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Dein Blick in meiner Morgenroete

Dein Blick in meiner Morgenroete

Titel: Dein Blick in meiner Morgenroete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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war schrecklich aufgeregt. Auf der einen Seite hatte ich ein wenig Angst, was uns erwarten würde, auf der anderen Seite war ich auch begierig, mich endlich zu beweisen.
    »Na, sieh einer an«, sagte ich leise, als ich Bassers Wagen unter einer großen Linde geparkt entdeckte. Ich wandte mich mit einem Grinsen zu Koveena um.
    »Gut! Sie sind also auch hier«, gab sie flüsternd zurück.
    Wir erreichten das Haus. Es war das letzte in der Reihe und stand weit zurück von der Straße, an zwei Seiten von Wald umgeben. Auch vor dem Haus standen einige große Bäume. Das gab uns die Möglichkeit, uns im Schutz der Dunkelheit anzuschleichen, denn die Bäume schirmten das Licht der Straßenlaternen ab. Das Haus selbst lag in vollkommener Dunkelheit. Entweder war niemand zu Hause oder sie schliefen. Doch wo waren Cole und Basser?
    »Wir sollten einmal um das Haus herumgehen, um uns ein Bild von der Lage zu machen«, schlug Koveena vor und ich nickte zustimmend.
    Auf der Rückseite war ein Fenster erleuchtet. Leider war es im ersten Stock und so konnten wir nicht hineinsehen.
    »Wo sind Cole und Basser?«, fragte ich leise. »Ob sie im Haus sind?«
    Mein Herz schlug wild bei dem Gedanken, dass die Männer vielleicht schon aufgeflogen waren. Hatte Darren ihnen etwas angetan?
    »Möglich«, erwiderte Koveena. »Wir sollten auch versuchen, da irgendwie reinzukommen. Bist du gut im Einbrechen?«
    Ich schaute sie belustigt an und schüttelte den Kopf. Nein, Einbrechen war nicht eine meiner Spezialitäten.
    Koveena schlich am Haus entlang und blieb vor einer Tür stehen, die in einen Wintergarten führte. Sie griff nach der Klinke und winkte mir. Sie hatte die Tür einen Spaltbreit geöffnet. Mit einem Grinsen legte sie den Finger auf die Lippen. Ich nickte. Langsam schwang sie die Tür so weit auf, dass wir hindurchschlüpfen konnten, dann verschloss sie die Tür wieder hinter uns.
    Der Wintergarten war angefüllt mit allerlei exotischen Pflanzen. Trotz der herbstlichen Kälte draußen war es feuchtwarm hier drinnen. Ein kleiner Ofen in der Ecke war mit glühenden Kohlen bestückt und strahlte eine wohltuende Wärme ab. In der Mitte des Raumes, umringt von Pflanzen, standen ein runder Tisch und drei Rattansessel. Ein Buch lag auf dem Tisch. Ich ging näher und nahm es in die Hand.
    »Die Schatzinsel?«, flüsterte ich belustigt. Irgendwie erschien mir Darren nicht der Typ zu sein, der Kinderklassiker las. Vielleicht gehörte das Buch jemand anderem.
    Koveena bedeutete mir, still zu sein, und ich legte das Buch wieder zurück. Dabei warf ich beinahe eine leere Bierflasche auf dem Tisch um und Koveena warf mir einen mahnenden Blick zu.
    »Sorry«, flüsterte ich.
    Die Flasche hatte aufgehört zu wackeln und ich atmete tief durch. Koveena gab mir ein Zeichen, ihr zu folgen, und wir gingen in das angrenzende Wohnzimmer.
    Wir konnten den Weg zur Tür mühelos finden, denn ein großes Aquarium tauchte den Raum in ein leicht bläulich flackerndes, sanftes Licht. Die große Treppe im Flur, den wir nun betraten, sah alt aus und ich befürchtete, dass die Stufen knarren würden. Doch Koveena hatte schon die ersten Stufen erklommen. Sie hielt sich an der Wandseite und ich tat es ihr gleich.
    Plötzlich ertönten Stimmen und wir blieben gleichzeitig stehen. In der Dunkelheit, die nur durch das Licht des durch ein Fenster scheinenden Mondes etwas erhellt wurde, sahen wir uns an. Die Stimmen waren gedämpft, doch ich war sicher, dass ich Basser heraushörte. Das bedeutete wohl, dass die Männer entdeckt worden waren, denn sonst würden sie sich nicht so laut unterhalten. Zudem gehörte die andere Stimme nicht Cole. Es könnte sich um Darren handeln, auch wenn ich mir nicht ganz sicher war. Eine weibliche Stimme erklang jetzt. Das musste Julia sein. Es hörte sich an, als argumentierten sie. Ich atmete tief durch. Zumindest lebte sie noch. So weit so gut. Doch wie ging es weiter? So wirklich hatten wir ja keinen Plan, was wir tun wollten. Wir würden spontan entscheiden müssen, wenn wir mit der Situation konfrontiert wurden.
    Ich sah zu Koveena rüber. Ihr Gesicht wirkte angespannt. Sie musste die gleichen Gedankengänge haben wie ich. Die Männer waren in Schwierigkeiten und es war an uns, sie da rauszuhauen. Die Frage war nur, wie wir das anstellen sollten. Wir hatten es ja auch nur mit einem Gegner zu tun, der nahezu unbesiegbar war. Wenn man nicht gerade zwei Einhörner zur Stelle hatte. Pech gehabt! Wir hatten nur ein Einhorn. Frustriert

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