Defcon One 01 - Angriff auf Amerika
den Gläsern und Mark nahm ihr eines davon aus der Hand. Er stützte sich auf seinen Ellenbogen ab, während sie weiterhin über ihm kniete.
»Auf dich, du alter Gauner«, sagte Tracy, deren Puls noch immer raste.
»Und auf dich, du hast mir gefehlt«, war Marks ehrliche Antwort.
Sie schauten sich beide tief in die Augen und leerten die Gläser in einem Zug. Dann lachten sie beide auf einmal los.
»Das ist einfach dekadent. Ein riesiges Museum und es gehört uns ganz alleine«, stellte Tracy anerkennend fest.
Ein Vogel landete auf dem Glasdach und machte ein trappelndes Geräusch.
»Und du bist dir sicher, dass uns keiner beobachtet?«
Mark stellte das Glas ab und richtete sich auf. Sein Haar sah aus, als sei ein Hurrikan durch die Halle gefegt.
»Und wenn schon. Wenn uns einer beobachtet hoffe ich, dass er wenigstens Eintritt bezahlt hat«.
»Du bist unmöglich«, kicherte Tracy.
»Und du bist einfach wunderbar. Lass dich anschauen.«
Mark betrachtete Tracy und strich ihr zärtlich über die Wange. Er wünschte sich, dieser Moment werde endlos andauern. Aber er sah auch, dass Tracy mit sich gekämpft hatte und dies wahrscheinlich noch immer tat. Was sie ihm sagen wollte, war aufgeschoben, aber nicht aufgehoben.
»Du wolltest unbedingt mit mir reden und ich habe das ungute Gefühl, dass es wirklich etwas Ernstes ist«, wirkte Mark plötzlich sehr aufgeräumt.
Tracy entdeckte in seinem Gesicht diese gewisse Hilflosigkeit und es tat ihr fast schon leid, dass sie ihm dieses Ultimatum stellen wollte. Sie warf sich eine Strähne aus dem Gesicht und entschied sich dann kurzfristig, eine entscheidende Frage zu stellen.
»Liebst du mich?«
Mark füllte erneut sein Glas, Tracy lehnte dankend aber wortlos ab. Sie spürte, wie er nach den richtigen Worten suchte. Sie bekam es fast mit der Angst zu tun, weil er sich mit der Antwort so lange Zeit ließ.
»Tracy, ich habe dich vom dem Augenblick an geliebt, als wir uns das erste Mal begegnet sind. Und ich liebe dich noch immer.«
Er blickte verlegen auf den Boden und sie nahm sein Kinn und richtete es zu sich auf.
»Sprich weiter!«
»Es fällt mir nicht leicht, das zu sagen, aber ich mache mir ungemeine Sorgen um dich, weil du möglicherweise in großer Gefahr bist. Ich meine nicht deinen eigentlichen Job oder deinen Wunsch, bald als Pilotin in dem Raumgleiter zu sitzen. Ich habe eingesehen, dass ich dich von diesem Vorhaben nicht abbringen kann. Es ist dein Wunsch und dein Traum, und den solltest du dir erfüllen. Aber vielleicht ist der Zeitpunkt unter den … gegebenen Umständen unpassend. Ich habe diesen Platz hier ganz gezielt für unser Rendezvous ausgesucht. Amelia Earhart war eine starke Frau. Sie hat sich der Gefahr gestellt und ist darin umgekommen.«
»Sie ist für ihre Ideale gestorben. Und sie hat sich nicht unterkriegen lassen.«
»Ich weiß. Und ich weiß auch, dass du ebenfalls eine starke Persönlichkeit bist. Aber du begibst dich in doppelte Gefahr, und ich nehme an, dass dein Vater dich bereits eingeweiht hat.«
Tracy nickte mit dem Kopf und blickte dann an ihm vorbei.
»Was ich dir eigentlich sagen wollte, was mich wirklich bewegt …«
»Ja …?«
»Ich könnte deinen Verlust nicht ertragen. Flieg deine Mission, aber flieg sie bitte zu einem späteren Zeitpunkt. Lass dich als Ersatzpiloten von der Jubiläumsmission streichen und bewirb dich für eine der nächsten Missionen. Und ich verspreche dir, sobald ich einige wirklich dringende Probleme bei der NUSA gelöst habe, werde ich kürzer treten und mich mehr um dich kümmern.«
Tracy war zu Tränen gerührt und zugleich ungemein irritiert. Mark hatte ihr ein Versprechen abgegeben und ihr gleichzeitig seine Liebe und seine Gefühle versichert. Und seine Bitte die Mission betreffend war wohldurchdacht und ohne jeglichen Hintergedanken. Er hatte akzeptiert, dass sie diesen Weg gehen wollte, und er bat sie lediglich darum, zu einem späteren Zeitpunkt zu fliegen.
»Ach, Mark, wenn die Dinge doch nur so einfach wären. Mein Vater hat mir gesagt, dass eine bestimmte Gruppierung die Regierung unter Druck setzen will. Und irgendwie soll die NASA auch gefährdet sein. Ich habe schreckliche Dinge auf einem Videoband gesehen, aber ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich alles stimmt und ob es tatsächlich eine Bedrohung gibt. Ich bin Wissenschaftlerin und Pilotin – und keine Politikerin. Und was deinen Vorschlag anbelangt: Ich bin, ehrlich gesagt, erstaunt und zutiefst gerührt. Aber ich
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