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Dein Blick in meiner Morgenroete

Dein Blick in meiner Morgenroete

Titel: Dein Blick in meiner Morgenroete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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ballte ich die Hände zu Fäusten.
    Mit einer Kopfbewegung deutete Koveena an, dass wir weitergehen sollten und ich nickte. Langsam und vorsichtig setzten wir uns wieder in Bewegung. Wenn eine Stufe knarrte, verharrten wir angespannt. Doch das Knarren war nicht sehr laut und oben schien man zu beschäftigt mit Diskutieren zu sein, um das leise Knarzen der alten Stufen zu hören. Als wir endlich oben auf dem Treppenabsatz angelangt waren, atmeten wir beide erst mal erleichtert durch. Koveena umarmte mich kurz. Uns beiden war klar, dass wir uns in eine äußerst gefährliche Situation begaben. Es war gut möglich, dass ich sie nie wieder umarmen würde. Auch konnte es sein, dass ich Cole nie wieder in meinen Armen halten würde. Ich musste schlucken bei dem Gedanken daran und mein Magen entschied sich, dass es Grund genug war, ein wenig verrückt zu spielen. Ich musste noch einmal schlucken, diesmal um den bitteren Geschmack von aufsteigender Galle loszuwerden.
    ›Reiß dich zusammen!‹, ermahnte ich mich selbst. ›Dein Gefährte braucht dich jetzt bei klarem Verstand. Du kannst das hier nicht vermasseln!‹
    Ein langer Flur erstreckte sich vor uns. Rechts gab es nur noch eine Tür, nach links zog sich der Flur durch die Länge des Hauses. Ganz am Ende war ein schwacher Lichtschein unter der letzten Tür zu erkennen. Dort mussten sie sein. Die Stimmen wurden lauter.
    »Warum lässt du dich von einer Organisation wie der Umbra benutzen?«, hörte ich Bassers ruhige Stimme.
    »Ich bin fertig mit Reden! Ich kill den Bastard!« Das war Cole. Mein Heißsporn!
    ***
    Darren lachte. Er fühlte die Energie durch seinen Körper rollen, bereit, sich zu entladen. Diese Shadowcaster hatten auf jeden Fall Mut, das musste er ihnen zugestehen.
    Er spürte eine Hand, die sich zart auf seinen Brustkorb legte.
    »Darren! Bitte!«, erklang Julias Stimme.
    Er schaute auf ihre zarte Gestalt hinab. Er hatte sofort gewusst, was sie war. Vom ersten Moment an, als sein Blick auf ihre weiße, beinahe durchscheinende Haut, das hellblonde Haar und die türkisfarbenen Augen mit den leicht länglichen Pupillen gefallen war. Nur ein Einhorn konnte so aussehen. Seine Rasse hatte diese ätherischen Geschöpfe gejagt, solange er denken konnte. Sein inneres Biest grollte, streckte und reckte sich gegen seine Barrieren, wollte heraus, um seine Zähne in ihr Fleisch zu schlagen. Es gab zwei Wege, ihre Essenz aufzunehmen. Der Wolf in ihm konnte es mit ihrem Blut aus ihr heraussaugen oder er konnte in seiner menschlichen Gestalt ihre Lebensenergie durch einen Kuss aufnehmen. Beides hatte er nicht vor. Nicht jetzt! Er schüttelte den Kopf, um das plötzliche Verlangen nach ihrer Essenz zu verdrängen. Mit eisernem Willen zwang er sein Biest zurück in seine Ecke und schenkte Julia ein gefährliches Lächeln.
    »Warum?«, fragte er. »Warum willst du, dass ich sie verschone? Was interessieren dich die Menschen? Sie haben dich und deinesgleichen vergessen und sie in die Welt der Märchen und Mythen verbannt. Sie leugnen deine Identität, so dass du dich als Mensch tarnen musst. Sie verdienen deine Loyalität nicht!«
    Er hatte sich in Rage geredet, denn genau das war es, was die Menschen seit jeher taten. Alles, was sie nicht verstanden, verbannten sie in ihre Mythen und Geschichten oder sie jagten es. Erbärmliche Heuchler!
    »Nicht alle sind so«, sagte Julia sanft und drückte ihre zarte Gestalt an ihn, denn sie wusste, dass ihre Nähe ihn von ihnen ablenkte. Sie war bereit, sich für diese verdammten Menschen zu opfern, und das machte ihn wütend.
    »Warum lässt du sie nicht einfach gehen und wir regeln das unter uns?«, mischte sich der jüngere Shadowcaster, Cole, ein.
    Darren bedachte ihn mit einem kühlen Blick, dann legte er grinsend einen Arm um Julias schmale Taille und zog sie noch dichter an sich heran. Ihr Duft stieg ihm verlockend in die Nase und raubte ihm für einen Moment den Atem. Dieses Einhornmädchen ging ihm wirklich mehr unter die Haut, als er sich eingestehen wollte. Er zwang sich, die seltsamen Signale seines Körpers nicht zu beachten. Er konnte sich später damit befassen, was er mit Julia machen sollte.
    »Vielleicht will sie ja gar nicht gehen?«, erwiderte er und hauchte einen Kuss auf ihren Scheitel, ohne den Blick von Cole zu lassen. Der Mistkerl ballte wütend die Fäuste und Darren grinste. Er hielt Cole weiter im Blick und griff in Julias Haare am Hinterkopf, zwang sie, zu ihm aufzusehen, dann wandte er seinen Blick ihr

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