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Dein für 1000 und eine Nacht

Dein für 1000 und eine Nacht

Titel: Dein für 1000 und eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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den ersten Blick?"
    „Meine Mutter war sehr schön. Er war gleich von ihr angetan, und da er schon einen Arm um sie gelegt hatte, konnte er nicht widerstehen und hat sie geküsst."
    Als Lana das Wort „küssen" hörte, befeuchtete sie ihre Lippen. „Und was ist dann passiert?"
    Arash fuhr fort: „Sie errötete, weil sich so etwas natürlich nicht gehört, und sagte zu ihm:
    ,Sucht ein Khosravi sich so eine Konkubine aus?'
    Über die Bemerkung hat mein Vater sich geärgert und erwidert: ,So sucht er sich seine Frau aus!' Dann hat er sie zu ihren Freunden zurückgebracht. Als er später von seinen eigenen Männern erfahren hatte, wer sie war, ist er gleich am nächsten Tag zum Haus ihres Vaters geritten und hat um ihre Hand angehalten."
    „Stimmt das wirklich?" fragte Lana fasziniert.
    Arash lächelte. Seine Stimme bekam einen weicheren Klang, als er fortfuhr: „So hat mein Vater die Geschichte erzählt. Meine Mutter hat manchmal hinzugefügt, dass ihr Pferd auf ihre Anweisung hin durchgegangen sei."
    Lana lachte. Arash stand einen Augenblick wie benommen da, dann wandte er sich rasch dem Kleidungsstück zu und begann es wegzupacken.
    „Ich dachte, das sei vielleicht ein Mantel", erklärte er leise. „Du kannst später noch einmal alles betrachten und dir etwas
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    aussuchen. Meine Mutter würde das nicht anders wollen."
    „Ein Bad!" rief Lana, als ihr Blick durch den offenen Türbogen in den angrenzenden Raum fiel. „Wie herrlich!" Doch gleich darauf meinte sie betroffen: „Aber es funktioniert sicher nicht, oder?"
    „Bis jetzt haben wir weder fließend Wasser noch Strom", antwortete er und blieb im Türbogen stehen, während Lana sich in das hammam seiner Mutter gelockt fühlte.
    Arash erinnerte sich an Augenblicke aus seiner Kindheit, als seine Mutter sich in dem mit Dampf ge füllten Raum aufgehalten hatte. Er sah im Geiste, wie sie in der Wanne gelegen, mit ihren Bediensteten gescherzt hatte und wie sie sich, in ein weißes Badetuch gehüllt, eines der duftenden Öle ausgesucht hatte. Wie sehr hatte er die Parfüme geliebt und die dampferfüllte Luft.
    „Was für schöne Flaschen!" rief Lana in dem Moment und nahm eines der vielen Badeöle, die hier herumstanden. Sie öffnete die verstaubte Flasche und fühlte sich bei dem Duft, der ihr entgegenströmte, wie in eine andere Welt versetzt. Das waren die Düfte einer verwöhnten, schönen und geliebten Frau, die sich ihrer weiblichen Reize durchaus bewusst war und die nach einem solchen Bad in ein seidenes Kleidungsstück schlüpfte, wie Lana es eben in der Hand gehalten hatte.
    Arash erinnerte sich, wie er als Kind einmal nach einer solchen Flasche gegriffen hatte und wie sie ihm aus der Hand auf die Fliesen gefallen war. Ein überwältigend betörender Duft hatte ihn umfangen. Es war nicht die Art seiner Mutter, wegen einer zerbrochenen Flasche zu schimpfen. Im Gegenteil, alle hatten sich mit ihr über seine kindliche Begeisterung gefreut.
    „Oh, deine Frau wird sich einmal glücklich schätzen!" hatte seine Mutter erklärt. Doch es hatte Jahre gedauert, ehe er diese Worte verstanden hatte.
    Vor tausendvierhundert Jahren hatte der Prophet gesagt: Es ist mir gegeben worden, Parfüm, Frauen und das Gebet zu lieben. Und im Stamm von Aram hieß es heute noch, dass ein Junge, der Parfüm liebte, einmal ein guter Ehemann werde, denn gleich dem Propheten würde er Frauen lieben und sich immer von der Wahrheit leiten lassen ...
    Arash hatte die Macht der Stammesbräuche erst in jener Nacht verstanden, als er Lana in die Arme geschlossen hatte. Da war er von seinen Sinnen überwältigt worden. Er war von ihr ebenso betört gewesen wie von dem Duft, den er als Kind so begeistert genossen hatte ...
    Aber das war zu einer anderen Zeit gewesen, in einem anderen Leben.
    Heute war das vorbei. Nur noch ein Dutzend Flaschen dieser Düfte stand auf dem niedrigen Tisch, der einmal übervo ll gewesen war.
    Als er sie fast ärgerlich musterte, stellte Lana die Flasche nervös auf den Tisch zurück und folgte ihm. Sie kamen an weiteren Räumen vorbei, die sicherlich einmal sein Vater und sein Bruder bewohnt hatten und die er nicht leer stehen sehen konnte. Noch nicht.
    Bald schon erreichten sie eine Tür, die nach draußen führte. Sie waren in den Teil des Hauses gelangt, der getroffen und fast restlos zerstört worden war. Sie standen zwischen Wänden ohne Dach. Es war der am höchsten gelegene Teil des Hauses.
    Lana schaute sich in der Ruine um. Schnee bedeckte den

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