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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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Irak vollständig abzuschließen. Beordern Sie Ihre Streitkräfte zurück, so wie dies zuvor schon Italien, Japan, die Ukraine, die Niederlande und viele andere Nationen getan haben. Die Koalition der Willigen hält sich dort ohne die Legitimation durch den UN-Sicherheitsrat auf, und Sie persönlich haben die Konsequenzen zu verantworten, wenn der Abzug nicht unverzüglich erfolgt. In genau zweiundsiebzig Stunden wird die bis an die Zähne bewaffnete 1. US-Marineinfanteriedivision aus Bagdad den Abzug einläuten. Zehntausend Ihrer Soldaten werden dann auf Ihren Befehl hin irakischen Boden für immer verlassen – ohne Ausrüstung und Gerät. Diese soll vor Ort zerstört werden. Also verlieren Sie keine Zeit. Die Uhr tickt.«
    »Verdammt, wie stellen die sich das vor?«, blaffte der Präsident seinen unsichtbaren Gegner an. »Selbst wenn wir die Region räumen würden – was abgesehen von dieser kurzen Zeit schon aus logistischen Gründen gar nicht geht – wir würden da unten ein anarchistisches Machtvakuum hinterlassen, was den schwierigen Demokratisierungsprozess den Todesstoß versetzen würde.«
    »Da haben Sie vollkommen Recht, Mr President«, pflichtete der Sicherheitsberater bei. »Ein sofortiger kompletter Rückzug hätte fatale Folgen für das Land. Kurdische und schiitische Milizangehörige würden das Land für sich vereinnahmen. Wir hätten einen Rückfall in die Zeiten von Saddam. Diese Forderung ist absolut inakzeptabel. Zumal die Vorgängerregierung den schrittweisen Rückzug doch schon längst zugesichert hat.«
    »Das ist ein grauenhaftes Dilemma«, stellte George T. Gilles verbittert fest und begann damit, sich mit finsterem Blick ein frisch gebügeltes Hemd anzuziehen und die passende Krawatte zu binden. Währenddessen kam Tracy zum letzten Punkt ihrer unfreiwilligen Rede.
    »Und nun zu unserer letzten Forderung. Sie ist einfach zu realisieren und unmissverständlich. Und sie muss noch heute, und zwar um zwanzig Uhr Ortszeit in New York, umgesetzt werden. Sie betrifft ein Symbol Ihres Landes, ein nationales Wahrzeichen, welches auf perverse Art die Freiheit symbolisiert und nicht mehr ist als reine Heuchelei.«
    »Die wollen, dass wir die Freiheitstatue zerstören«, vermutete General Grant und beobachtete, wie die Tochter des Präsidenten schlucken musste, bevor sie zum Ende ihrer Videobotschaft kam.
    »Zerstören Sie Miss Liberty, zerstören Sie die Freiheitsstatue im Hafen von New York. Wir bestehen darauf, dass der Minister für Heimatschutz, Michael McNab, persönlich die Sprengung beaufsichtigt und um Punkt zwanzig Uhr den Knopf drückt. Wir erwarten eine Live-Übertragung in den großen Nachrichtensendern. Und reden Sie sich nicht damit raus, das Unternehmen sei so schnell nicht zu realisieren. Die Vereinigten Staaten von Amerika verfügen über das größte Waffenarsenal der Erde. Irgendeine Bombe wird ihren Zweck schon erfüllen, um diese Statue vom Sockel zu stürzen. Und sollte dies nicht geschehen – weil Sie sich weigern zu kooperieren – werden wir vor laufenden Kameras unsere erste Geisel an Bord töten. Wer das sein wird, überlassen wir bis dahin Ihrer Phantasie. Hier spricht die HAMAS, wir beenden nun die englischsprachige Fassung unserer Botschaft und lassen eine arabische Version direkt im Anschluss folgen.«
    Der Astronautin wurde ein tragbarer DVD-Player in die Hand gedrückt, wobei kurzfristig die vermummten Umrisse einer ganz in schwarz gekleideten Person zu sehen waren. Dann drückte Tracy Gilles einen Knopf des Gerätes und verfolgte mit ausdruckloser Miene, wie sämtliche Forderungen nochmals in der für sie unverständlichen Sprache wiederholt wurden. In arabischer Sprache mutete die aufgezeichnete Rede nicht weniger dramatisch an. Niemand vor den Fernsehern konnte ahnen, dass Tracy gerade an Darth Vader und Nicolas Brigg denken musste.
    »Haben Sie irgendeine Idee, wie wir diesem totalen Irrsinn entgegnen können?«, stöhnte Präsident Gilles auf und stützte sich mit einer Hand an dem Gestänge des Krankenbetts ab.
    »Mr President«, entgegnete der Sicherheitsberater, »wenn Sie schon vorhaben, trotz Ihres angeschlagenen Gesundheitszustands zurück ins Weiße Haus zu fahren, sollten Sie zumindest wissen, was Sie dort erwartet.«
    »Was soll mich da schon erwarten?«, versuchte George T. Gilles abzuwiegeln, weil er sich auf sämtliche Horrorszenarien vorbereitet fühlte.
    General Grant blickte betreten auf den Boden, bevor er sich ein Herz fasste und dem

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