Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
Vom Netzwerk:
Hassan ein deutliches Warnsignal in Browns Richtung ab.
    »Schon gut, seine Zeit wird auch noch kommen«, höhnte Hyacinth. »Es gibt jedenfalls keinen Grund, vom Kurs abzuweichen. Und ab sofort möchte ich umgehend informiert werden, falls irgendetwas Ungewöhnliches passiert. Ist das klar?«
    »Geht klar«, antwortete Kennedy.
    »Sie sind der Boss«, pflichtete Brown bei.
    Das warknapp , dachte Tracy. Zwanzig Sekunden früher und diese Frau hätte den beweglichen Punkt auf dem Radar noch entdeckt.
    »Ist das auch bei dir angekommen, Schätzchen?«
    »Ja, natürlich!«
    »Gut, dann ist dieser Punkt wohl geklärt. Und jetzt bringen Sie uns den Deutschen«, befahl Hyacinth.
    »Paul Reiter? Der repariert gerade zusammen mit Olga Putinowa einen alten Orlan«, antwortete Kennedy.
    »Er repariert was ?«
    »Einen alten russischen Raumanzug. Hinten im Pirs-Modul.«
    »Ich kann mich nicht daran erinnern, einen solchen Befehl erteilt zu haben«, grummelte Hassan. »Aber immerhin ist der Typ schon mal am richtigen Ausgang.«
    »Wovon reden Sie?«, hakte Tracy sichtlich besorgt nach.
    »Was haben Sie mit Paul Reiter vor?«, fragte der Kommandant der Raumstation.
    Hassan und Hyacinth waren schon fast an einem abzweigenden Gang angekommen, als sich die Asiatin noch einmal umdrehte, ihre Lippen zu einem O verformte und ihren Atem aushauchte. Mit der Hand machte sie eine sanfte und langsam ausholende Bewegung. Dann verschwand das Duo um eine Ecke. Alle hatten die eindeutige Geste auf Anhieb verstanden.
    »Oh mein Gott«, flüsterte Brown. »Sie werden einen nach dem anderen durch die Luftschleuse schicken.«
    »Hört zu!«, sagte Tracy. »Uns läuft die Zeit davon, aber wir dürfen jetzt nicht panisch werden. Hilfe ist auf dem Weg, näher als wir denken. Ich habe keine Ahnung, was Mark vorhat und ob er alleine unterwegs ist. Aber wir müssen ihm irgendein Zeichen geben. Irgendein Signal, damit er uns hilft, diesen Irrsinn zu stoppen.«
    »Tracy, vielleicht bildest du dir das nur ein«, zeigte sich Brown skeptisch. »Der weiße Punkt auf dem Radar kann alles Mögliche gewesen sein. Solange Houston noch Funkstille hält, sollten wir vorsichtig bei dem sein, was wir tun.«
    »Willst du etwa zusehen, wie unsere Leute nach und nach Richtung Milchstraße gepustet werden?«
    »Nein, natürlich nicht. Aber eine unüberlegte Handlung von uns, und diese Typen machen kurzen Prozess.«
    »Lasst uns analytisch an das Problem herangehen. Angenommen Spacy oder jemand anderes ist da draußen …Wo könnte er sich aufhalten?«, überlegte Kennedy.
    »Wo? Natürlich in der Independence , versteckt hinter den Sputnik-Trümmern. Das Shuttle der NUSA ist zwar noch in der experimentellen Phase, aber immerhin war Mark schon mal hier oben mit dem Raumgleiter. Allerdings …«
    »Was?«, wollte Brown wissen.
    »Er würde bei dieser Mission nicht ohne seinen besten Freund Jack Hunter fliegen. Einer beobachtet, der andere schlägt zu.«
    »Wenn dem so ist, ließe sich damit das schwache Radarecho jenseits des Trümmerhaufens erklären. Was da auf uns zugekommt, ist vielleicht keine tote Materie, sondern ein lebendiger Astronaut«, sagte Kennedy.
    »Und es würde bedeuten, dass Hunter an Bord der Fähre wartet und tatenlos zuschauen muss.«
    »Das können wir ändern«, schlug Tracy vor.
    »Wie?«
    »Auf die gute altmodische Art.«
    Tracy zog Kennedy und Brown zu sich heran und schlug einen Plan vor. Dieser bestach durch seine Einfachheit. Sollte er allerdings nicht funktionieren, dürfte das gemeinsames Ende nur noch eine Frage der Zeit sein.

KAPITEL 100
28.04., 15.22 Uhr UTC
Apogäum, Internationale Raumstation
    D ie senkrecht zur Flugrichtung der ISS ausgerichtete Integrated Truss Structur bildete das eigentliche Gerüst der Raumstation und erinnerte an ein aus elf Wirbeln bestehendes Rückgrat einer prähistorischen Echse. Anhand der Konstruktionspläne der NASA hatte sich Spacy die genaue Lage der am Gerüst angeordneten Wohn- und Arbeitsmodule eingeprägt. Vorsichtig justierte er die Steuerdüsen seines Raumanzugs, um außerhalb der Erfassungswinkel der Außenbordkameras zu bleiben. Er war gerade auf Höhe des Canadarm2, einem vom Destiny-Modul aus steuerbaren Roboterarm, angelangt, als sich Jack Hunter über Funk meldete.
    »Und? Haben unsere Freunde schon die Piratenflagge gehisst?«
    »Negativ! Von meinem Standpunkt aus betrachtet, schwebt dieses Ding friedlich wie eh und je durch die Gegend. Es wirkt verdächtig ruhig, fast schon

Weitere Kostenlose Bücher