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Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Titel: Dein göttliches Herz versteinert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Keaton
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schon stark genug. Mein Blut ist in meinem Schwert, Ari. Unser Blut«, sagte er fast atemlos.
    Ich bekam eine Gänsehaut. »Was willst du damit sagen?«
    »Ich will damit sagen, dass du mein Schwert benutzen sollst, wenn es so weit ist. Verstärke deine Macht damit.« Seine Hand verschwand wieder unter dem Ärmel seines Umhangs. »Nicht mehr reden«, warnte er, als mehrere Wächter an uns vorbeiliefen.
    Wir schwiegen, während das Festmahl weiterging. Meine Gedanken überschlugen sich – wann würde er mir das Schwert geben, wie sollte ich es mit meiner Macht zusammen benutzen und wie zum Teufel konnte ich Violet und meinen Vater hier rausholen?
    Als Athene sich erhob, um sich auf die Prozession vorzubereiten, war die Gelegenheit gekommen. Sie schickte Wächter zu uns, die uns mitnehmen sollten. Dann verließ Sie mit den anderen Göttern im Schlepptau die Halle. Wir wurden aus der Halle herausbegleitet und in den langen Korridor gebracht, der zum Gefängnis führte.
    Hinter mir ging mein Vater, flankiert von zwei Wächtern. Ich befand mich in der Mitte, ebenfalls mit zwei Wächtern links und rechts von mir, Violet ging mit ihren beiden Wächtern an der Spitze.
    Sechs Wächter. Eine halb ausgebildete Gorgo. Ein verletzter Sohn des Perseus. Und ein Kind mit Fangzähnen.
    Na großartig.
    Als ich mir gerade einen schnellen Angriffsplan überlegte, hörte ich ein leises Surren. Einer von Violets Wächtern zuckte zusammen, als plötzlich ein Pfeil aus seinem Nacken ragte. Bevor die Wächter – und auch ich – reagieren konnten, waren noch drei weitere Pfeile abgeschossen worden, die sich in Violets zweiten Wächter und meine beiden Begleiter bohrten – sie wurden alle in die Kehle getroffen, damit sie keinen Laut von sich geben konnten.
    Menai stand am anderen Ende des Korridors. Sie trat aus den Schatten heraus, mit dem nächsten Pfeil auf der Sehne, und zielte auf etwas hinter mir.
    Die Wächter meines Vaters waren noch nicht getroffen worden und würden zweifellos Alarm schlagen. Mist. Ich drehte mich um und wollte angreifen, erstarrte dann aber mitten in der Bewegung. Henri hatte einem der beiden Wächter hinter mir das Genick gebrochen – der andere lag bereits tot am Boden.
    »Henri«, keuchte ich.
    Er hob den Kopf. Wilde Raubtieraugen starrten mich an. Seine Haare waren offen und verfilzt, er sah furchtbar aus.
    Ich rannte auf ihn zu und warf mich an seine Brust. Dann drückte ich ihn an mich, um mich davon überzeugen, dass er tatsächlich echt war. »Gott sei Dank. Du lebst«, sprach ich das Offensichtliche aus.
    Er zuckte vor Schmerz zusammen. »Hör auf, mich zu drücken!«
    Als ich ihn losließ, sah ich, dass aus seiner Wunde frisches Blut durch sein schmutziges T-Shirt getreten war. »Oh, Scheiße, du bist ja immer noch verletzt. Tut mir leid.«
    »Reden könnt ihr später«, warf mein Vater ein. »Wir müssen die Leichen loswerden.«
    Menai, Henri und mein Vater schleiften die Wächter in einen Raum in der Nähe und zogen die Pfeile aus ihren Körpern, damit niemand erkennen konnte, dass sie von Menai stammten.
    Violet hatte sich nicht bewegt, seit die beiden Wächter neben ihr tot umgefallen waren. »Violet.« Ich kniete mich vor sie. Sie blinzelte und sah mich an. »Bist du okay?«
    Sie nickte und drückte Pascal an sich. »Ich will jetzt nach Hause.«
    Ich nahm ihre Hand, als die anderen zurückkamen. »Wir müssen zu dem Tor im alten Tempel zurück. Menai, kommen wir von hier aus zum See?«
    »Ja. Mir nach.«
    Menai führte uns zum Gefängnis und bog dann in einen schmalen Korridor ab. Wir rannten, so schnell wir konnten. Meine Lunge brannte. Schließlich nahm ich Violet auf den Arm, damit wir schneller vorankamen.
    Und dann waren wir plötzlich im Freien, in dem schroffen Felsenmeer direkt unterhalb der Mauer um Athenes Garten. Der Wind heulte und zerrte an uns, als wir uns an den Fels klammerten. Ich warf einen Blick zu Henri, weil ich wissen wollte, wie es ihm ging. Nicht gut. Er hatte die Hände auf seine Seite gedrückt. Sein Gesicht war schweißüberströmt und kreidebleich.
    »Da entlang.« Menai deutete auf einen schmalen Weg, der am Abgrund entlangführte. Wir waren so weit oben in den Bergen, dass in einiger Entfernung ein paar dünne Wolken auf gleicher Höhe an uns vorbeischwebten. Als wir weitergingen, fiel mir auf, dass Menai stehen geblieben war. »Du kommst nicht mit?«
    »Ich kann nicht. Ich muss wieder in die Halle. Weiter kann ich nicht.«
    »Komm mit.«
    »Du verstehst das nicht.

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