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Dein fuer immer

Dein fuer immer

Titel: Dein fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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milchigen Flüssigkeit aus der Tasche und gab sie mir. »Das Gegengift.«
    Ich war so in unseren Streit verfangen, dass ich das ganz vergessen hatte. Skeptisch musterte ich das Fläschchen.
    »Ich habe Blakely dazu bringen können, mir zu sagen, dass das Messer, mit dem er dich verletzt hat, der mächtigste Prototyp ist, den er bisher entwickelt hat. Es hat mehr als zwanzig Mal so viel Teufelskraft in deinen Stoffwechsel gepumpt als das Getränk, das Dante dir gegeben hat. Deshalb brauchst du das Gegengift. Ohne es wirst du von der Teufelskraft abhängig werden. In ausreichend hohen Dosen lassen Teufelskraft-Prototypen deinen Körper von innen verrotten. Sie können dein Hirn aufweichen wie jede andere tödliche Droge.«
    Patchs Worte erwischten mich auf dem falschen Fuß. Heute Morgen war ich mit einem unstillbaren Hunger nach Teufelskraft aufgewacht, weil Blakely mich dazu gebracht hatte, dass ich sie stärker verlangte als Essen, Trinken oder auch nur Atmen ?
    Bei dem Gedanken, jeden Morgen von diesem Verlangen getrieben aufzuwachen, wurde mir heiß vor Scham. Mir war nicht klar gewesen, was hier auf dem Spiel stand. Plötzlich war ich Patch dankbar, dass er das Gegengift besorgt hatte. Ich würde alles dafür tun, um nicht wieder dieses unersättliche Verlangen zu spüren.
    Ich zog den Korken aus dem Fläschchen. »Gibt es noch etwas, das ich wissen sollte, bevor ich das hier nehme ?« Ich hielt es mir unter die Nase. Es roch nach nichts.
    »Es wird nicht funktionieren, wenn du in den letzten vierundzwanzig Stunden Teufelskraft zu dir genommen hast, aber das sollte ja kein Problem sein. Es ist länger als einen Tag her, seit Blakely dir die Schnittwunde zugefügt hat«, sagte Patch.
    Ich hatte das Fläschchen schon fast an den Lippen, als mich das stoppte. Erst heute Morgen hatte ich eine ganze Flasche Teufelskraft zu mir genommen. Wenn ich das Gegengift jetzt nahm, würde es nicht wirken. Ich wäre immer noch abhängig.
    »Halt dir die Nase zu, und kipp es runter. So schlecht wie Teufelskraft wird es schon nicht schmecken«, meinte Patch.
    Ich wollte Patch von der Flasche erzählen, die ich Dante gestohlen hatte. Ich wollte alles erklären. Er würde mir keine Vorwürfe machen, das war alles Blakelys Schuld. Es war die Teufelskraft. Ich hatte eine ganze Flasche davon weggeschluckt, und ich hatte nichts dagegen tun können, weil ich vor Verlangen so blind war.
    Ich öffnete den Mund, um alles zu gestehen, aber irgendetwas hielt mich davon ab. Eine dunkle, fremde Stimme tief in meinem Inneren flüsterte mir zu, dass ich nicht ohne Teufelskraft leben wollte. Noch nicht. Ich konnte nicht auf die Kraft und die Stärke, die sie mir verlieh, verzichten – nicht, solange wir am Rande eines Krieges standen. Ich musste diese Kräfte zur Verfügung haben, nur für den Fall der Fälle. Hier ging es nicht um Teufelskraft. Es ging darum, mich selbst zu schützen.
    Und dann setzte die Begierde wieder ein, leckte über meine Haut, ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen, machte mich vor Hunger schaudern. Ich schob diese Empfindungen beiseite und war stolz auf mich. Ich würde ihnen nicht nachgeben, wie ich es heute Morgen getan hatte. Ich würde Teufelskraft nur stehlen und trinken, wenn ich sie unbedingt brauchte. Und ich würde das Gegengift immer bei mir tragen, damit ich die Sucht beenden konnte, sobald ich es wollte. Ich würde es zu meinen eigenen Bedingungen machen. Es war meine Entscheidung; ich hatte die Kontrolle.
    Dann tat ich etwas, von dem ich nie gedacht hätte, dass ich es je tun würde. Der Impuls feuerte in mein Bewusstsein, und ich handelte, ohne nachzudenken. Ich sah Patch für den Bruchteil einer Sekunde in die Augen, nahm all meine mentale Energie zusammen und pflanzte ihm den Gedanken ein, ich hätte das Gegengift getrunken.
    Nora hat es genommen, flüsterte ich seinem Geist lügnerisch zu und projizierte ein Bild in seine Erinnerung, das meine Lüge untermauerte. Bis zum letzten Tropfen.
    Dann ließ ich das Fläschchen in die Tasche gleiten. Es war eine Sache von Sekunden.

Neunzehn
    A ls ich Patchs Wohnung verlassen hatte und nach Hause fuhr, spürte ich ein Reißen in der Magengegend, das sich zum Teil wie Schuld anfühlte und zum Teil wie eine ernsthafte Krankheit. Ich konnte mich nicht erinnern, mich jemals dermaßen für etwas geschämt zu haben.
    Oder solchen Heißhunger gehabt zu haben.
    Mein Magen krampfte sich vor Hunger zusammen. Die Krämpfe waren so stark, dass ich mich gegen das Lenkrad

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