Dein fuer immer
wirklich gut daran, dich von Pepper fernzuhalten. Dieser Erzengel spielt nicht nett.«
»Das tu’ ich auch nicht.«
Sie sah mir fest in die Augen. »Nicht, dass es dich etwas anginge, aber Pepper hat mich in jener Nacht aufgesucht, weil er weiß, dass ich Beziehungen zu Patch habe. Er sucht nach Patch und dachte irrtümlicherweise, ich würde ihm helfen.« Sie startete den Motor des Bugatti und trat das Gaspedal durch, um meine Antwort zu übertönen.
Ich starrte sie finster an, weil ich es ihr nicht abkaufte, dass ihr Gespräch mit Pepper so unschuldig gewesen war. Dabria war eine notorische Lügnerin. Außerdem waren wir Erzfeindinnen. Sie erinnerte mich ständig daran, dass Patch vor mir mit einer anderen zusammen gewesen war. Das wäre nicht so ärgerlich, wenn sie einfach in seiner Vergangenheit bleiben würde, wo sie hingehörte. Stattdessen tauchte sie ständig wieder auf wie der Bösewicht mit den vielen Leben aus einem Horrorfilm.
»Deine Menschenkenntnis ist wirklich armselig«, sagte sie, während sie den Gang einlegte.
Ich sprang auf die vordere Stoßstange und knallte die Hände auf die Motorhaube. Ich war noch nicht fertig mit ihr. »Was dich betrifft, irre ich mich nicht«, rief ich über das Motorengeheul hinweg. »Du bist eine hinterhältige, verräterische, selbstsüchtige und narzisstische Egoistin.«
Dabria biss sichtlich die Zähne zusammen. Sie strich sich ein paar widerspenstige Haarsträhnen aus dem Gesicht, stieg aus dem Wagen und stolzierte auf mich zu. Auf Absätzen war sie genauso groß wie ich. »Ich möchte Patchs Namen auch reinwaschen, das weißt du«, sagte sie mit ihrer kühlen Hexenstimme.
»Das ist ja mal ein oscarwürdiger Satz.«
Sie starrte mich an. »Ich habe Patch gesagt, dass du viel zu unreif und impulsiv bist und dass du nie über deine Eifersucht auf das hinwegkommen würdest, was er und ich lange hatten.«
Das Blut stieg mir in die Wangen, und ich packte sie am Arm, bevor sie mir ausweichen konnte. »Rede nie wieder mit Patch über mich. Ach, noch besser, rede überhaupt nicht mehr mit ihm. Punkt.«
»Patch vertraut mir. Das sollte dir reichen.«
»Patch vertraut dir nicht, er benutzt dich. Er hält dich hin, aber am Ende wirst du überflüssig sein. In dem Augenblick, wo du ihm nichts mehr nützt, ist es vorbei.«
Dabrias Mund verzog sich. »Da wir gerade dabei sind, uns gegenseitig gute Ratschläge zu geben, hier kommt meiner: Hör auf, mir auf die Nerven zu gehen.« Ihr Blick wanderte warnend über mich hinweg.
Sie bedrohte mich.
Sie hatte etwas zu verbergen.
Ich würde ihr Geheimnis ausgraben, und ich würde sie zu Fall bringen.
Zweiundzwanzig
I ch drehte mich von der Staubfahne weg, die Dabrias Reifen aufwirbelten, und lief wieder nach drinnen. Meine Mom würde jeden Augenblick nach Hause kommen, und ich würde nicht nur das abrupte Ende der Party erklären müssen, sondern musste auch Baruchs Körper irgendwie loswerden. Wenn er wirklich glaubte, ich hätte einen Schürhaken in seine Flügelnarben gerammt, dann würde das seinen Körper für mehrere Stunden in einen beinahe komatösen Zustand versetzen, was es erheblich erleichtern dürfte, ihn wegzuschaffen. Wenigstens ein Glücksfall.
Im Wohnzimmer fand ich Patch über Baruchs Körper gebeugt. Erleichterung durchströmte mich bei seinem Anblick. »Patch !«, rief ich und rannte zu ihm.
»Engelchen.« Sein Gesicht war gefurcht vor Sorge. Er stand auf und breitete die Arme aus, als ich mich ihm entgegenwarf. Er drückte mich fest.
Ich nickte, um ihm jede Sorge über mein Wohlergehen zu nehmen, und schluckte den Kloß in meiner Kehle hinunter. »Mir geht’s gut, ich bin nicht verletzt. Ich habe ihn mental manipuliert, so dass er glaubte, es hätte einen Nephilim-Überfall gegeben. Und ich habe ihn glauben lassen, dass ich ihm als Zugabe einen Schürhaken in die Flügelnarben gerammt habe.« Ich seufzte zitternd. »Woher wusstest du, dass gefallene Engel die Party gesprengt haben ?«
»Deine Mom hat mich zwar rausgeworfen, aber ich hätte dich nicht ungeschützt gelassen. Ich habe an der Straße Wache gestanden. Es kamen eine Menge Leute zu eurem Haus, aber ich dachte, das wäre wegen der Party. Erst als ich gesehen habe, wie Leute aus dem Haus stürmten, die aussahen, als hätten sie ein Monster gesehen, bin ich so schnell rübergekommen, wie ich konnte. Ein gefallener Engel stand draußen Wache; er dachte, ich wollte ihm seine Kriegsbeute stehlen. Natürlich musste ich dann ihm und ein paar
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