Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)
Bett
gedrückt und verspürte langsam Lust in sich aufsteigen, was
auch Chris nicht entging.
Wie abgemacht, beschleunigte der seine Bewegungen.
Fest und kraftvoll penetrierte er den Körper unter sich, bis
ihre Leiber erhitzt und schweißgebadet den Höhepunkt
erreicht hatten.
„Ich glaube, ich habe dich ein wenig verletzt“, war das
Erste, was Chris von sich gab, als er von Neals Körper
rutschte und dessen Gesäß vorsichtig streichelte.
Neal schüttelte den Kopf. „Das ist nicht wild.“ Er hatte die
Augen geschlossen und machte keine Anstalten, sich auf den
Rücken zu drehen, und kurz darauf war er sogar vor
Erschöpfung eingeschlafen.
Neal fühlte sich wohl in der Gegenwart von Chris. So
wohl, dass er die Nacht über blieb. Erst das Zimmermädchen, das am nächsten Morgen das Frühstück brachte,
weckte ihn.
Chris lag in Shorts auf dem Bett. In der einen Hand hielt
er eine Flasche Wasser, in der anderen ein Brötchen mit
Käse.
Langsam kamen Neal die Erinnerungen des
vergangenen Abends wieder in den Sinn. Und nun – in seiner
vollkommenen Nüchternheit – war ihm sein Auftreten sogar
etwas peinlich.
„Denke nicht, dass ich so etwas öfter mache“, gab er als
Erstes von sich. Er drehte sich auf den Rücken und bediente
sich an der Kaffeekanne.
„Ich kenn dich, habe von dir in der Zeitung gelesen.“
Chris setzte die Flasche an seinen Mund und trank einige
Schlucke. Dabei fixierte er Neal eindringlich. „Die Sache mit
deiner Schwester scheint dir an die Nieren zu gehen.“
Neal hielt kurz inne. Erst wollte er protestieren, doch was
hätte das genützt? Die Tatsache, dass sich inzwischen die
halbe Modebranche und noch ganz andere Zeitgenossen das
Maul über ihn zerrissen, schien er allmählich akzeptieren zu
müssen.
„Ich stehe vor schwierigen Entscheidungen“, gab er zu
erkennen. Nachdenklich nahm er ein paar Schlucke des
heißen Kaffees zu sich.
„Wolltest du dich gestern selbst bestrafen? Meinst du,
damit reinigst du dein Gewissen?“
Neal zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht.“ Er
zögerte, ehe er sagte: „Jedenfalls bin ich jetzt wieder klar bei
Verstand.“ Sein Lächeln zeigte Dankbarkeit. „Du hast genau
das erreicht, was ich wollte.“
Chris hob die Augenbrauen. „Das freut mich.“ Eine
nachdenkliche Pause folgte. „Verstehe mich nicht falsch,
aber ... wir werden uns nie wieder sehen. Ich werde
niemandem von unserem Date hier erzählen.“ Seine blauen
Augen fixierten Neal wissbegierig. „Doch sag mir, wirst du die
Kleine hängen lassen?“
Neal schluckte. Er senkte den Kopf. Da waren sie
wieder, seine vor sich auftürmenden Probleme des Alltags.
Sie schnürten ihm allmählich die Luft ab. Und obwohl er
klarer denken konnte als am Abend zuvor, wäre er am
liebsten in Tränen ausgebrochen.
Gefasst sah er Chris an. „Ich bin mir noch nicht sicher“,
antwortete er. „Ich weiß, es wäre das Beste, für alle, doch es
fällt mir verdammt schwer.“
IV.
Es waren einige Tage vergangen, in denen Neal wirklich
nachdachte. Er versuchte, seiner Schwester unbemerkt aus
dem Weg zu gehen. Vielleicht verstand sie sein Verhalten
sogar. Das Wohl aller war stets ein wichtiger Faktor in der
Anderson Familie gewesen. Obwohl es oft zu Streitigkeiten
kam, wollte Neal das Feuer nicht unnötig schüren.
Er merkte deutlich, dass die Gefühle für Francis noch
präsent waren, doch er wusste auch, dass er sie weitgehend
unterdrücken musste.
Die Musik war eine der positiven Ablenkungen, die Neal
genoss. Und als ihn ein aufgeregter Anruf von Richard
erreichte, konnte Neal sich denken, dass es um die Band
ging. Deshalb verließ er sein Zimmer eilig, um Richard
persönlich zu treffen, doch als er am Zimmer seiner
Schwester vorbei kam, stoppte er. Ihre Tür war leicht
angelehnt, und er konnte sie auf dem Bett sitzen sehen.
Den Kopf hatte sie gesenkt. Neal erkannte sofort, dass
etwas nicht stimmte.
Vorsichtig trat er ein.
„Hey, was ist los?“
Er war sichtlich besorgt und dachte an eine Krankheit
oder eine schlechte Note, die seiner Schwester widerfahren
sein könnte, obwohl sie selten krank war und in der Schule
eine der besten Schülerinnen war. Als er sie näher
betrachtete, fiel ihm eine kleine Schachtel auf, die sie
krampfhaft in der Hand hielt.
„Was ist das?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm er
die Schachtel an sich. Und zugleich durchfuhr ihn ein
gewaltiger Schreck. In seiner Hand hielt er einen
Schwangerschaftstest.
„Was
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