Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dein Herzensprinz Prinzessin

Titel: Dein Herzensprinz Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
Vom Netzwerk:
soll ich mir eins für den Abschlussball aussuchen. Angeblich ist sie nur deswegen hier, aber ich weiß genau, dass sie es einfach nicht ausgehalten hat, allein in ihrer Wohnung im Plaza zu hocken und auf die Hochrechnungen zu warten.
    Na ja, ich kann es ihr nicht verdenken.
    Rocky ist natürlich begeistert. Er kreischt die ganze Zeit »Grongmähr, Grongmähr!« und wirft ihr Handküsse zu, wie sie es ihm beigebracht hat. Sie tut so, als würde sie sie auffangen und an ihr Herz drücken.
    Verrückt. Wenn Grandmère mit Kleinkindern zusammen ist, wird sie zu einem komplett anderen Menschen.
    Wir sitzen wie auf Kohlen und warten auf den Anruf.
    Das ist echt Folter.

Samstag, 6. Mai, 18 Uhr, zu Hause
    Immer noch nichts von Dad.
    Ich habe mich irgendwann entschuldigt und gesagt, dass ich jetzt leider gehen müsse. Damit meinte ich natürlich erst mal nur in mein Zimmer, um mich fertig zu machen. Paolo ist mit seiner großen Friseurtasche vorbeigekommen, um mir die perfekte Ballfrisur zu machen. Vorher musste ich mir aber noch die Beine rasieren und alle anderen nötigen Verschönerungsprozeduren durchführen: eine reinigende Schlammmaske auflegen, Whitestrips zur Zahnaufhellung, Kao-Bioré-Strips gegen Mitesser usw.
    Ungefähr alle zwanzig Minuten streckte ich den Kopf zur Tür hinaus und fragte, ob sich schon was getan hätte.
    Dad hat aber bis jetzt immer noch nicht angerufen. Keine Ahnung, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist. Eigentlich sollte das Ergebnis nicht so knapp ausfallen, oder?
    Ich war echt froh, als ich endlich so weit fertig war, dass ich mir ein Kleid aussuchen konnte. Paolo hatte mir die Haare nur vorne mit Grandmères Brillant-Saphir-Haarspangen hochgesteckt und sie ansonsten offen gelassen und zu einer Außenwelle geföhnt. Ich war geduscht, eingecremt, enthaart und duftete köstlich.
    Wobei das gar nicht so wahnsinnig wichtig war. Ich hab beschlossen, dass mir heute Nacht niemand so nahe kommen wird, dass es darauf ankommen würde. Ich hab so schon genug Probleme - Sex würde alles nur noch verkomplizieren.
    Während der Vorbereitungen hab ich mich bemüht, überhaupt nicht darüber nachzudenken, was nach dem Abschlussball sein wird - oder in was für eine verfahrene Situation ich mich hineinmanövriert hab. In meinem Gehirn hängt ein ganz großes DENKEN-VERBOTEN-Schild. Das ist die einzige Möglichkeit, die ich sehe, diesen Abend zu überstehen. Ein Schritt nach dem anderen und dabei nicht nachdenken.
    Ich hab JP sogar auf seine Mail geantwortet und mich dafür bedankt, dass er mir das Angebot von Sunburst Publishing verschafft hat. Dass ich mich dagegen entschieden und das Angebot von Avon Books angenommen hab, hab ich nicht erwähnt. Ich will mich heute nicht mit ihm streiten, sondern alles tun, um uns einen möglichst schönen, sorgenfreien Abschlussball zu ermöglichen.
    Weil ich ihm das schuldig bin. Das ist das Mindeste.
    Es muss ja niemand wissen, dass ich einen Großteil des gestrigen Tages damit verbracht hab, mit meinem Exfreund in einer altmodischen Pferdekutsche herumzuknutschen. Außer meinem Exfreund, meinem Bodyguard und der Kutscherin, meine ich.
    Von der ich nur hoffen kann, dass sie mich nicht erkannt hat und die Meldung jetzt gerade auf sämtlichen Onlineportalen verbreitet.
    Als ich fertig war, ging ich wieder ins Wohnzimmer und veranstaltete mit den Kleidern eine kleine Modenschau für Grandmère, Mom, Mr G, Rocky, Lars, Sebastiano und unsere Nachbarin Ronnie, die rübergekommen war und ständig sagte: »Du siehst zum Anbeißen aus, Süße!« und: »Ich kann gar nicht glauben, wie sehr du gewachsen bist, seit ich dich als kleines Ding mit Knubbelknien, Latzhose und Anti-Atomkraft-Ansteckern kennengelernt hab!«
    Alle waren sich einig, dass ich das eng anliegende Minikleid aus schwarzer Spitze im 80er-Jahre-Stil anziehen soll,
das weder besonders prinzessinnenhaft, noch nach typischem Abschlussballkleid aussieht. (Aber sehr gut dazu passt, dass ich meinen Freund gestern mit meinem Exfreund betrogen hab - auch wenn das außer mir und Lars und vielleicht der Kutscherin keiner weiß.)
    Falls Küssen schon als Betrug zählt. Was es streng genommen wahrscheinlich nicht tut. Vor allem nicht wenn derjenige, den man geküsst hat, der Exfreund ist. Auf die Berührungen nackter Haut will ich jetzt nicht näher eingehen.
    Na ja. Jetzt warte ich jedenfalls auf JP, der mich gleich abholt. Und dann fahren wir ins Waldorf-Astoria, um meinen Jungmädchentraum von einem

Weitere Kostenlose Bücher