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Dein fuer immer

Dein fuer immer

Titel: Dein fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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schlug und flatterte vor Verlangen, Verlangen, Verlangen. Ich sah nur noch verschwommen, und meine Knie wurden weich. Ich konnte beinahe die Erleichterung und die Erfüllung schmecken, die schon mit einem einzigen, kleinen Schluck kommen würden.
    Schnell zählte ich die Flaschen. Fünfzehn. Dante würde überhaupt nicht merken, wenn eine fehlte. Ich wusste, dass es falsch war zu stehlen, genau wie ich wusste, dass Teufelskraft nicht gut für mich war. Aber diese Gedanken waren lahme Argumente, die irgendwo ziellos in meinem Hinterkopf herumirrten. Ich rechtfertigte mich damit, dass vom Arzt verordnete Medizin in der falschen Dosierung auch schädlich sein konnte, dass man sie aber manchmal einfach brauchte. Genau wie ich jetzt nur einen Schluck Teufelskraft brauchte.
    Teufelskraft. Ich konnte kaum denken, so sehr suchte mich das quälende Verlangen nach der Kraft heim, die sie mir verleihen würde. Ein plötzlicher Gedanke durchzuckte mich – ich könnte vielleicht sogar sterben, wenn ich sie jetzt nicht bekam, so stark war das Verlangen. Ich würde alles dafür tun. Ich musste mich noch einmal so fühlen. Unzerstörbar. Unberührbar.
    Bevor ich wusste, was ich tat, hatte ich mir eine Flasche gegriffen. Sie fühlte sich kühl an in meiner Hand und verlieh mir Zuversicht. Ich hatte noch keinen Schluck davon getrunken, und schon klärte sich mein Kopf. Kein Schwindel mehr und schon bald auch keine Gelüste mehr.
    Die Flasche schmiegte sich perfekt in meine Hand, als wäre sie extra dafür geschaffen. Dante wollte, dass ich diese Flasche bekam. Wie oft hatte er denn versucht, mich dazu zu bringen, Teufelskraft zu trinken ? Und hatte er nicht gesagt, die nächste Dosis ginge aufs Haus ?
    Ich würde eine Flasche nehmen, und das würde reichen. Ich würde den Rausch der Kraft noch einmal spüren, und dann wäre ich befriedigt.
    Nur noch ein Mal.

Achtzehn
    A ls es laut an der Tür klopfte, riss ich die Augen auf. Ich setz te mich auf, desorientiert. Sonnenlicht strömte durch mein Schlafzimmerfenster und zeigte mir, dass es später Vormittag war. Meine Haut war klamm vor Schweiß, meine Decke um die Beine verknotet. Auf dem Nachttisch lag eine umgefallene, leere Flasche.
    Die Erinnerung kam wie im Sturm zurück.
    Ich hatte es kaum in mein Zimmer geschafft, bevor ich den Deckel abgedreht, ihn hastig beiseitegeworfen und die Teufelskraft innerhalb von Sekunden in mich hineingeschüttet hatte. Ich hatte gewürgt und geschluckt, hatte das Gefühl zu ersticken, als die Flüssigkeit meine Kehle verstopfte, wusste aber, je schneller ich schluckte, desto früher würde es vorüber sein. Ein Adrenalinschub, der mit nichts vergleichbar war, was ich je erlebt hatte, breitete sich in mir aus, katapultierte meine Sinne in berauschende Höhen. Am liebsten wäre ich hinausgerannt und hätte meinen Körper über seine Grenzen hinweg gefordert, ich wollte laufen, springen und um alles herumflitzen, was mir in die Quere kam. Es war wie fliegen, nur besser.
    Und dann, so schnell wie der Drang in mir aufgekommen war, brach ich zusammen. Ich konnte mich nicht einmal mehr daran erinnern, wie ich ins Bett gefallen war.
    »Wach auf, Schlafmütze«, rief meine Mutter durch die Tür. »Ich weiß, es ist Wochenende, aber lass uns nicht den ganzen Tag verschlafen. Es ist schon nach elf.«
    Elf ? Ich hatte vier Stunden fest geschlafen ?
    »Bin gleich unten«, rief ich, während mein ganzer Körper zitterte; das musste eine Nebenwirkung der Teufelskraft sein. Ich hatte zu viel getrunken, zu schnell. Es erklärte, warum mein Körper für Stunden außer Gefecht gewesen war und auch dieses eigenartige, kribbelige Gefühl, das in mir pulsierte.
    Ich konnte nicht fassen, dass ich Teufelskraft von Dante gestohlen hatte. Schlimmer noch, ich konnte nicht fassen, dass ich sie getrunken hatte. Ich schämte mich. Ich musste einen Weg finden, das wiedergutzumachen, aber ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte. Wie konnte ich Dante davon erzählen ? Er hielt mich sowieso schon für so schwach wie einen Menschen, und wenn ich meine eigenen Gelüste nicht kontrollieren konnte, so bestätigte ihn das nur.
    Ich hätte ihn einfach darum bitten sollen. Doch zu meinem großen Befremden hatte ich es tatsächlich genossen, sie zu stehlen. Es lag eine gewisse Erregung darin, etwas Schlechtes zu tun und damit davonzukommen. Genau, wie eine gewisse Erregung darin gelegen hatte, zügellos mit der Teufelskraft umzugehen und alles sofort und auf einmal zu trinken, statt sie

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