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Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Titel: Dein göttliches Herz versteinert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Keaton
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antreten.«
    Also eine Hexe. Die Hawthornes, Cromleys und Lamarlieres waren die drei Hexenfamilien der Novem. Annes Mutter, Rowen, hatte an der Sitzung des Rates der Neun teilgenommen, als der Entschluss gefallen war, dass ich die Schule besuchen und Zugang zur Bibliothek erhalten würde. Mir war schleierhaft, warum sie den Krug eine »geheime Bibliothek« nannten, wenn sowieso jeder Bescheid wusste.
    »Wir sind alle Erben der Novem«, erklärte Gabriel. »Daher wissen wir Dinge, die die anderen in unseren Familien nicht wissen. Bald werden wir hier das Sagen haben.«
    Es hörte sich an wie eine … Drohung. Als wäre ich ein Problem, das sie eines Tages lösen würden. Gabriel Baptiste spielte sich auf, als wäre er jetzt schon das Oberhaupt der Novem.
    Ich schob meinen Notizblock in meinen Rucksack. »Gabriel, kommst du bitte langsam zum Punkt?«
    Er starrte mich etwas zu lange an. »Den Weg zu Athene findest du nicht in einem Buch.«
    Mein Blick sagte hoffentlich »Na und?«.
    »Komm, Gabriel. Wir gehen«, drängte Anne, die sich umsah und plötzlich blass wurde. Sebastian war hereingekommen.
    Gabriel ignorierte sie. »Ich weiß, wo du suchen solltest.«
    »Wo?«
    »In den Ruinen.«
    »Ich dachte, die Ruinen wären Sperrbezirk«, erwiderte ich. Sebastian hatte uns bemerkt. Er sah aus, als hätte er ausgesprochen schlechte Laune. Seine Miene verfinsterte sich. Ich konnte die Spannung, die plötzlich in der Luft lag, förmlich spüren.
    Während Sebastian auf uns zukam, warf Gabriel ihm einen Blick zu. Dann sah er mich mit einem spöttischen Lächeln an. Ich konnte einfach nicht glauben, dass ich diesen Typ näher als zwei Meter an mich herangelassen hatte. »Die Novem machen die Regeln. Wir brechen sie. Ist das nicht immer so? Meine Freunde und ich gehen dorthin, um … zu spielen.« Zu jagen. Es war klar, was er meinte, und er wollte, dass ich ihn verstand. »Manchmal sehen wir dort ihre widerwärtigen Kreaturen. Vielleicht solltest du dich dort mal ein bisschen umschauen, versuchen, eine dieser Kreaturen zu fangen. Ist nur so ein Vorschlag.«
    »Warum erzählst du mir das?« Garantiert nicht, weil er so ein herzensguter Vampir war; ich war ziemlich sicher, dass Gabriel nichts lieber wollte, als dass ich für immer in den Ruinen von Midtown verschwand.
    »Betrachte es als einen Gefallen, für den du dich eines Tages vielleicht revanchieren kannst.« Er zögerte. »Du solltest zu unserer Mardi-Gras-Party am Freitag kommen.« Er ließ seinen Stuhl nach vorne kippen und erhob sich.
    Sebastian stellte sich ihm in den Weg. Ich stand langsam auf, während die Luft zwischen ihnen zu knistern begann.
    Schließlich ging Sebastian an Gabriel vorbei und kam zu mir.
    Als Gabriel mit seinen Freunden den Raum verließ, sah Anne noch einmal zurück. Ihr Blick machte mehr als deutlich, dass sie sich für Sebastian interessierte. Dann ertönte die Pausenglocke und die Schüler fingen an, ihre Bücher einzupacken und hinauszugehen.
    Sebastian ließ seinen Rucksack auf den Tisch fallen. »Was zum Teufel hat er gewollt?«
    »Er sagte, ich solle in den Ruinen nach Athene suchen.«
    »Das passt zu ihm.« Sebastian schwieg für einen Moment. »Willst du hier raus und bei Gabonna’s Mittag essen?«
    »Ja, gern.«
    Ich packte meine Sachen zusammen und verließ die Presby, während ich mich immer noch über Gabriel ärgerte. Er war genauso wie Josephine und einige der anderen Oberhäupter der Novem. Inzwischen hatte ich sie alle einmal getroffen. Mittlerweile schien es mir, dass die meisten von ihnen nur für Intrigen, Macht und Politik lebten. Selbst Michel spielte dieses Spiel hin und wieder mit. Vermutlich musste man das auch, wenn man sich gegen jemanden wie Josephine behaupten wollte.
    Macht und Politik waren auch die Gründe, warum Josephine meiner Mutter »geholfen« und versucht hatte, meine Macht zu benutzen. Mein Fluch war für sie ein Werkzeug. Gegen Athene. Und für eine Menge anderer Leute in New 2. Wenn ich nicht genau gewusst hätte, worum es ihnen dabei ging, hätte ich mich sogar geschmeichelt gefühlt.
    Sebastian und ich gingen zu Fuß zu Gabonna’s , einem Restaurant und Jazzklub in der St. Ann Street. Dort hatte er mich auch hingebracht, als ich nach dem Besuch des Voodoo-Priesters Jean Salomon mit einem Migräneanfall auf der Straße zusammengebrochen war.
    Dort war ich in seinen Armen aufgewacht. Und dort hatte er mich geküsst.
    Die Tür des Restaurants wurde von einer fast einen Meter großen Statue eines Saxofon

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