Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dein Blick in meiner Morgenroete

Dein Blick in meiner Morgenroete

Titel: Dein Blick in meiner Morgenroete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
Vom Netzwerk:
dass sie sich so einfach wieder abregen könnte. So lange hatte sie auf den Moment gewartet, sich an Cole rächen zu können, und nun war ihr schöner Plan vollkommen danebengegangen.
    »COLE!«, brüllte sie wütend. »Du verdammter Sohn einer Hündin! Das wirst du mir büßen!«
    Tordjann trat an Narjana heran und nahm sie fest in seine Arme. Nach anfänglichem Sträuben, gab sie schließlich nach und sank erschöpft gegen ihn. Dann tat sie etwas, was sie schon Ewigkeiten nicht mehr getan hatte. Sie weinte. Hilflos strich Tordjann ihr über das glatte schwarze Haar. Trösten gehörte nicht unbedingt zu den Dingen, in denen ein Dämon besonders erfahren war. Bisher hatte er auch noch nie das Bedürfnis danach gehabt, jemanden zu trösten. Doch mit Narjana war alles anders.
    »Sshhhht«, versuchte er, sie zu beruhigen.
    Narjana löste sich von ihm und schniefte. Ihre Augen waren gerötet und leicht geschwollen, die Unterlippe zitterte leicht.
    »Das, das sind diese verdammten Hormone«, jammerte sie. »Ich … ich … ich heule sonst n-nie.«
    »Ich weiß«, versicherte Tordjann rau. Dann lächelte er plötzlich. »Ich habe eine Idee. Du wirst sie mögen.«
    »Was für eine Idee?«, schniefte Narjana.
    »Komm, gehen wir ins Schlafgemach. Dann erzähl ich dir davon.«
    ***
    ›Cole!‹, schoss es mir durch den Kopf und ich schrak aus meiner Starre auf. Angsterfüllt blickte ich zu Coles regloser Gestalt. Die Schüler standen noch immer blicklos herum, was mir langsam unheimlich wurde. Aber ich hatte keine Zeit für dieses Problem. Ich rannte zu meinem Gefährten und ging neben ihm auf die Knie. Mit klopfendem Herzen drehte ich ihn auf den Rücken. Hektisch tastete ich nach seinem Puls. Er ging regelmäßig. Das beruhigte mich etwas. Ich schüttelte Cole sanft und redete in meinen Gedanken auf ihn ein.
    ›Cole‹, sagte ich flehentlich. ›Bitte wach auf! Lass mich nicht allein! Cole, hörst du mich?‹
    Er stöhnte und mein Herz machte einen Hüpfer. Dann flatterten seine Lider und er sah mich mit seinen schönen blauen Augen etwas verwirrt an.
    »Was ist passiert?«, fragte er und stöhnte wieder leise.
    »Du warst bewusstlos«, sagte ich. »Darren hat dich mit einem Feuerball in die Brust getroffen. Wie fühlst du dich?«
    Er hustete und verzog vor Schmerz das Gesicht.
    »Ging mir schon besser, aber auch schon schlechter«, antwortete er mit einem gequälten Grinsen. Er versuchte, sich aufzusetzen, und ich half ihm dabei.
    »Was ist mit denen?«, fragte er, als er die reglos dastehenden Schüler erblickte.
    »Keine Ahnung«, erwiderte ich. »Kannst du dich an gar nichts erinnern?«
    Er fasste sich an den Kopf.
    »Doch«, sagte er etwas heiser. »Aber es ist alles ein wenig verschwommen. Ich glaube, ich bin noch nicht ganz klar im Kopf. Gib mir ne Minute.« Er schüttelte den Kopf und schnappte keuchend nach Luft. »Auuu! Fühlt sich eher an, als hätte der Bastard mir eine Kopfnuss verpasst.«
    »Lass mich nach deiner Brust sehen«, sagte ich und schob ihm sein zerfetztes Shirt über den Kopf.
    Er hatte eine ziemlich hässliche Wunde an der rechten Brust, wo die Krallen des Wolfes oder dessen Zähne ihn erwischt hatten. In der Mitte seines Oberkörpers hatte er einen riesigen blauen Fleck. Eine Prellung, die von dem Feuerball verursacht worden sein musste.
    »Wir müssen dich zum Heiler schaffen«, sagte ich. »Ich habe nur keine Ahnung, was wir mit denen da machen sollen.« Ich blickte auf die Schüler.
    »Die Teddys«, sagte Cole atemlos. Er biss die Zähne zusammen. Offensichtlich hatte er noch immer Schmerzen.
    »Was?«
    »Die Teddys. Vernichte sie!«
    Ich schaute ihn an, dann nickte ich. Es war einen Versuch wert und so erhob ich mich und ging zu einem Schüler, der nur wenige Schritte neben mir stand. Er hatte seinen Bojo an der Gürtellasche seiner Jeans befestigt. Ich nahm das Ding ab und löste die Klinge aus dem Griff des Jungen. Ich schlitzte den Bojo auf, wie Cole es bei meinem getan hatte, und erneut erklang das schrille Kreischen der anderen Bojos. Der Junge erwachte aus seiner Starre und schaute mich verdattert an.
    »Keine Zeit für Erklärungen«, sagte ich zu ihm, als er den Mund aufmachen wollte. »Hilf mir, die Bojos der anderen aufzuschlitzen.« Ich drückte ihm die Klinge in die Hand und deutete auf seinen am Boden liegenden Bojo.
    Der Junge rührte sich nicht und sah mich zweifelnd an.
    »Mach schon! Hilf mir, diese Dinger zu vernichten. Sie sind irgendwie für die Trance der anderen hier

Weitere Kostenlose Bücher