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Dein Herz will ich erobern

Dein Herz will ich erobern

Titel: Dein Herz will ich erobern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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„Danke, dass du eingesprungen bist, aber du hättest mich oder Jimmy rufen sollen. Er hat während seines Studiums hier gekellnert und kennt sich hinter der Bar aus.“
    Luc grinste nur. „Er scheint sehr beschäftigt zu sein.“
    Lily blickte sich um und erblickte Jimmy am anderen Ende des Lokals – von drei Frauen umringt. „In dieser Hinsicht ist er immer beschäftigt.“ Sie wandte sich an Kevin. „Apropos beschäftigt – warum machst du dich nicht nützlich und fütterst die Jukebox, damit all diese netten Leute tanzen, anstatt mir die Haare vom Kopf zu essen und zu trinken?“
    Kevin holte eine Hand voll Münzen aus der Tasche, legte sie auf den Tisch und sortierte sie. „Tanzen regt den Appetit nur noch an.“
    Lily mied es geflissentlich, zu Alison und Luc zu blicken, aber sie teilte Kevin hintergründig mit: „Vielleicht bin ich gerade darauf aus. Fang mit Moon River an.“
    „Moon River?“ hakte Luc erstaunt nach.
    „Eine langsame Nummer“, erklärte Kevin. „Lilys Lieblingslied. Und Alisons auch.“
    Luc beugte sich zu Alison. „Ich hätte nicht gedacht, dass du auf alte Musik stehst.“
    „Ob alt oder neu, ist mir egal. Dieses Lied erinnert mich an meinen Dad.“
    Ihm wurde bewusst, dass ihre Augen ein wenig feucht wurden.
    „Er hat es oft gespielt und immer gesagt, es wäre Moms und sein Lied.“ Sie blinzelte die Tränen fort und konzentrierte sich auf die angenehmen Erinnerungen. „Sie haben bei ihrer Hochzeit danach getanzt. Wenn ich es höre, denke ich immer daran, wie ich in seinem Arbeitszimmer auf dem Fußboden gesessen und gemalt habe, während er den Unterricht für den nächsten Tag vorbereitet hat. Kevin sagt, dass er ein verdammt guter Lehrer war.“ Sie seufzte.
    „Daran kann ich mich nicht erinnern. Ich erinnere mich nur an Moon River.“ Die Musik erklang, und ihre Augen brannten erneut. Sie wandte den Blick ab. „Ich werde immer ein bisschen traurig, wenn ich es höre.“
    Er wusste nicht recht, was er tun sollte. „Möchtest du tanzen oder nur zuhören?“
    Sofort war sie auf den Füßen. „Tanzen. Wenn ich mich bewege, werde ich vielleicht nicht allzu rührselig.“
    Er nahm sie bei der Hand und führte sie auf das Parkett. Ihr Körper passte so gut zu seinem, dass es ihm erschien, als hätten sie schon vor ewigen Zeiten zusammen getanzt. Er blickte ihr in die Augen und flüsterte: „Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass du rührselig sein könntest.“
    Sie lachte leise. „Danke, das habe ich gebraucht. Ich glaube, ich sollte dich lieber von meinen Brüdern fern halten. Sie würden dich liebend gern über all meine Unzulänglichkeiten aufklären. Vor allem Jimmy.“
    Er blickte zu Jimmy hinüber, der gerade eng umschlungen mit einer Rothaarigen tanzte. „Ich glaube kaum, dass ich ihn loseisen könnte, um mir deine vermeintlichen Fehler aufzählen zu lassen“, bemerkte er amüsiert. „Was ist eigentlich sein Fachgebiet?“
    Sie folgte seinem Blick und erwiderte prompt: „Frauen.“ Solange sie zurückdenken konnte, war Jimmy stets umschwärmt worden, doch er hatte es sich nicht zu Kopf steigen lassen. „Aber ich nehme an, dass du in medizinischer Hinsicht meinst. Er will orthopädischer Chirurg werden. Momentan praktiziert er an gebrochenen Herzen statt gebrochenen Knochen.“ Sie blickte Luc an.
    „Warum? Denkst du daran, ihn auch zu rekrutieren?“
    „Habe ich das denn mit dir getan?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe mich eher selbst rekrutiert. Aber ich glaube nicht, dass Jimmy der eisige Norden reizt. Schon gar nicht, wenn Frauen dort Mangelware sind. Versteh mich nicht falsch. Er ist sehr engagiert als Arzt, aber er will auch seinen Spaß haben.“
    Er sah einen nachdenklichen Ausdruck auf ihr Gesicht treten. „Was ist denn?“
    Sie wandte den Blick ab und legte den Kopf an seine Schulter. „Nichts.“
    „Das glaube ich nicht. Dich bedrückt etwas. Eine der Fähigkeiten, die ich als Barkeeper entwickelt habe, ist zuhören. Und merken, wenn jemand nicht die Wahrheit sagt.“
    Sie hob den Kopf und blickte ihn an. „Ich habe nur nachgedacht.“
    „Hast du Bedenken?“
    „Nicht, was die Arbeit angeht.“
    „Sondern? Schreckt dich der Ort?“
    „Die Leute.“
    So gut, wie sie mit allen zurechtkam, konnte er sich nicht vorstellen, dass sie sich deswegen Sorgen machen musste. „Ich kann mich für sehr viele Leute in Hades verbürgen.
    Was befürchtest du?“
    „Ich habe mir nur gedacht… Du hast gesagt, dass Frauen Mangelware sind, und

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