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Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Titel: Dein göttliches Herz versteinert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Keaton
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Dolch in meinem Stiefel.
    »Was? Die Hose ist schwarz. Das T-Shirt ist weiß. Und das Schwert bleibt, wo es ist.« Mein Grinsen wurde breiter. »Weil ich was Besonderes bin.«
    Er lachte, ein tiefes, raues Lachen, bei dem mir von Kopf bis Fuß warm wurde. »Ich glaube, unser verehrter Direktor würde etwas vermissen, wenn ich nicht mindestens einmal in der Woche in seinem Büro antanzen würde«, erwiderte er. »Er rechnet fest mit mir und ich enttäusche ihn nur ungern. So bin ich, denke immer nur an die anderen …«
    Mein Lachen fühlte sich gut und ein bisschen fremd an. »Ja, klar. Dein Dad hat mir erzählt, dass du nur noch ein paar Kurse für deinen Abschluss brauchst. Machst du dann weiter und gehst aufs College?«
    »Jemand muss ja auf dich aufpassen«, meinte er. »Mein Dad sagt, dass du einen positiven Einfluss auf mich hast. Ich bin wieder auf der Highschool, werde bald auf das College des Presby gehen … Zurzeit bist du, glaube ich, sein absoluter Liebling.«
    »So bin ich, denke immer nur an die anderen«, wiederholte ich lachend seine Bemerkung von eben. »Dann geht das jetzt klar mit meinem Besuch in der Bibliothek?«
    »Ja. Mein Dad hat die Lehrer schon informiert, dass du heute nicht zum Unterricht kommst.«
    Sebastian hatte den GD früher verlassen als ich, um noch vor Unterrichtsbeginn mit Michel zu sprechen. Er wollte sichergehen, dass ich auch tatsächlich Zugang zur Bibliothek bekam und mich nicht mit irgendwelchen Formalitäten herumschlagen musste, die eines der anderen Oberhäupter der Novem vielleicht für mich vorgesehen hatte.
    Er schüttelte den Kopf und hielt mir die Hand hin. Ich nahm sie, als wäre es das Normalste auf der Welt. Und so fühlte es sich auch an. »Warum siehst du mich so komisch an?«, fragte ich.
    Er zog mich zum Eingang. »Ich bin ziemlich sicher, dass du die einzige Schülerin bist, die je bewaffnet zum Unterricht in der Presby erschienen ist.«
    Ich lachte. »Ach, komm. Hier sind doch alle bewaffnet. Nur nicht mit Schwertern.«
    Als wir die Presby betraten, ertönte gerade die Glocke. Die Schüler eilten zum Unterricht und vor uns lag ein sehr stiller Korridor, in dem es laut hallte. Wir kamen an einem Klassenzimmer nach dem anderen und hin und wieder auch mal an einem oder zwei Schülern vorbei. Aus offenen Türen drangen Gesprächsfetzen, Chorproben und Musikunterricht zu uns heraus. Dann gingen wir eine breite Treppe hoch.
    »Ari«, sagte Sebastian, als wir den ersten Treppenabsatz erreicht hatten. »Ich darf nicht mit dir zusammen in die Bibliothek, aber was immer du dort auch findest … Hier draußen kann ich dir helfen. Athene hat auch mein Leben versaut.«
    »Ich weiß«, antwortete ich leise.
    »Und ich weiß, dass du jemand bist, der gern alles allein macht«, erwiderte er, während eine seiner Augenbrauen in die Höhe schoss.
    »In der Beziehung kenne ich mich am besten aus. Aber« – er nahm mich am Arm und zog mich in die Ecke, als eine Gruppe Schüler an uns vorbeigingen – »du darfst nicht einfach losziehen und versuchen, das allein zu erledigen.«
    Über seine Schulter hinweg sah ich, dass mir einige der Schüler neugierige Blicke zuwarfen, während sie die Treppe hinuntergingen. Ich wartete, bis sie weg waren, bevor ich ihm antwortete: »Sebastian, Sie will nur mich haben. Es bringt doch nichts, wenn sich noch jemand in Gefahr bringt.«
    Er verdrehte tatsächlich die Augen. »Na großartig. Du hast überhaupt nichts verstanden.«
    »Doch, hab ich.«
    »Nein, verdammt noch mal, hast du nicht.« Er packte mich an den Schultern und schob mich tiefer in die Ecke. Falls jetzt noch jemand vorbeikam, würde er kaum etwas von mir sehen können, da Sebastian mich fast völlig mit seinem Körper verdeckte. Er roch frisch – ein leichter Duft nach Shampoo, Deo und Waschmittel stieg mir in die Nase. »Wenn du glaubst, dass ich dir einfach viel Glück wünschen und zum Abschied zuwinken werde, wenn du gehst, um gegen Athene zu kämpfen, bist du dümmer, als ich dachte.«
    »Vielen Dank auch.« Das war doch bescheuert. Mir war vollkommen klar, was er meinte. Dass wir zusammen in dieser Sache drinsteckten. Sebastian war genauso davon betroffen, nach dem, was Athene seinem Vater angetan hatte, und weil er Violet gernhatte. Er wollte dabei sein und es passte ihm überhaupt nicht, dass nur ich Zugang zur Bibliothek hatte.
    »Du wirst mir einfach vertrauen müssen«, sagte ich. Ich wollte nicht, dass die Göttin ihm etwas antat, dass er der Nächste war, den

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