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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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zwei Uhr in der Nacht seine Pforten öffnete.
    Steve Miller ging nun durch die Hallen des Marktes und begutachtete das reichhaltige Sortiment an Speisefischen, die in morgendlichen Auktionen den Weg zu ihren Käufern fanden. Jetzt, da der Markt seine alte Adresse an der Brooklyn Bridge aufgegeben und eine neue Heimat in der South Street in der südlichen Bronx gefunden hatte, erfolgte die Anlieferung ausschließlich mit speziellen Trucks, die mit sündhaft teuren Kühlaggregaten ausgestattet waren. Der Fulton Fish Market war die zweitgrößte Fischbörse der Welt, nur in Tokio wurde täglich noch mehr Umsatz gemacht.
    In der riesigen Halle war Miller auf der Suche nach einem bestimmten Stand, auf dem ein Paket mit einem ganz besonderen Inhalt für ihn deponiert worden war. Ein Paket, welches er als Warnung an die amerikanische Regierung weiterschicken wollte. Miller hatte eine SMS von einem Verbindungsmann mit dem Hinweis erhalten, dass bei einem bestimmten Händler die Ware eingetroffen sei und der Preis vor Ort entrichtet werden sollte.
    Miller schlenderte in Richtung der angegebenen Adresse, um augenscheinlich das dortige Angebot unter die Lupe zu nehmen. Der Beschreibung nach zu urteilen, hatte er den Kontaktmann gefunden.
    »Sie sehen aus, als würden Sie Delikatessen schätzen«, sprach ihn der arabisch aussehende Fischhändler an, der einen kleinen Stand mit allerlei Meeresgetier betrieb.
    »Ja, aber die Delikatesse, die mich interessiert, scheinen Sie gar nicht zu haben«, erwiderte Miller und blickte sich vorsichtig um. Es herrschte reger Betrieb um diese Zeit. Gabelstapler sausten durch die Hallen und in einem lauten Stimmengewirr schacherten die Händler um den besten Preis für ihre Ware.
    »Sehen Sie«, sagte der Fischhändler, wobei er mit seinen Händen einen Red Snapper aus einer mit Eis gefüllten Kiste hob, »das ist erstklassige Ware. Fangfrisch, die Augen noch nicht glasig, die Kiemen feuerrot. Diese Ware könnten Sie in Gold aufwiegen. Aber ich mache Ihnen einen erstklassigen Preis!«
    »Gold hat schon so Manchen ins Verderben gestürzt. Schwarzes Gold hingegen ist ein nicht zu überbietender Gaumengenuss«, antwortete Miller mit dem vereinbarten Stichwort.
    »Wissen Sie, wo die schönsten Angelplätze der Welt sind?«, wollte der Händler wissen und flüsterte diese Frage fast unhörbar in Millers Richtung.
    »Im kaspischen Meer«, antwortete Miller ebenso leise und lieferte damit seinerseits den Beweis, der richtige Empfänger einer bisher im Verborgenen gehaltenen Delikatesse zu sein.
    »Kommen Sie mit, wir machen das Geschäft in meinem Büro«, forderte der Händler Miller auf. Das Büro war eine Konstruktion aus Aluminiumrohr und Holzbänken, über die eine Plane gespannt war. In dem kleinen Verschlag standen um einen massiven hölzernen Träger herum ein Regal mit Aktenordnern, drei riesige Gefrierschränke, ein einfacher Schreibtisch mit zwei Plastikstühlen, ein Metallspind und eine Kiste mit zwei eisbedeckten, tiefgefrorenen Fischen. Der länglichen und spitzen Form nach zu urteilen augenscheinlich junge Schwertfische. Von der Decke baumelte eine schwach schimmernde Glühbirne.
    »Haben Sie etwas für mich? Etwa einen kleinen Umschlag mit nicht durchnummerierten Banknoten?«, wollte der Fischhändler wissen und blickte Miller erwartungsfroh an.
    Miller musterte seinerseits den Fischhändler. Dieser war ein kleiner aber sehr beleibter Mann von mittlerer Größe, dessen besondere Merkmale sein aufgedunsenes und pockennarbiges Gesicht, sowie seine Hakennase und die hervortretenden braunen Augen waren. Seine schiefen Zähne, die lückenhaft zum Vorschein kamen, sobald sich seine wulstigen Lippen öffneten; seine fettigen Haarsträhnen, die ungepflegt über die Ohren wucherten, sowie die mächtigen und vom Fischblut verschmierten Hände waren abstoßende Details, die Miller dazu veranlassten, dieses Geschäft so schnell wie möglich zum Abschluss zu bringen. Er griff in seine Jacke und schob dann einen braunen Umschlag über den Tisch, welcher mit zwei Gummibändern umwickelt war.
    »Hier ist die vereinbarte Summe.«
    Gierig überprüfte der Mann das Geldbündel und nickte dann zufrieden. Er öffnete eine Gefriertruhe und zeigte auf das Thermometer.
    »Minus zwei Grad. Sehen Sie zu, dass der Inhalt konstant bei dieser Temperatur gehalten wird. Möchten Sie kosten?«, fragte der Mann und hob mit seinen mächtigen Pranken eine goldene Dose mit blauem Aufdruck aus der Truhe, um sie dann

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