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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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des Flugkontrollzentrums entschieden. Die Lage war unübersichtlich und hat alles in den Schatten gestellt, was einem amerikanischen Präsidenten jemals widerfahren ist. Es gibt keinen einzigen Fall in der Geschichte unseres Landes, in dem ein solch innerer Konflikt stattgefunden hat. George T. Gilles ist der erste Präsident überhaupt, der in solch eine Situation gekommen ist. Er hat sich für die Menschen und gegen das Material entschieden.«
    »Es hätte erst gar nicht zu dieser Situation kommen dürfen. Seine Tochter hätte niemals in dieser Mission fliegen dürfen. Es war verantwortungslos, sie auf diesen Präsentierteller zu setzen!«
    »Darf ich Sie daran erinnern, dass es nicht die Entscheidung des Präsidenten war, Tracy Gilles als Pilotin zu nominieren? Noch behält sich die NASA vor, wen sie am geeignetsten für einen solchen Job hält. Und wie uns von dort glaubhaft versichert worden ist, waren die Optionen und Sachzwänge ausschlaggebend für die Verpflichtung der Präsidententochter. Noch leben wir in einer Demokratie, General Ripper«, sagte Franklin mit Nachdruck.
    »Ich verbitte es mir, mein Demokratieverständnis in Frage zu stellen«, empörte sich der Vorsitzende der Vereinigten Stabschefs. »Ich bin überzeugter Patriot, auch wenn ich nicht Ihrem politischen Lager angehöre. Mir mangelndes Demokratieverständnis vorzuwerfen, ist eine Beleidung meines Amtes und meiner Person. Was der Präsident betrieben hat, und was Sie anscheinend fortsetzen, ist die Demontage des Militärs. Gerade jetzt, wo unser Land mit dem Bösen konfrontiert wird, sollten Sie die Hand, die sich Ihnen entgegenstreckt, nicht ausschlagen. Mr Vicepresident, ich ersuche Sie hiermit nochmals in aller Dringlichkeit, dem Militär freie Hand bei der Lösung des ISS-Problems zu lassen. Der Standpunkt des Militärs ist eindeutig und unmissverständlich: Wir wollen nicht zusehen, wie eine Handvoll Besetzer der Raumstation Amerika irreparablen Schaden zufügt. Wir wollen handeln und nicht tatenlos zusehen.«
    Vizepräsident Franklin trommelte nervös mit seinen Fingern auf dem Schreibtisch. Es war der ausdrückliche Wunsch von George T. Gilles gewesen, die Militärs so lange wie möglich aus dem Konflikt herauszuhalten. Was ihm heute in den frühen Morgenstunden durch den Nationalen Sicherheitsberater, General Lex Grant, vorgeschlagen worden war, stellte seiner Meinung nach die aussichtsreichste Chance auf eine Befreiung dar. Die NUSA, insbesondere Mark Spacy, hatte frühzeitig in die richtige Richtung gedacht. Die National Underwater & Space Agency war sowohl personell als auch technisch auf die Situation eingestellt. Spacy hatte ein ganz persönliches Interesse daran, die Geiseln wohlbehalten zu befreien. Franklin war sich sicher, mit Spacy den richtigen Mann auserkoren zu haben. In Vandenberg würde alles Erdenkliche getan werden, um den Konflikt in einem wohlüberlegten Husarenstück zu lösen.
    Vizepräsident Walter Franklin versuchte deshalb, der sehr emotional verlaufenden Unterredung ein wenig die Brisanz zu nehmen.
    »Sie kennen den Plan, General. Im Joint Space Operation Center beziehungsweise beim United States Stategic Air Commandin Vandenberg wird fieberhaft eine Rettungsmission vorbereitet. Die Verteidigungsministerin wird Ihnen sicherlich mitgeteilt haben, welche Schritte seitens der Regierung eingeleitet worden sind.«
    »Man hat mich informiert, natürlich«, schaltete der General einen Gang zurück, während er sich in dem Besuchersessel zurücklehnte und einen imaginären Staubfusel von der tadellosen Uniform strich. »Aber bei allem gebotenen Respekt, Mr Vicepresident, es wirft kein gutes Licht auf die Armee, wenn eine private Organisation die Oberhand bei dieser Operation hat. Zumal wir ein Kampfgas einsetzen, welches aus russischen Beständen kommt. Alleine das kann gravierende wirtschaftliche Folgen zu unseren Bündnispartnern haben. Die Öffentlichkeit könnte den Eindruck gewinnen, unsere eigene Technologie wäre nicht ausgereift genug, um solcher Konflikte Herr zu werden. Ich muss deshalb meine Forderung ein letztes Mal wiederholen. Geben Sie Ihr Okay für eine gewaltsame Befreiung der Geiseln aus der ISS durch eine Spezialeinheit!«
    Walter Franklin warf einen kurzen Blick aus dem Fenster, welches die Aussicht auf den beleuchteten Garten vor dem Westflügel freigab. Der Secret Service hatte zusätzliches Personal zusammengezogen und patrouillierte wachsamer denn je auf dem Gelände. Einmal mehr kam dem

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