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Dein fuer immer

Dein fuer immer

Titel: Dein fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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meinen Willen und noch ein bisschen mehr zusammen, um mich aus dem Bett zu schleppen. Langsam band ich die Schuhe zu, gefangen zwischen rasendem Hunger auf der einen und heftigem Schwindel auf der anderen Seite.
    Als ich es in die Auffahrt geschafft hatte, sagte Dante: »Bevor wir anfangen, habe ich ein Update zu unseren Trainingsbemühungen. Eine meiner ersten Entscheidungen als Lieutenant bestand darin, Offiziere für unsere Truppen zu ernennen. Ich hoffe, du bist damit einverstanden. Das Training der Nephilim läuft gut«, fuhr er fort, ohne meine Antwort abzuwarten. »Wir haben uns auf Techniken gegen die Besitzergreifung konzentriert, auf mentale Tricks als offensive und defensive Strategie und rigoroses körperliches Training. Unsere größte Schwachstelle ist die Rekrutierung von Spionen. Wir müssen an bessere Informationsquellen kommen. Wir müssen erfahren, was die gefallenen Engel planen, aber damit hatten wir bis jetzt keinen Erfolg.« Er sah mich erwartungsvoll an.
    »Ah … okay. Gut zu wissen. Ich überlege mir was.«
    »Ich würde vorschlagen, du fragst Patch.«
    »Ob er für uns spioniert ?«
    »Nutze deine Beziehung zu ihm zu unserem Vorteil. Er könnte Informationen über die Schwachstellen der gefallenen Engel haben. Er könnte gefallene Engel kennen, die leichter umzudrehen sind.«
    »Ich werde Patch nicht ausnutzen. Und ich sage dir: Patch hält sich aus dem Krieg raus. Er steht nicht auf der Seite der gefallenen Engel. Ich werde ihn nicht bitten, für die Nephilim zu spionieren«, sagte ich beinahe kalt. »Er wird da nicht mit reingezogen.«
    Dante nickte knapp. »Verstanden. Vergiss, dass ich gefragt habe. Normales Aufwärm-Training. Zehn Meilen. Verschärftes Tempo auf der zweiten Hälfte – ich will, dass du schwitzt.«
    »Dante …«, protestierte ich schwach.
    »Diese Extrameilen, vor denen ich dich gewarnt habe, die gelten auch für Ausreden.«
    Bring’s einfach hinter dich, versuchte ich, mir zuzureden. Dann kannst du den Rest des Tages schlafen. Und essen, essen, essen.
    Dante nahm mich hart ran; nach dem Aufwärmlauf über zehn Meilen sprang ich über Felsbrocken, die doppelt so hoch waren wie ich, sprintete die steilen Hänge einer Schlucht hinauf und ging die Lektionen durch, die ich schon gelernt hatte, ganz besonders die mentalen Tricks.
    Schließlich, am Ende der zweiten Stunde, sagte er: »Machen wir Schluss. Findest du allein nach Hause ?«
    Wir waren ziemlich weit in die Wälder vorgedrungen, aber die aufgehende Sonne verriet mir, wo Osten war, und ich war mir sicher, dass ich es allein zurückschaffen würde. »Mach dir keine Sorgen um mich«, sagte ich und lief los.
    Auf halbem Weg zum Farmhaus fand ich den Felsbrocken, auf dem wir unsere Sachen abgelegt hatten – die Windjacke, die ich nach dem Aufwärmen ausgezogen hatte, und Dantes blaue Sporttasche. Er brachte sie jeden Tag mit, schleppte sie meilenweit in die Wälder mit, was nicht nur schwer und unbequem, sondern auch unpraktisch war. Bis jetzt hatte er sie noch nicht ein einziges Mal aufgemacht. Zumindest nicht in meiner Gegenwart. Die Tasche konnte mit einer Vielzahl an Folterinstrumenten vollgestopft sein, die er unter dem Vorwand des Trainings für mich bereithielt. Viel wahrscheinlicher jedoch enthielt sie Wechselklamotten und Ersatzschuhe. Womöglich – ich lachte bei dem Gedanken – auch ein Paar enger Slips oder Boxershorts mit Pinguinaufdruck, mit denen ich ihn endlos würde aufziehen können. Vielleicht konnte ich sie sogar hier in der Nähe an einen Baum hängen. Es war niemand hier, der sie sehen würde, aber es wäre ihm schon peinlich genug zu wissen, dass ich sie gesehen hatte.
    Mit einem hinterhältigen Lächeln zog ich den Reißverschluss ein paar Zentimeter auf. Sobald ich die Glasflaschen mit der eisblauen Flüssigkeit darin erblickte, wand sich mein Magen in wilden, schmerzhaften Krämpfen. Der Hunger krallte sich wie etwas Lebendiges in meine Eingeweide.
    Unstillbares Verlangen drohte mich zu zerreißen. Ein hoher Ton schrillte in meinen Ohren. In einer überwältigenden Welle kam mir die Erinnerung daran, wie mächtig die Teufelskraft geschmeckt hatte. Schrecklich, aber das war es wert. Ich erinnerte mich an die Kraft, die sie mir verliehen hatte. Ich konnte kaum aufrecht stehen, so sehr überwältigte mich das Verlangen, diesen unaufhaltsamen Höhenflug noch einmal zu spüren. Die himmelhohen Sprünge, die unübertreffliche Geschwindigkeit, die animalische Beweglichkeit. Mein Herz taumelte,

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