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Dein Auftritt Prinzessin

Titel: Dein Auftritt Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Freitag?«, japste ich, weil ich zumindest das inzwischen verstanden hatte. »Aber Freitag geht nicht, Grandmère. Da bin ich schon …«
    Doch Grandmère pikste mir den Zeigefinger ins Kreuz und schubste mich vorwärts.
    Und ich stolperte der Verkäuferin hinterher, die keine Miene verzog, als würden jeden Tag Prinzessinnen in klobigen Doc-Martens-Stiefeln hinter ihr herstolpern.
     
    Tja, und jetzt sitze ich hier in Grandmères Limousine, bin auf dem Rückweg zur Schule und kann nur sagen, vielen Dank, all ihr lieben Leute, die ihr zu diesem neuerlichen Schicksalsschlag beigetragen habt:
    Zuallererst möchte ich mal Mom danken, die vergessen hat, mir auszurichten, dass sie Grandmère erlaubt hat, mich zu diesem Ball zu schleppen. Dann der Contessa Trevanni, die sich diesen blöden Schwarz-Weiß-Ball ausgedacht hat, und natürlich den Verkäuferinnen bei Chanel, die zwar sehr nett waren, aber eben auch willige Vollstreckerinnen. Sie haben Grandmère nicht gehindert, als sie mich zwang, ein blütenweißes, strassbesetztes Ballkleid anzuziehen, mit dem ich zu einem Ball muss, auf den ich gar keine Lust habe. Ach ja, und Dad danke ich auch, der seine Mutter ohne Aufpasser auf diese unschuldige Stadt losgelassen hat, und zu guter Letzt möchte ich mich bei Grandmère bedanken, die mir mit großer Regelmäßigkeit das Leben versaut.
    Als ich ihr nämlich, während ich von den Chanel-Damen in meterlange Stoffbahnen gewickelt wurde, erklären
wollte, dass ich am Freitag unmöglich zu diesem Schwarz-Weiß-Ball der Contessa Trevanni mitkommen kann, weil Michael und ich nämlich genau an diesem Abend zum allerersten Mal verabredet sind, hielt sie mir einen langen Vortrag über die Pflichten einer Prinzessin gegenüber ihrem Volk und brachte mich damit zum Schweigen. Das Herz einer Prinzessin, sagte Grandmère, hat immer an zweiter Stelle zu stehen.
    Ich hab versucht, ihr klar zu machen, dass Michael und ich unsere Verabredung auf keinen Fall verschieben können, weil »Krieg der Sterne« im Screening Room nur an diesem einen Abend läuft. Danach kommt wieder »Moulin Rouge«, den ich mir auf keinen Fall anschauen kann, weil ich nämlich gehört hab, dass am Ende jemand stirbt.
    Aber Grandmère ließ sich nicht davon überzeugen, dass mein Date mit Michael auch nur annähernd so wichtig sein könnte wie der blöde Schwarz-Weiß-Ball dieser Trevanni. Anscheinend ist die Contessa Trevanni ein sehr prominentes Mitglied der monegassischen Fürstenfamilie und außerdem entfernt mit uns verwandt. (Hallo? Wer ist das eigentlich nicht?) Wenn ich mich nicht zusammen mit all den anderen jungen New Yorker Debütantinnen auf ihrem Schwarz-Weiß-Ball blicken lasse, wäre das ein Affront, von dem sich die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Häusern womöglich nie mehr erholen würden.
    Mein Einwand, mein Freund würde sich womöglich niemals von dem Affront erholen, dass ich unsere erste Verabredung platzen lasse, stieß auf taube Ohren.Wenn dich dieser Michael wirklich liebt, hat Grandmère nur gesagt, zeigt er dafür Verständnis.
    »Und wenn nicht«, sagte sie, saugte an ihrer Gitanes und blies mir eine graue Qualmwolke ins Gesicht, »ist er sowieso kein geeigneter Galan für dich.«

    Klar, die hat leicht reden. Sie ist ja nicht schon seit der ersten Klasse in Michael verliebt. Sie brütet auch nicht stundenlang über Gedichten und versucht, Worte zu finden, die ihm in seiner Vollkommenheit gerecht werden. Sie weiß gar nicht, was es bedeutet, zu lieben, denn der einzige Mensch, den Grandmère in ihrem Leben je geliebt hat, ist sie selbst.
    Tja. So ist das nun mal.
    Gerade halten wir vor der Schule. Genau pünktlich zum Mittagessen. Gleich muss ich Michael da drinnen erklären, dass ich unser erstes Date leider absagen muss - wenn ich keinen internationalen diplomatischen Zwischenfall riskieren will, von dem sich das Land, über das ich eines Tages regieren soll, womöglich nie mehr erholen wird.
    Wieso konnte mich Grandmère nicht einfach auf ein Internat in Massachusetts stecken?

Mittwoch, 21. Januar, T & B
    Ich hab’s ihm nicht gesagt.
    Wie denn auch? Wo er doch beim Mittagessen so superlieb war. Anscheinend hat die ganze Schule mitgekriegt, dass Grandmère mich aus dem Unterricht geholt hat. Na ja, in ihrem Chinchillapelz-Cape, mit den aufgemalten Augenbrauen und Rommel im Schlepptau war sie ja auch schwer zu übersehen. Sie ist ungefähr so unauffällig wie Michael Jackson.
    Alle waren rührend um mich besorgt, weil

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