder Schiffe zu speichern. Das fremde Schiff ist jetzt irgendwo, vielleicht geräuschlos in einem Hafen, vielleicht im Trockendock, vielleicht im Indischen Ozean, wer weiß das schon. Die Chance, dass wir ausgerechnet dieses Schiff irgendwo in einer Geräuschdatenbank haben, ist verschwindend gering. Wir sollten erst gar nicht anfangen zu suchen«, sagte der Chefingenieur der NUSA und nahm zum ersten Mal die Sonnenbrille ab.
    »Mein Gott, Hunter! Haben Sie ein ganzes Fass von diesem Zeug gesoffen? Sie sehen aus, als ob Sie den Tag nicht überleben werden.«
    »Keine Sorge, Admiral. Den Gefallen tue ich Ihnen nicht. Ich komme durch.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohren!«, fuhr der Admiral kopfschüttelnd fort, während die restlichen Männer Hunter angrinsten. »Aber es stimmt, wir werden das fremde Schiff so nicht finden. Es sei denn, wir können diesem Hinweis irgendeine Bedeutung abgewinnen. Hören Sie jetzt mal gut zu!«
    Admiral Adamski gab Herold Hollister einen Wink, eine CD in ein Abspielgerät einzulegen, welches seitlich neben dem Besprechungstisch in einer Wandkonsole untergebracht war. Die kleine silberne Scheibe verschwand in einem Schacht und Hollister drückte die Play-Taste. Ein tiefes, rhythmisches Brummen erklang, welches jeder der Taucher im Raum sofort als Schiffsschraubengeräusch identifizieren

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