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Dein fuer immer

Dein fuer immer

Titel: Dein fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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Unbekannt und gruselig hoch.
    Ich holte zweimal vorsichtig Luft. Immerhin wusste ich jetzt, hinter wem sie her waren.
    »Ich finde dich, meine Süße«, summte er schaurig.
    Er war nah, ganz nah. Ich kroch hinter das Wohnzimmersofa, aber irgendjemand hatte mir das Versteck dort schon weggeschnappt.
    »Nora ? Bist du das ? Was ist denn los ?«, fragte mich Andy Smith. Er saß in Mathe zwei Reihen hinter mir und war der Freund von Marcies Freundin Addyson. Ich spürte die Hitze seines Schweißes.
    »Ruhig«, wies ich ihn sanft an.
    »Wenn du nicht zu mir kommst, dann komme ich zu dir«, sang der gefallene Engel.
    Seine mentale Kraft durchschnitt mich wie ein heißes Messer. Ich schnappte nach Luft, als ich spürte, wie er in meinem Geist herumwühlte, verschiedene Wege ausprobierte, meine Gedanken analysierte, um herauszufinden, wo ich mich versteckte. Ich zog eine Mauer nach der anderen hoch, um ihn aufzuhalten, aber er brach durch sie hindurch, als wären sie aus Staub. Ich versuchte, mir jede Verteidigungstechnik ins Gedächtnis zu rufen, die Dante mir je gegen das Eindringen in meinen Geist beigebracht hatte, aber der gefallene Engel bewegte sich zu schnell. Er war mir immer zwei – gefährliche – Schritte voraus. Ich hatte noch nie erlebt, dass ein gefallener Engel diese Wirkung auf mich hatte. Es gab nur eine einzige Art, das zu beschreiben. Er richtete seine gesamte mentale Energie wie durch ein Vergrößerungsglas auf mich und verstärkte die Wirkung.
    Ohne Vorwarnung flammte ein orangefarbenes Leuchten in meinem Geist auf. Eine Stichflamme aus Energie raste über meine Haut. Ich spürte, wie ihre Hitze meine Kleider schmelzen ließ. Die Flammen fraßen sich durch den Stoff und strichen in heißer Qual über meine Haut. In unvorstellbarem Schmerz rollte ich mich zusammen. Ich barg den Kopf zwischen den Knien und biss die Zähne fest aufeinander, um nicht zu schreien. Das Feuer war nicht echt, es musste ein mentaler Trick sein. Aber ich glaubte es nicht wirklich. Die Hitze war so glühend, ich war mir sicher, dass er mich wirklich in Brand gesetzt hatte.
    »Stopp !«, brüllte ich schließlich, warf mich nach vorn und krümmte mich auf dem Fußboden – alles, um die Flammen zu ersticken, die mein Fleisch verzehrten.
    Im selben Augenblick verschwand die feurige Hitze, auch wenn ich das Wasser nicht gespürt hatte, das sie ohne Zweifel ausgelöscht haben musste. Ich lag auf dem Rücken, das Gesicht mit Schweiß überzogen. Das Atmen schmerzte.
    »Alle raus«, befahl der gefallene Engel.
    Ich hatte beinahe vergessen, dass noch andere im Raum waren. Sie würden diesen Vorfall niemals vergessen. Wie könnten sie ? Ob sie begriffen, was gerade passierte ? Verstanden sie, dass das nicht zur Party gehörte ? Ich betete, dass irgendjemand uns zu Hilfe käme, aber das Farmhaus war so abgelegen. Es würde dauern, bis jemand hier wäre.
    Der Einzige, der mir helfen könnte, war Patch, und ich hatte keine Möglichkeit, ihn zu erreichen.
    Beine und Füße scharrten über den Boden, schossen in Richtung Ausgang. Andy Smith sprang hinter dem Sofa hervor und ackerte sich wie wahnsinnig durch die Türöffnung.
    Ich hob den Kopf gerade hoch genug, um den gefallenen Engel anzusehen. Es war dunkel, aber ich sah eine halbnackte, skelettartige Silhouette über mir aufragen. Und zwei wilde, glitzernde Augen.
    Der gefallene Engel mit dem nackten Oberkörper aus dem Devil’s Handbag und dem Wald beobachtete mich. Seine entstellenden Hieroglyphen schienen über seine Haut zu zucken und zu tanzen, als hingen sie an unsichtbaren Fäden. In Wirklichkeit bewegten sie sich natürlich nur zusammen mit seinem sich im Rhythmus des Atems hebenden und senkenden Oberkörper.
    »Ich bin Baruch.«
    Ich schoss in die gegenüberliegende Ecke des Zimmers.
    »Cheschwan hat angefangen, und ich habe keinen Nephilim-Vasallen«, sagte er beiläufig, aber in seinen Augen stand kein Licht. Kein Licht und keinerlei Wärme.
    Der Adrenalin-Überschuss machte meine Beine zugleich unruhig und schwer. Es gab nicht viele Möglichkeiten. Ich war nicht stark genug, um einfach an ihm vorbeizurasen. Ich konnte nicht gegen ihn kämpfen – wenn ich es versuchte, würden seine Kumpel mich innerhalb von Sekunden überwältigen. Ich verfluchte meine Mom, weil sie Patch hinausgeworfen hatte. Ich brauchte ihn. Ich konnte es nicht allein schaffen. Wenn Patch hier wäre, wüsste er, was zu tun war.
    Baruch fuhr sich langsam mit der Zungenspitze über die Innenseite der

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