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Dein Blick in meiner Morgenroete

Dein Blick in meiner Morgenroete

Titel: Dein Blick in meiner Morgenroete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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furchtbar erschrocken. »Was hast du für große Hände?«
    »Damit ich dich besser packen kann«, knurrte Cole und griff nach mir. Ich quietschte, als er mich an sich riss.
    »Und was hast du für ein entsetzlich großes Maul?«
    »Damit ich dich besser FRESSEN kann!«, sagte Cole und vergrub seinen Wolfskopf in der Beuge zwischen meiner Schulter und meinem Kopf. Es kitzelte und ich musste lachen.
    »Lass das!«, rief ich schrill.
    »Das kann ich nicht«, knurrte Cole mit verstellter Stimme. »Es ist meine Aufgabe, das Rotkäppchen zu fressen! Und ich bin schon ganz schrecklich hungrig. Rrrrrrrrr!«
    »Cole! Lass den Unsinn!«, wehrte ich hilflos kichernd ab.
    Ich wand mich aus seinen Armen und wedelte mit dem Zeigefinger vor ihm rum.
    » Böser Wolf!«, schimpfte ich, mühsam ein Lachen unterdrückend. »Ich ruf den Jäger mit seinem Gewehr, wenn du dich nicht anständig benimmst. Und dann mach ich mir einen neuen Umhang aus Wolfsfell!«
    »Blutrünstiges Rotkäppchen. Es sollte heißen: Der arme hungrige Wolf und das böse Rotkäppchen«, sagte Cole. »Wenn ich dich schon nicht fressen darf, kann ich dich denn wenigstens küssen?«
    »Sorry, aber ich küsse keine haarigen Tiere«, sagte ich und schüttelte den Kopf.
    Cole schob den Wolfskopf zurück, bis er ihm wie eine Mütze auf dem Kopf saß und zog mich zurück in seine Arme.
    »Komm her, kleines Rotkäppchen«, sagte er rau und küsste mich.
    »Ich wusste doch, dass man diesem Wolf nicht trauen kann«, erklang eine grimmige Stimme und wir fuhren erschrocken auseinander.
    Coles Eltern standen in der Tür und fingen an zu lachen. Ich wurde rot und Cole grinste.
    »Ich wollte sie ja lieber fressen, wie es sich für einen anständigen Wolf gehört, aber sie wollte nicht«, verteidigte er sich und warf mir einen anklagenden Blick zu. »Alles deine Schuld, Rotkäppchen!«
    Koveena grinste und schaute ihren Mann an.
    »Das erinnert mich an Basser, als wir jung waren, und ich würde sagen, dass es mit dem Alter sogar noch schlimmer wird.«
    »Mach mich bei meiner Schwiegertochter nicht so schlecht«, protestierte Basser und zwinkerte mir zu.
    Ich musste lachen.
    »Und das erinnert mich an Cole«, sagte ich kichernd.
    »Was denn?«, fragte Basser empört.
    »Wenn du zwinkerst«, erklärte ich.
    »Mach es noch mal«, forderte Koveena und Basser zwinkerte ihr zu.
    »Deine Schwiegertochter hat Recht«, sagte Koveena lachend. »Das sieht total zum Schießen aus.«
    »Weiber«, murmelte Basser. »Als ich jung war, hat das bei den Mädchen immer gewirkt.«
    »Sooo, hat es das?«, wollte seine Gefährtin wissen. »Wie alt warst du da?«
    Basser überlegte kurz.
    »Sieben oder acht.«
    Ich lachte wieder und steckte die anderen damit an.
    »Ich glaube, ihr beide solltet euch langsam auf den Weg machen«, meinte Koveena und schaute auf ihren Portalbuilder. »Es ist schon gleich halb acht.«
    »Meine Schicht fängt ja erst um neun an«, sagte ich. »Aber deine Mum hat Recht, Cole. Lass uns aufbrechen.«
    »Haltet eure Augen und Ohren offen und trennt euch nicht«, sagte Basser eindringlich. »Vergesst nicht, was das letzte Mal passiert ist. Nehmt es als eine Lehre.«
    Cole nickte und legte den Arm um meine Schultern, um mich an sich zu ziehen.
    »Keine Angst«, sagte er. »Daran musst du mich nicht erst erinnern.«
    »Wir passen schon auf«, versicherte ich und sah zu Cole auf, um ihn anzulächeln. »Wir haben unsere Lektion gelernt. Ich habe nicht vor, mich noch einmal entführen zu lassen.«
    Cole nahm meine Hand und zog mich mit sich. Seine Eltern folgten uns die Treppe hinab zur Haustür, um uns zu verabschieden. Ich gab mich gelassen und fröhlich, doch innerlich war ich unruhig und schrecklich nervös. Je näher der Zeitpunkt für die Halloweenparty gerückt war, desto größer wurde meine Befürchtung, dass etwas passieren würde. Der kleine Feigling in mir hatte Cole bitten wollen, dass wir lieber zu Hause blieben, doch ich konnte mich nicht ewig verstecken. Ich musste mich meinen Aufgaben stellen, ebenso wie meinen Ängsten. Ich selbst hatte immer wieder kritisiert, dass Cole mir zu viel abnahm und mich nicht ernst nahm. Nun, dann musste ich mich auch beweisen und zeigen, dass ich meine Aufgabe als Auserwählte erfüllen konnte.
    Die Straßen waren angefüllt mit Kids, die von Haus zu Haus gingen, um Süßes zu bekommen. Cole manövrierte den Wagen vorsichtig durch die Straßen, jederzeit bremsbereit, falls ein Kind auf die Idee kommen sollte, uns vor die Motorhaube zu

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