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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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… Ich kann das nicht genau erkennen über den Monitor. Vielleicht sollte einer von euch über eine andere Schleuse da raus und ihn fertigmachen.«
    »Davon rate ich dir ab. Lass uns lieber zusammenbleiben, und zwar an Bord. Sonst verlieren wir vielleicht die Kontrolle.«
    Hannibal dachte kurz nach und stimmte Hyacinth zu. Sie durften jetzt nicht den Überblick verlieren. »In Ordnung, nur die Ruhe. Wir müssen den Kerl von hier aus erledigen, ich denke gerade nach.«
    »Nimm den Canadarm2!«
    »Du meinst den ferngesteuerten Roboterarm?«
    »Genau den. Der Joystick müsste irgendwo links von dir sein. Vielleicht kriegst du den Kerl damit zu fassen.«
    »Gute Idee. Und jetzt beeil dich!«
    Hyacinth warf noch einen Blick durch das kleine kreisrunde Fenster, um sich an der Panik des eingesperrten deutschen Astronauten zu ergötzen. Dann schwebte sie wie befohlen in den Stationsbereich von Miller.
    Miller verfolgte seinerseits über die Kontrollmonitore ihren Weg, um sie vor einem möglichen Angriff der Crew zu warnen – auch wenn er mit einem solchen Angriff nicht wirklich rechnete. Vielmehr beschäftigte ihn der Astronaut dort draußen. Ob er von der CIA war? Oder etwa von dieser seltsamen Organisation, von der schon McNab berichtet hatte?
    Was hast du da vor? , fragte sich Miller und beobachtete mit wachsendem Entsetzen, wie der Unbekannte damit begann, am Pirs-Modul zu hantieren.

KAPITEL 102
28.04., 15.38 Uhr UTC
Apogäum, Internationale Raumstation
    S pacy konnte durch das kleine Außenbordfenster den Mann in der Schleuse erkennen. Es war Paul Reiter, der deutsche Langzeit-Astronaut auf der Raumstation. Er steckte in einem alten russischen Orlan-Raumanzug, jedoch ohne Helm. Noch hatte er keine Notiz von Spacy genommen und hämmerte energisch gegen die Innentür.
    »Jack, die Person in der Schleuse ist nicht Tracy. Es ist einer von der ISS-Crew. Wahrscheinlich Reiter.«
    »Schön für Tracy, Pech für den Deutschen«, kommentierte Hunter mit einem Seufzer. »Was hast du jetzt vor?«
    »Ich muss die äußere Schleuse öffnen, sozusagen die erste Hürde.«
    »Wenn du das machst, wird der Kerl da drinnen schockgefrostet.«
    »Nicht, wenn ich ihm begreiflich mache, einen Helm aufzusetzen.«
    »Er trägt bereits einen Anzug?«
    »Ja, keine Ahnung, warum. Aber soviel ich weiß, sind in der Schleuse immer Ersatzanzüge verstaut. Ersatzanzüge und dazugehörige Helme.«
    »Stimmt, die ehemalige MIR-Besatzung hat die alten Orlan-Anzüge auf der ISS zurückgelassen. Wahrscheinlich aus sentimentalen Gründen. Die schwermütige russische Seele ist unergründlich.«
    »Hör zu, ich bin wahrscheinlich von der Außenbordkamera entdeckt worden. Wenn ich jetzt das Gas einleite, wissen die Bescheid und setzen vielleicht rechtzeitig Sauerstoffmasken auf. Mir gehen langsam die guten Karten aus.«
    »Ich fand die Carfentanyl-Nummer ohnehin ziemlich riskant. Aber es ist deine Entscheidung. Übrigens schulde ich dir noch die Übersetzung der Lichtsignale.«
    »Schieß los, während ich versuche, Reiter zu verständigen.«
    Energisch klopfte Spacy mit dem Astronauten-Handschuh gegen das Sicherheitsglas des kleinen Beobachtungsfensters. Der Deutsche stand noch immer mit dem Rücken zu ihm und schien mit jemandem hinter der zweiten Schleusentür kommunizieren zu wollen. Spacy griff in seinen Rucksack und zog einen der Taser hervor.
    »Es war Tracy, die ein Mayday von der ISS per Lichtsignal gefunkt hat. Ihre Nachricht lautet: Unabhängigkeit bedeutet alles . Durch die Säulen des Herakles führt der Weg«, gab Hunter die Nachricht weiter.
    Spacy stutzte. Unabhängigkeit bedeutet alles? Das waren seine Worte an Tracy gewesen, die er als letzten Gruß in die Atlantis hatte übermitteln lassen. Aber was um alles in der Welt hatte es mit den Säulen des Herakles auf sich?
    »Kannst du dir darauf einen Reim machen?«, hakte Hunter nach.
    Spacy überlegte fieberhaft. Die Säulen des Herakles. Die griechische Mythologie. Platon. Ein gescheiterter Angriff auf Athen, Sitz der damaligen Weltmacht.
    Bingo!
    »Die Säulen des Herakles. Die Meerenge zwischen dem nordafrikanischen Gibraltar und dem spanischen Festland. Dahinter vermutete Platon das sagenhafte Atlantis. Tracy möchte, dass wir durch die Atlantis in die ISS einsteigen.«
    »Wir? Du!«, stellte Hunter nüchtern fest. »Übrigens hat der Alte die Lichtbotschaft ähnlich interpretiert.«
    »Und davon erfahre ich erst jetzt?«
    »Du warst ja schließlich beschäftigt. Wenn du mich nur ein

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