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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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handelte, würden alle relevanten Zeitungen in New York darüber berichten. Die Polizei hoffte auf die berühmte Nadel im Heuhaufen, die zu einer Spur werden sollte.

KAPITEL 8
29.01., 10.30 Uhr
Washington D.C., Weißes Haus
    E s war eine Enthauptung, die mit chirurgischer Präzision durchgeführt wurde. Lediglich eine rasche Handbewegung war notwendig, um dem Opfer den Kopf abzuschlagen. Als das Messer mit einem hässlichen Geräusch durch das weiße und warme Fleisch schnitt, trat zunächst gelbe Flüssigkeit aus der wabbeligen Masse. Dann folgte ein Moment der Stille.
    Tracy verdrehte die Augen, als Mark sich auf sein Frühstücksei konzentrierte und die beiden Hälften auf seinen mit allerlei Speisen belegten Teller zurechtlegte. Er schien einen Bärenhunger zu haben, so als habe er seit Tagen nichts Anständiges mehr gegessen. Dabei war selbst von dem nächtlichen Hühnchen nichts mehr übrig geblieben.
    »Ich habe mich immer gefragt, wie Menschen etwas Derartiges essen können. Da werden einem alle möglichen Köstlichkeiten serviert und du packst deinen Teller mit Sachen voll, die in jedem Burgerladen verkauft werden. Wie viele Eier willst du eigentlich noch verputzen?«
    »Nach der letzten Nacht habe ich einen gewissen Nachholbedarf an Eiweiß«, grinste Spacy und blickte sie mit einem gespielt verklärtem Blick an.
    Tracy hatte es abgelehnt, die Nacht alleine im Weißen Haus zu verbringen. Nachdem sie das National Air & Space Museum zu vorgerückter Stunde verlassen hatten, waren sie über die Flure des Weißen Hauses von einem Secret Service Mitarbeiter in ein großes Gästezimmer im Westflügel gebracht worden, wo sie allen erdenklichen Komfort vorgefunden hatten. Ihr gegenseitiges Verlangen hatten sie dabei bis in die frühen Morgenstunden befriedigt, sodass sie jetzt etwas übernächtigt an dem großen Tisch aus sündhaft teurem Tropenholz saßen.
    »Wann muss du wieder los?«, wollte Spacy wissen und füllte sein Glas mit dem frisch gepressten Orangensaft.
    »Ich fliege heute Nachmittag zurück nach Orlando. Kurze Besprechung mit meinem Team in Cape Canaveral. Dann bringt uns die NASA mit ein paar Kollegen von mir nach Houston.«
    »Ich könnte einen kleinen Umweg machen und dich in unserem neuen NUSA Spielzeug ausführen. Steht am Dulles Airport. Schönes Stück. Hat mal der deutschen Luftwaffe gehört. Lust auf eine Spritztour mit ein paar Loopings entlang der Ostküste?«
    Tracy kannte Marks kleine Spritztouren, sie hatte sie mehrmals miterlebt. In der Regel endete ein als gemütlicher Rundflug angekündigter Trip in einem ausgedehnten Materialtest, in dem die Maschine bis an den Rand ihrer strukturellen Belastbarkeit geführt wurde.
    »Nein, danke für das Angebot. Ich weiß, dass du selber unter Zeitdruck stehst. Sobald unsere Verpflichtungen es erlauben, holen wir das nach. Ich hoffe wir finden bald, sehr bald, mehr Zeit für einander.«
    »An mir soll es nicht liegen, du kennst meine Meinung«, antworte Spacy mehr nachdenklich als überzeugt. Er wusste, dass sie ihr gemeinsames Problem nicht gelöst, sondern nur aufgeschoben hatten. Und daran konnte auch die hinter ihnen liegende Nacht nichts ändern. Außerdem hatte Tracy Recht, vor ihm lag ein Haufen Arbeit.
    Sie verbrachten weitere fünf Minuten schweigend am Tisch, wobei jeder seinen Gedanken nachhing. Es war keine peinliche Stille, weil sie sich nichts zu sagen gehabt hätten, sondern eine Stille, die eher die gegenseitigen Gefühle für einander ausdrückte und in der keiner den anderen durch ein falsches Wort verletzen oder verunsichern wollte.
    »Der Präsident lässt ausrichten, dass er jetzt Zeit für Sie hat«, forderte der Sicherheitsbeamte Spacy unmissverständlich auf, ihm zu folgen.
    »Ich komme sofort.«
    Spacy war nicht das erste Mal im Weißen Haus. Er hatte hier den Vorgänger und Vor-Vorgänger von Präsident George T. Gilles kennengelernt, als Admiral Adamski einen seiner zahlreichen Termine in Washington wahrgenommen hatte. Es war dennoch ein ungewohntes Gefühl, in diesem Refugium der Macht durch die Korridore zu gehen, um sich mit dem Führer der freien Welt zu treffen.
    »Guten Morgen, Mark«, sagte der Präsident und erhob sich hinter seinem schweren Schreibtisch. »Ihr habt ja nicht besonders viel Schlaf bekommen, wie mir meine Leute mitgeteilt haben.«
    »Guten Morgen, Mr President. Die Nacht ist wirklich kurz gewesen«, war alles was Spacy entgegnete.
    Der Präsident gestattete sich ein Lächeln.
    »George, für dich

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