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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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Er trug eine große randlose Brille und ein perfekt sitzendes dunkelbraunes Toupet, wie Spacy auf den zweiten Blick feststellte. Der hagere und etwas überdreht wirkende Mann mit der aschfahlen Haut stellte sich als John Sexton, Direktor des NRO, vor.
    »Wäre ich nicht dem Direktor der CIA weisungsgebunden, hätte ich das hier wahrscheinlich abgelehnt. Wir haben monatelang diesem Starttermin entgegen gefiebert, und nun kommt eine private Institution und tauscht unsere Nutzlast gegen dieses Spielzeug aus«, ereiferte sich der Mann, wobei er Spacy und Hunter argwöhnisch musterte. »Sie müssen verdammt was drauf haben, wenn Sie einem alten Luftwaffenoberst wie mir die Suppe versalzen.«
    »Wir sind die Besten«, bemerkte Hunter trocken.
    »Die NUSA genießt das Vertrauen des Präsidenten in dieser Angelegenheit. Ich nehme an, man hat Sie über unsere Operation informiert?«, wollte Spacy wissen.
    »Nicht im Detail. Aber ich kann mir gut vorstellen, welches Ziel Sie im Visier haben. Die kleinen grünen Männchen sind es wohl kaum.«
    »Stimmt. Eher sind es die bösen Jungs, die sich etwas genommen haben, was ihnen nicht gehört. Und nun müssen wir zusehen, wie wir unser Baby schnellstmöglich startbereit bekommen. Ihr neues fliegendes Auge am Himmel können Sie getrost zu einem späteren Zeitpunkt hochschicken. Aber zunächst vielen Dank für Ihre Kooperation. Die DELTA IV dürfte unseren Ansprüchen genügen«, sagte Spacy.
    »Naja«, gab sich Sexton schroff. »Wir sind nur der verlängerte Arm der CIA im Weltraum. Und wenn die CIA vom Präsidenten einen Tritt in den Arsch bekommt, spiele ich fünf Minuten später den Fußabtreter. Aber ich sehe natürlich ein, dass Ihre Mission von absoluter Dringlichkeit ist. Mein Team gehört Ihnen. Ich wünsche Ihnen viel Glück, was auch immer Sie da oben vorhaben«, verabschiedete sich der ehemalige Oberst mit einem angedeuteten militärischen Gruß und machte auf dem Absatz kehrt.
    »Jetzt wissen wir wenigstens, wer uns diese Rakete untergejubelt hat«, bemerkte Hunter mit einem Blick auf das imposante Stück Technik, welches sich vor den Augen der Männer wie das übergroße Projektil einer tödlichen Waffe präsentierte.
    »Manchmal ist auch die CIA zu etwas nutze. Erinnere mich bitte bei Gelegenheit daran, Frank Harris aus Dankbarkeit einen Kuchen zu backen. Langsam glaube ich an eine reelle Chance, unser Rendezvous im All einzuhalten.«
    »Wir haben eine Chance, wenn wir vor einem Ultimatum der Terroristen auf der ISS sind, falls diese nicht einfach nur die Sprengung der Raumstation vorhaben. Allerdings: Wir haben nur dann eine Chance, wenn wir wissen, wie wir das Gas einleiten und eine der Schleusen öffnen. Dazu brauchen wir Hilfe von der Besatzung. Wir müssen Kontakt mit der Crew aufnehmen, bevor die Entführer Wind von der Sache bekommen.«
    »Wenn Goldfinger es geschafft hat, Fort Knox einzunehmen, werden wir es auch schaffen, die Internationale Raumstation zu betreten«, zeigte sich Spacy entschlossener denn je. »Die NASA hat mir einige Konstruktionspläne mitgegeben, anhand derer wir die Schwachstellen ausmachen können. Viele gibt es davon nicht. Regulär bleibt uns nur der Weg über drei neuralgische Punkte.«
    »Und die wären?«
    »Das amerikanische Ausstiegsmodul Quest für Weltraumspaziergänge, das russische Andockmodul Pirs, und der Zugang über das Druckandocksystem PMA, an dem die Atlantis hängen wird.«
    »Erscheint mir am sichersten, wenn wir über die Atlantis versuchen, einzusteigen. Deren Laderaumluken könnten geöffnet sein.«
    »Verrate mir aber bitte mal, wie wir unerkannt an die ISS rankommen. In dem Moment, wo wir in Sichtweite sind, schrillen bei denen doch sämtliche Alarmglocken. Selbst wenn es dir gelingen sollte, über das PMA einzudringen … die hätten dich vorher schon längst entdeckt und alle Einstiege besetzt.«
    »Wer behauptet denn, dass wir direkt bis vor die Haustür fliegen?«
    »Ich kenne diesen Gesichtsausdruck bei dir«, meinte Hunter und kratzte sich beiläufig am Hinterkopf. »Welche Räuberpistole kommt denn jetzt?«
    »Sagen wir mal so«, begann Spacy. »Ein bisschen Bewegung hat noch keinem geschadet. Wir werden einen kleinen Weltraumspaziergang machen. Ist eigentlich die Spezialausrüstung aus Houston schon eingetroffen?«
    Ungläubig schüttelte Hunter den Kopf, als in diesem Augenblick ein silberner Van mit abgetönten Scheiben auf die Montagehalle zufuhr und zwei Männer ausstiegen, die anscheinend genau wussten,

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