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Dein Blick in meiner Morgenroete

Dein Blick in meiner Morgenroete

Titel: Dein Blick in meiner Morgenroete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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Grinsen auf den Lippen.
    Tordjann hatte dafür gesorgt, dass alle seine Untertanen auf dem großen Platz vor dem Palast anwesend waren. Banajak und zwei seiner Vertrauensmänner standen in Ketten auf einem Podium, bewacht von jeweils zwei Dämonen. Tordjann und Narjana saßen auf einer Tribüne und sahen auf den Platz hinab.
    »Ich wünschte, ich hätte so etwas wie ein Fernglas oder so. Ich kann kaum etwas sehen von hier«, beschwerte sich Narjana. »Ich werde noch das Beste verpassen.«
    Tordjann warf ihr einen amüsierten Blick zu.
    »Gelüstet es meiner Lady nach Blut?«.
    Narjana schnaubte und sah ihn giftig an.
    »Der Mistkerl hat mich entführt. Natürlich will ich sein Blut! Wo ist der Spaß dabei, ihn langsam sterben zu lassen, wenn man von seinen Qualen überhaupt nichts mitbekommt?«
    Tordjann winkte eine Wache herbei.
    »Bringe der Lady Suhl ein Fernglas«, befahl er.
    »Du bist der Beste«, rief Narjana begeistert aus und schlang ihre Arme um ihn. »Du weißt genau, was ein Mädchen braucht.«
    Tordjann lachte leise.
    »Ich bezweifle, dass ein normales Mädchen sich ein Fernglas wünschen würde, um eine grausame Folter und Hinrichtung besser sehen zu können«, erwiderte er amüsiert.
    »Ich bin ja auch kein normales Mädchen, das solltest du mittlerweile wissen«, schmollte sie.
    »Wenn du ein normales Mädchen wärst, dann hätte ich dich nicht zu meiner Partnerin gemacht. Du bist eine fantastische Ergänzung zu mir und meinen … Vorlieben.«
    »Wann geht es denn endlich los?« fragte sie ungeduldig, nachdem die Wache ihr das Fernglas gebracht hatte.
    »Ich wollte es noch ein wenig hinauszögern«, sagte Tordjann. »Erstens macht es die ganze Sache spannender und zweitens erhöht das die Qualen der Verurteilten, wenn sie wissen, was ihnen bevorsteht. Sie haben so länger Zeit, das Kommende zu fürchten. Sicher drehen sich ihre Gedanken pausenlos um das, was sie zu erwarten haben.«
    Narjana lächelte.
    »Du hast Recht«, stimmte sie zu. »Ich wette, dein missratener Halbbruder steht kurz davor, sich in seine Hosen zu machen. Sag, was haben sie eigentlich zu erwarten? Welche Todesart steht ihnen bevor?«
    »Nun, als Erstes werden sie gehängt, wobei die Schlinge extra so gelegt wird, dass das Genick nicht bricht. Wenn sie eine Weile gehangen haben, kommen sie auf den Tisch dort. Sie werden Stück für Stück auseinandergenommen und zu guter Letzt verbrannt.«
    »So ähnlich wird in vielen Welten mit Hochverrätern verfahren«, sagte Narjana. »Das ist interessant.«
    »Nun, es erscheint mir logisch, denn es ist die effektivste Methode, einen Verurteilten möglichst lange am Leben zu lassen und gleichzeitig die größten Schmerzen zu verursachen. Das lange Leiden ist schließlich die Strafe. Der Tod ist die Erlösung von der Strafe.«
    »Ich kann kaum erwarten, dass es losgeht«, sagte Narjana aufgeregt. »Wirst du deinen Bruder bis zum Schluss aufsparen, um seine Qualen zu erhöhen?«
    Tordjann lachte und griff nach ihrer Hand, um seine Lippen auf ihren Handrücken zu pressen, während er sie aus dunklen Augen musterte. Ihr Herz schlug schneller. Als seine Lippen von ihrer Hand abließen, grinste er.
    »Wie gut du mich kennst, meine Liebe«, sagte er und zwinkerte ihr zu. »Du bist meine Lady Suhl. Möchtest du den Beginn der Vollstreckung ankündigen?«
    »Was soll ich sagen?«, wollte sie wissen.
    »Du musst nichts sagen. Du musst dich nur erheben und den Gong schlagen. Drei Mal.«
    »Okay«, rief sie erfreut und erhob sich. Sie schlug den Gong zum ersten Mal und alle Gespräche auf dem Platz unter ihr verstummten. Tausende Augenpaare sahen zu ihr auf, als sie den Gong erneut schlug und dann noch einmal. Man brachte einen der Verurteilten zum Hängen und seine Schreie verklangen zu einem Röcheln, als er buchstäblich den Boden unter den Füßen verlor. Die Hinrichtung nahm ihren Anfang und Narjana griff aufgeregt nach ihrem Fernglas.

K apitel 12
    Ich betrachtete mich ausgiebig im Spiegel und streckte mir selbst die Zunge raus. Ich hatte mich als Rotkäppchen verkleidet und Cole ging als der große böse Wolf. Auf die typische Zombie-oder Vampirverkleidung hatte ich keine Lust gehabt und auch auf das obligatorische Messer im Rücken konnte ich gern verzichten.
    Cole trat hinter mich. Sein Kopf steckte unter einem pelzigen Wolfskopf und er trug einen Anzug aus grauem Kunstfell. Sogar einen Schwanz hatte er an seinem Kostüm.
    »Huch«, machte ich und hielt mir die Hand vor den Mund, als wäre ich

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