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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lettau
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das amerikanische Militär einen hohen Blutzoll zu zahlen. Blut, das aus den zerfetzten Körpern junger GIs rann, die auf irgendeinem Schauplatz der Welt ihr Leben gaben, um die Freiheit zu verteidigen, während der Rest des Planeten wegschaute.
    Letztendlich stellte sich Spacy nur eine Frage, die er sich immer wieder selber beantwortete: Wo wurde die Freiheit des Einzelnen mit Füßen getreten, wo wurden Menschen aufgrund ihres Glaubens, ihrer Hautfarbe oder ihrer politischen Ideologie vom Staat oder seinen verlängerten Armen verfolgt und getötet, und wie und wo konnte er seinen Teil dazu beitragen, dass Unrecht nicht geschah oder Verbrechen gesühnt wurde?
    Spacy war kein Mann, der einfach nur tatenlos zusah. Er nahm Bedrohungen von Typen mit Waffen in der Hand sehr ernst. Und Drohungen von Fanatikern, die einen Propheten oder Gott als Legitimation für ihre Verbrechen vorschoben, nahm er sogar noch ernster. Und er hoffte inständig, dass Präsident Gilles diese Drohung ebenfalls sehr ernst nahm und entsprechend handeln würde. Denn das allerletzte, was Spacy interessierte, war ein Foto fürs Familienalbum aus dem Oval Office, welches ihn neben dem mächtigsten Mann der Welt beim Kaffeetrinken zeigte. Dafür war er nicht hergekommen. Aber so, wie er Tracys Vater in den letzten Jahren kennen gelernt hatte, glaubte er zu wissen, dass dieser ein gesundes Maß an Menschenverstand und Weitsicht besaß, um die Lage richtig einzuschätzen. Jedenfalls schien das Video echt zu sein, daran hegte Spacy keine Zweifel. Die Frage war nur, was der Präsident unternehmen wollte.
    »Und?«, wollte der Präsident wissen. »Was hältst du davon? Mein Stab hat mich aufgeklärt, dass die Bewertung solcher Botschaften zu meinem neuen Job gehört. Täglich flattern hier Dutzende bis Hunderte von Botschaften rein, die der Institution des amerikanischen Präsidenten nach dem Leben trachten. Meistens sind es Spinner, die ihre kranken Gedanken zum Ausdruck bringen. Und unsere Geheimdienste leisten wohl gute Arbeit, indem sie allen Hinweisen nachgehen. Aber ich dachte, ich frage dich als möglichen Schwiegersohn in spe mal nach deiner Meinung, schließlich bist du ja auch … in der Branche.«
    »Für mich ist diese Warnung sehr real. Das Video ist extrem professionell gemacht, auch wenn die Forderungen natürlich unerfüllbar sind. Guam räumen, dass ich nicht lache. Die Enthauptung von Nicolas Brigg scheint mir keine Fälschung zu sein. Oder habt ihr da mittlerweile andere Erkenntnisse? Soviel ich weiß, sind alle im Internet verbreiteten Filme über diesen armen Kerl geschmacklose Lügen.«
    »Es gibt keine Kontakte zu den Entführern von Brigg, die hat es wohl nie gegeben. Alles, was die alte Regierung hier verlauten ließ, entspricht nicht der Wahrheit. Es sind bezüglich Nicolas Brigg nie irgendwelche Forderungen gestellt oder gar erfüllt worden«, gab sich der Präsident ratlos.
    »Seltsam. Wer entführt einen Amerikaner im Irak, stellt eine Videobotschaft mit Forderungen ins Netz und verzichtet dann auf die Kontaktaufnahme? Was mich zusätzlich irritiert, ist, mit welcher Dreistigkeit sich die HAMAS gegen uns stellt. Die müssten doch wissen, dass wir auf derartige Drohungen nicht reagieren und fest zu unseren israelischen Freunden stehen. Konntet ihr da schon etwas herausfinden? Gibt es Kontakte zur politischen Führung der Palästinenser?«
    »Klar, die Kontakte sind da. Wir und die Europäer pumpen schließlich Millionen in den palästinensischen Staatsapparat und subventionieren quasi indirekt diese Muslimbruderschaft, die sich jüngst die absolute Mehrheit bei den Wahlen in den Autonomiegebieten geholt hat. Aber Frank Harris von der CIA hat mir mitgeteilt, dass sowohl er als auch der israelische Geheimdienst Mossad zurzeit keine Informationen aus dem direkten Umfeld der HAMAS haben, wer hinter einer solchen Drohung stecken könnte. Don Fletcher, mein neuer Außenminister, tappt ebenfalls im Dunkeln. Er ist nächste Woche unten vor Ort und bespricht sich mit dem palästinensischen Präsidenten. Mal sehen, ob er neue Erkenntnisse mitbringt«, fasste George T. Gilles leicht resigniert den Status Quo zusammen.
    »So viel Zeit bleibt uns möglicherweise nicht. Das Ultimatum läuft am 20. Februar ab, also in weniger als vier Wochen.« Spacy dachte fieberhaft nach.
    »Und wie interpretierst du diese Drohung gegen die NASA?«, hakte der Präsident nach und schaute dabei auf seine Armbanduhr. »Normalerweise hätte ich erwartet, dass

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