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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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die Beste. Und jetzt lass uns Schluss machen. Ich muss mich um meine weiblichen Passagiere kümmern.«
    »Na dann viel Erfolg, wir hören voneinander. Ende und Over.«
    Dann brach der Kontakt ab und Armstrong widmete sich wieder seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Rauchen. Er öffnete eine neue Schachtel und machte es sich neben John Forrester in einem Sessel bequem. Nachdem er den ersten Zug inhaliert hatte und die beruhigende Wirkung des Nikotins spürte, grinste er den Flugdirektor an.
    »Sie ziehen ein Gesicht, als sei Ihnen eine Laus über die Leber gelaufen. Was ist los, haben Sie Angst vor dem Tod?«
    »Erwarten Sie darauf ernsthaft eine Antwort?«
    »Nein, aber Sie sollten den Kopf nicht einfach in den Sand stecken. Das bringt nämlich nichts.«
    »Ach ja? Und was sollte mich bitteschön davon abhalten?«
    »Ihr Hintern.«
    »Mein Hintern?«
    »Ja. Denn wenn Sie den Kopf in den Sand stecken, kann man immer noch auf Ihren Hintern zielen.«
    Armstrong klopfte sich auf den Oberschenkel und lachte über seinen eigenen platten Witz. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, rückte er näher an den mitgenommen wirkenden Forrester heran.
    »Ich versuche mich gerade ein wenig zu entspannen. Auf meine Art, mit ein bisschen Small Talk. Wenn es nach mir geht, müssen Sie nicht unbedingt sterben.«
    »Das ist wirklich sehr tröstlich«, versetzte Forrester.
    »Höre ich da einen Portion Zynismus aus Ihren Worten? Sie sind doch ein mutiger Mann. Und besonnen dazu.«
    »Ich bin nicht besonders mutig. Ich will einfach nur nicht sterben. Genauso wenig wie all die anderen hier.«
    »Wissen Sie, wie der gute alte John Wayne Mut definiert hat?«
    »Nein. Aber Sie werden es mir bestimmt verraten.«
    »Mutig ist, wer sich trotz Todesangst in den Sattel schwingt.«
    »Jetzt wollen Sie bestimmt hören, dies träfe auf Sie und Ihre Leute zu.«
    »Trifft es etwa nicht zu?«, fragte Armstrong amüsiert.
    »Nein, es trifft ganz und gar nicht zu. Sie spielen Robin Hood, und ein Teil der Weltbevölkerung nimmt Ihnen das sogar ab. Meiner Meinung nach ist Ihr Plan auch wirklich tollkühn und dreist. Und vielleicht sogar im Kern berechtigt. Aber Ihre Leute sind dennoch nur ganz gewöhnliche Kriminelle. Mit Mut hat das nichts zu tun. Die geforderte Provision von fünf Milliarden Dollar hat Ihre Organisation als Terroristen entlarvt. Für mich ist die HAMAS lediglich ein Wolf im Schafspelz.«
    »Wow, das war jetzt wirklich mutig. Dafür könnte ich Sie wegen Meuterei und Majestätsbeleidigung auf der Stelle liquidieren.«
    »Sie sind der Richter. Ihre AK-47 ist ein überzeugendes Argument«, entgegnete Forrester kraftlos.
    Armstrong lachte lauthals auf und streichelte die Waffe fast liebevoll. Dann überlegte er einen Moment und setzte das Gespräch fort.
    »Was würden Sie eigentlich mit einer Milliarde Dollar in Gold machen?«
    »Wird das Ihr Anteil sein?«
    »Ja, so ungefähr. Plusminus ein paar Kröten. Die verdammten Kubaner sollen schließlich auch ihren Anteil vom Kuchen mitbekommen. Halten sich immerhin ganz ordentlich, diese kleinen Castros.«
    »Hm, ehrlich gesagt, habe ich noch nie darüber nachgedacht, was ich mit so viel Geld machen würde. Ich bin auch so zufrieden, die NASA zahlt schließlich ganz gut. Aber Sie sollten was zurücklegen, für schlechtere Zeiten.«
    »Ihr trockener Humor gefällt mir«, schmunzelte der Killer. »Haben Sie irgendeinen Anlagetipp für mich?«
    »Versuchen Sie es doch mit einem Investment in ein paar Raumfahrttechnologieunternehmen. Die Branche boomt. Weltraumtourismus ist im Kommen. In zwanzig Jahren braucht man kein Space Shuttle mehr entführen, um die Erde von oben zu sehen. Dann kann man sich die Dinger ganz einfach mieten.«
    Armstrong lachte erneut auf, während dem Flugdirektor langsam die Augen zufielen. Unermüdliche malträtierte der Hüne Forrester mit seinem fortwährenden Geplapper und streifte dabei alle möglichen Themen. Mehr als eine Stunde lang setzte sich das einseitige Frage-und-Antwort-Spiel fort, bis Forrester vor Erschöpfung zusammensackte. Enttäuscht drehte sich Armstrong um und widmete sich einem Fernsehprogramm, dessen Lautstärke herunter gedreht war. Der Bericht brachte Archivaufnahmen der ISS und ein Interview mit dem britischen Premierminister. Gelangweilt zappte Armstrong weiter. Auf allen Kanälen bot sich das gleiche Bild und die Sender zerrten in Sondersendungen Staatschefs aus der ganzen Welt vor die Kameras.
    »Wäre nett, wenn die mal was anderes bringen

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