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Dein fuer immer

Dein fuer immer

Titel: Dein fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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ablaufen würde, hatte ich nicht erwartet. »Du hast Geheimnisse ? Was für Geheimnisse ?«
    » Pikante Geheimnisse.«
    »Sag’s mir !«
    »Sieh mal hier drauf«, sagte Vee und tippte auf die Uhr am Armaturenbrett. »Ich glaube, du musst jetzt rein.«
    Mir stand der Mund offen. »Ich kann’s nicht fassen, dass du Geheimnisse vor mir hast.«
    »Ich kann’s nicht fassen, dass du so eine Heuchlerin bist.«
    »Dieses Gespräch ist noch nicht zu Ende«, sagte ich, während ich widerstrebend die Tür aufstieß.
    »Gar nicht so einfach, mal auf der anderen Seite zu stehen, was ?«
    Ich sagte meiner Mutter gute Nacht, dann schloss ich mich in meinem Zimmer ein und rief nach Patch. Als Vee und ich aus dem Devil’s Handbag geflohen waren, hatte der braune Bus nicht mehr am Straßenrand gestanden. Ich nahm an, dass Patch vor der überraschenden Invasion der gefallenen Engel weggefahren war. Denn sonst wäre er in den Club gestürmt, weil er hätte annehmen müssen, dass ich in Gefahr schwebte. Vor allem aber wollte ich wissen, ob er Cowboyhut erwischt hatte. Ich vermutete, dass sie gerade im Moment miteinander redeten. Ich fragte mich, ob Patch Fragen stellte oder ihn eher bedrohte. Wahrscheinlich beides.
    Patchs Mailbox meldete sich, und ich legte auf. Eine Nachricht zu hinterlassen schien mir zu gefährlich. Abgesehen davon würde er ja den entgangenen Anruf sehen und wissen, dass er von mir gekommen war. Ich hoffte immer noch, dass er vorhatte, heute Nacht zu mir zu kommen. Ich wusste, wie schlecht unser Streit gespielt gewesen war, aber ich wollte mich trotzdem vergewissern, dass sich zwischen uns nichts geändert hatte. Ich war aufgewühlt und musste einfach wissen, dass unsere Gefühle noch dieselben waren wie vor dem Streit.
    Sicherheitshalber wählte ich noch einmal Patchs Nummer, dann ging ich beunruhigt zu Bett.
    Morgen war Dienstag. Cheschwan begann mit dem Aufgang des Neumonds.
    Nach der grausigen Massenschlägerei von heute Abend wurde ich das Gefühl nicht mehr los, dass die gefallenen Engel die Stunden zählten bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie ihrer Wut freien Lauf lassen konnten.
    Ich erwachte vom Knarren der Dielen. Als sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, starrte ich auf zwei ziemlich lange, muskulöse Beine in weißen Jogginghosen.
    »Dante ?«, sagte ich und machte eine unkontrollierte Armbewegung in Richtung des Nachttisches auf der Suche nach dem Wecker. »Oooh. Wie viel Uhr ist es ? Was für einen Tag haben wir heute ?«
    »Dienstagmorgen«, sagte er. »Du weißt, was das bedeutet.« Ein Knäuel Sportklamotten landete in meinem Gesicht. »Wir treffen uns in der Einfahrt, wenn du so weit bist.«
    »Wirklich ?«
    Seine Zähne blitzten im Dunkeln auf, als er lächelte. »Ich fasse es nicht, dass du darauf reingefallen bist. Dein Hintern ist besser in T minus fünf Minuten da draußen.«
    Fünf Minuten später trottete ich nach draußen und schauderte in der Oktoberkälte. Eine leichte Brise streifte Blätter von den Bäumen und ließ ihre Äste knacken. Ich dehnte die Beine und sprang auf und ab, um den Kreislauf in Schwung zu bringen.
    »Komm mit«, befahl Dante und sprintete los in die Wälder.
    Ich war immer noch nicht wild darauf, mit Dante allein durch die Wälder zu latschen, aber mir war klar, dass, wenn er mir etwas antun wollte, er gestern reichlich Gelegenheiten dazu gehabt hätte. Also raste ich hinter ihm her und behielt das gelegentliche Aufblitzen von etwas Weißem fest im Auge, das mir verriet, wo er sich befand. Sein Sehvermögen war dem meinen weit überlegen, denn während ich immer wieder über irgendwelche Baumstämme fiel, in Senken stolperte und mir den Kopf an tief hängenden Ästen anstieß, bewegte er sich mit fehlerloser Treffsicherheit durch das Gelände. Jedes Mal, wenn ich sein spöttisches amüsiertes Glucksen hörte, sprang ich wieder auf die Füße, fest entschlossen, ihn bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit einen steilen Abhang hinunterzustoßen. Es gab hier rundherum eine Menge Schluchten; ich musste nur dicht genug an ihn herankommen.
    Am Ende blieb Dante endlich stehen, und als ich ihn eingeholt hatte, lag er ausgestreckt auf einem großen Felsen, die Hände lässig hinter dem Kopf verschränkt. Er schälte sich aus seinen Laufhosen und der Windjacke, so dass er nur noch knielange Shorts und ein eng anliegendes T-Shirt anhatte. Wären da nicht das leichte Heben und Senken seines Brustkorbs gewesen, hätte niemand vermutet, dass er gerade etwa

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