Dein fuer immer
dürfen. Ich wette, Blakely hat sich heimlich rausgeschlichen. Schlimmer noch, er hat ein mit Teufelskraft belegtes Messer zurückgelassen. Das bringt ihn schön ins Schwitzen, und er weiß, dass er es in Ordnung bringen muss, bevor jemand davon erfährt. Ich werde seine Angst und Verzweiflung zu unserem Vorteil nutzen. Er weiß, dass wir noch zusammen sind. Ich werde ihn einen Eid schwören lassen, kein Wort über unsere Beziehung zu verraten, und ich werde ihm sagen, dass er sein Messer nicht eher zurückbekommt.«
Ich löste eine der vorgeschnittenen Scheiben von dem karamelisierten Apfel und biss die Hälfte davon ab.
»Noch was ?«, fragte Patch.
»Hmm … ja. Heute Morgen während des Trainings sind Dante und ich von ein paar Schlägertypen, gefallenen Engeln, unterbrochen worden.« Ich zuckte die Schultern. »Wir haben uns versteckt, bis sie weg waren, aber Cheschwan hat offensichtlich bei allen das Blut zum Kochen gebracht, das war nicht zu übersehen. Du kennst nicht zufällig einen schlaksigen gefallenen Engel mit Zeichen überall auf seinem Brustkorb, oder ? Das war jetzt schon das zweite Mal, dass ich den gesehen habe.«
»Kommt mir nicht bekannt vor. Aber ich halte die Augen auf. Bist du sicher, dass du in Ordnung bist ?«
»Klar. Ach ja, noch was Neues: Marcie wird hier im Farmhaus eine Halloween-Party schmeißen.«
Patch lächelte: »Grey-Millar-Familiendrama ?«
»Das Motto soll ›Berühmte Paare der Geschichte‹ lauten. Sie waren heute schon Dekorationen kaufen. Ganze drei Stunden. Als wären sie mit einem Mal beste Freundinnen.« Ich nahm noch eine Apfelschnitte und verzog das Gesicht. »Marcie macht alles kaputt. Ich wollte, dass Scott mit Vee geht, aber Marcie hat ihn schon dazu gebracht, mit ihr hinzugehen.«
Patchs Lächeln wurde breiter.
Ich bedachte ihn mit meinem mürrischsten Blick. »Das ist nicht lustig. Marcie zerstört mein Leben. Auf welcher Seite stehst du eigentlich ?«
Patch hob kapitulierend die Hände. »Ich halte mich da raus.«
»Ich brauche ein Date für diese blöde Party. Ich muss Marcie übertrumpfen«, kam mir eine Eingebung. »Ich will einen heißeren Jungen an meinem Arm, und ich will ein besseres Kostüm. Ich werde mit etwas aufkreuzen, das wesentlich besser ist als Tristan und Isolde.« Hoffnungsvoll schaute ich Patch an.
Er wich meinem Blick aus. »Wir dürfen nicht zusammen gesehen werden.«
»Du wärst doch verkleidet. Sieh es als eine Möglichkeit, mal wirklich hinterhältig zu sein.«
»Ich gehe nicht auf Kostümpartys.«
»Bitte, bitte, bitte.« Ich klimperte mit den Wimpern.
»Du bringst mich noch um.«
»Ich kenne nur einen Jungen, der besser aussieht als Scott …« Sollte die Vorstellung doch sein Ego ködern.
»Deine Mom wird mich keinen Fuß in dieses Haus setzen lassen. Ich habe das Gewehr gesehen, das sie oben auf dem Schrank in der Speisekammer aufbewahrt.«
»Noch einmal, du wirst verkleidet sein, Dummkopf. Sie wird nicht merken, dass du es bist.«
»Du wirst nicht lockerlassen, oder ?«
»Nein. Was hältst du von John Lennon und Yoko Ono ? Oder Samson und Delilah ? Robin Hood und Marian ?«
Er zog eine Augenbraue hoch. »Schon mal an Patch und Nora gedacht ?«
Ich verschränkte die Hände über dem Bauch und schaute triumphierend zur Decke: »Marcie wird so dermaßen untergehen.«
Patchs Handy klingelte, er sah aufs Display. »Unbekannt«, murmelte er, und das Blut gefror mir in den Adern.
»Glaubst du, es ist Blakely ?«
»Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.« Mit ruhiger Stimme, aber nicht besonders entgegenkommend, nahm er den Anruf an. Sofort spürte ich, wie Patchs Körper neben mir sich anspannte, und ich wusste, dass es Blakely sein musste. Das Gespräch dauerte nur ein paar Sekunden.
»Es ist unser Mann«, sagte Patch. »Er will sich mit mir treffen. Jetzt.«
»Das ist alles ? Scheint mir fast zu einfach.«
Patch sah mir fest in die Augen, und ich wusste, dass da noch mehr war. Ich konnte seine Miene nicht ganz deuten, aber so, wie er mich ansah, machte es mir Angst. »Wenn ich ihm das Messer gebe, gibt er uns das Gegengift.«
»Was für ein Gegengift ?«, fragte ich.
»Als er dich verletzt hat, hat er dich infiziert. Er hat nicht gesagt, womit. Er hat nur gesagt, dass, wenn du nicht bald das Gegengift bekommst …« Er brach ab, schluckte. »Er sagt, du würdest es noch bereuen. Wir beide würden es noch bereuen.«
Siebzehn
E r blufft. Das ist eine Falle. Er versucht, uns in Panik zu versetzen, damit
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