Dein fuer immer
herumgespielt, bei Schwerverbrechen weggeschaut und mich für Verbrechen bestraft haben, die ich nicht begangen habe. Ich habe Fehler gemacht, und ich habe für diese Fehler bezahlt, aber ich fürchte, sie werden nicht aufhören, bis sie mich in der Hölle eingesperrt haben. Sie mögen keinen Widerspruch, und das ist das Erste, was ihnen einfällt, wenn sie an mich denken. Dieses Mal nehme ich die Dinge selbst in die Hand. Blakely wird wegen seines Messers zurückkommen, und wenn er das tut, werde ich vorbereitet sein.«
»Ich will helfen«, sagte ich sofort. Ich wollte es dem Nephilim heimzahlen, der so dumm gewesen war, mir ein Messer in die Seite zu rammen. Blakely unterstützte die Nephilim-Armee, aber ich führte sie an. Ich fand, dass er sich grob respektlos verhalten hatte; andere würden seine Handlungen als Verrat beurteilen. Und es war eine Tatsache, dass Nephilim mit Verrätern nicht freundlich umsprangen, das wusste ich.
Patch sah mir fest in die Augen, musterte mich wortlos, als wollte er meine Fähigkeit abschätzen, gegen Blakely anzugehen. Zu meiner tiefen Befriedigung nickte er schließlich. »In Ordnung, Engelchen. Aber das Wichtigste zuerst. Das Footballspiel ist vor zwei Stunden zu Ende gegangen, und deine Mutter fragt sich allmählich, wo du bleibst. Zeit, dass du nach Hause kommst.«
Im Farmhaus waren alle Lichter gelöscht, aber ich wusste, dass meine Mutter nicht einschlafen würde, bevor ich nach Hause gekommen war. Ich klopfte leise an ihre Schlafzimmertür, schob sie einen Spalt breit auf und flüsterte in die Dunkelheit: »Ich bin wieder da.«
»Hattest du Spaß ?«, fragte sie gähnend.
»Das Team hat ganz gut gespielt«, antwortete ich ausweichend.
»Marcie ist schon vor ein paar Stunden gekommen. Sie hat nicht viel gesagt, sondern ist direkt auf ihr Zimmer gegangen und hat die Tür zugemacht. Sie kam mir ziemlich … still vor. Aufgewühlt vielleicht.« In ihrer Stimme lag ein fragender Unterton.
»Wahrscheinlich PMS .« Wahrscheinlich tat sie alles, was in ihrer Macht stand, um eine Panikattacke zurückzudrängen. Ich war schon früher einmal besessen worden, und Worte konnten gar nicht beschreiben, wie verletzend sich das anfühlte. Aber ich empfand kein besonderes Mitgefühl. Wenn Marcie getan hätte, worum ich sie gebeten hatte, wäre nichts passiert.
In meinem Zimmer schälte ich mich aus meinen Klamotten und inspizierte einmal mehr meine Stichwunde. Die elektrisch blaue Färbung ging zurück. Langsam zwar, aber sie verblasste. Das musste ein gutes Zeichen sein.
Ich kroch gerade ins Bett, als es an der Tür klopfte. Marcie öffnete sie und blieb auf der Schwelle stehen. »Ich dreh’ noch durch«, verkündete sie und sah auch wirklich danach aus.
Mit einer Handbewegung bat ich sie, hereinzukommen und die Tür zuzumachen.
»Was ist da vorhin passiert ?«, wollte sie mit brüchiger Stimme wissen. Tränen standen ihr in den Augen. »Wie hat er einfach so die Kontrolle über meinen Körper übernehmen können ?«
»Blakely hat Besitz von dir ergriffen.«
»Wie kannst du nur so ruhig dabei sein ?«, fuhr sie mich halblaut an. »Er hat in mir gelebt. Wie irgendeine Art von … Parasit ! «
»Wenn du mich hättest Blakely stellen lassen, wie wir es abgesprochen hatten, wäre das alles nicht passiert.« Sobald ich das gesagt hatte, bedauerte ich meinen barschen Ton. Marcie hatte eine Dummheit gemacht, aber wer war ich, sie deshalb zu verurteilen ? Ich hatte selbst schon eine Menge impulsiver Entscheidungen getroffen. In der Situation hatte sie einfach reagiert. Sie wollte wissen, wer ihren Vater getötet hatte, und wer konnte ihr das vorwerfen ? Ich ganz sicher nicht.
Ich seufzte. »Es tut mir leid, ich habe es nicht so gemeint.«
Aber es war zu spät. Sie bedachte mich mit einem verletzten Blick und ging hinaus.
Fünfzehn
I ch schreckte aus dem Schlaf hoch. Dante beugte sich über mein Bett und rüttelte mich an den Schultern. »Guten Morgen, Sonnenschein.«
Ich versuchte, mich wegzudrehen, aber seine Arme hielten mich fest. »Es ist Samstag«, protestierte ich schwach. Training war ja gut und schön, aber ich hatte mir doch wenigstens einen freien Tag verdient.
»Ich hab’ eine Überraschung für dich. Eine gute.«
»Die einzige Überraschung, die ich will, sind zwei Stunden mehr Schlaf.« Durchs Fenster konnte ich sehen, dass der Himmel immer noch tiefschwarz war, und bezweifelte, dass es viel später als halb sechs war.
Als er meine Decke wegriss, quietschte ich
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