Defcon One 01 - Angriff auf Amerika
wartet ein anderer Job.«
»Irgendwelche Neuigkeiten, Admiral?«, schrie Spacy von der Arbeitsbühne herunter.
Adamski ließ sich mit der Antwort Zeit und suchte nach seinen Zigarren auf dem Tisch, als ihm das RAUCHEN VERBOTEN Schild auffiel. Trotzdem steckte er eine Cohiba in den Mund und saugte am Endstück, um wenigstens andeutungsweise den Geschmack des Tabaks zu schmecken. Er winkte Spacy und Hunter nach unten und kleidete sich wieder vollständig an.
»Leute, das wird die Sternstunde der NUSA. Wir haben vom Präsidenten soeben grünes Licht bekommen. Macht mir bloß keine Schande da oben!«
KAPITEL 89
27.04., 17.00 Uhr
Kentucky, Fort Knox
D as zweistöckige US Bullion Gold Depository, im allgemeinen Sprachgebrauch besser bekannt als Fort Knox, erinnerte den Fahrer des gepanzerten schwarzen Chrysler 300 mehr an ein Staatsgefängnis als an den größten ummauerten Tresor der Welt. Einsam wehte die Nationalflagge auf ihrem Mast hinter den hohen Sicherheitszäunen, die das Tresorgebäude hermetisch abschirmten. Von außen sah man dem hellgrauem Gebäude nicht an, dass hier über fünfzehnhundert Kubikmeter Beton und Granit, verstärkt durch weitere siebenhundertundfünfzig Tonnen Stahl, einen Schatz beherbergten, den kein Mensch in Summe sich vorzustellen vermochte. Die offiziellen viertausendfünfhundert Tonnen Gold, die hinter den meterdicken Wänden vor sich hin strahlten, waren als Anblick nur wenigen Menschen vorbehalten, und sie allesamt waren Mitarbeiter des Finanzministeriums beziehungsweise des Bundesschatzamtes.
Von der Goldvault Road kommend, stoppte der Chrysler an der leeren Kreuzung, deren Abzweigung rechter Hand zum kaum befahrenen Bullion Boulevard wurde. Auf der bewachten Straße hatte lediglich ein fast leerer Touristenbus die Route zum Patton Museum eingeschlagen. Ein schwerbewaffneter Kontrollposten der Armee schritt mit entsicherter Waffe im Anschlag auf den Wagen zu, während zwei weitere Soldaten pflichtbewusst den Vorgang aus einiger Entfernung im Auge behielten. Das Fenster auf der Fahrerseite glitt elektrisch hinunter und Papiere von Staatssekretär Martin D. Chester aus dem Finanzministeriums wurden zur Begutachtung gereicht. Dann warf der Soldat einen Blick in das Wageninnere und machte eine kaum wahrnehmbare Kopfbewegung. Schließlich wurde der Wagen durchgewinkt und passierte in Schrittgeschwindigkeit den ersten Zaun, wobei er über eine Bodenplatte fuhr, in der diverse Detektoren eingelassen waren. Die Sensoren würden auf Sprengstoffe und Waffen jeglicher Art reagieren, sollte jemand wirklich so verrückt sein und einen Einbruchversuch wagen. Ein Dutzend versteckter und offen angebrachter Übertragungskameras übertrugen die langsame Vorfahrt des Fahrzeugs in das Innere von Fort Knox.
Durch das getönte Seitenfenster konnte Staatssekretär Chester, ein elegant gekleideter Mann Mitte fünfzig, einen in einer Meile Entfernung liegenden Sandbunker des Lindsey Golf Course ausmachen, auf dem sich zwei Spieler bewegten und die vorabendliche Stunde zur Verbesserung ihres Handicaps nutzen. Chesters Aufmerksamkeit galt dann einer Bewegung am Horizont, als auf dem nicht weit entfernten Godman Army Airfield eine große Transportmaschine zur Landung ansetzte. Ansonsten wirkte das weitläufige und fast ebenerdige Areal, welches den Namen von einem ehemaligen General aus dem Unabhängigkeitskrieg erhalten hatte, ruhig und verlassen. Der alte Standort der mechanisierten Truppen verzweigte sich mit seinen zweitausend militärischen und zivilen Gebäuden weitläufig über ein Gebiet von fast einhundertundfünfzig Quadratkilometern, und hier war einer der ruhigsten Flecken. Niemand außer den Kontrollposten bekam mit, wie plötzlich sechs unauffällige Gestalten aus Nebeneingängen vor dem großen Haupttor des US Bullion Gold Depositoryauftauchten und an sechs unterschiedlichen Sicherheitsschlössern Zahlenkombinationen eintippten.
Die Rücklichter des Chrysler leuchteten rot auf, als Chester ausstieg und seinerseits eine nur ihm bekannte Kombination eingab. Dann kehrte er zum Wagen zurück, nahm wieder auf dem schwarzen Ledersitz Platz und wartete mehr als eine Minute darauf, bis sich zwanzig Tonnen Stahl langsam flügelartig öffneten und dem Fahrer eine unsichtbare Aufforderung gaben, in Fort Knox einzufahren.
Innen angekommen offenbarte sich im Eingangsbereich das Ambiente einer kleinen, mit grauem Linoleumboden ausgestatten deckenhohen Halle, an deren u-förmig angebrachten Seiten
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