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Dein Herzensprinz Prinzessin

Titel: Dein Herzensprinz Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Psychotherapeutentrick anwendete und meine Frage mit einer Gegenfrage beantwortete. »Gehst du mit ihm hin?«
    »Na ja.« Ich fühlte mich schlagartig unbehaglich. (Na bitte! Ich bin immerhin ehrlich genug, mir einzugestehen, dass ich mich bei dieser Frage unbehaglich fühlte.) »Eigentlich würde ich am liebsten gar nicht hingehen.«

    »Na also. Damit hast du dir deine Frage doch schon selbst beantwortet.« Dr. G. Stöhrts Augen hinter den Brillengläsern leuchteten selbstzufrieden.
    Was soll denn das bitte schon wieder heißen? Wie soll mir das jetzt weiterhelfen?
    Die Antwort darauf ist leicht. Gar nicht.
    Und noch was. Ich spreche es hier zum ersten Mal offen aus: Diese Therapie bringt mir nichts mehr.
    Nicht dass ich undankbar wäre. Es gab eine Zeit, in der es mir wirklich geholfen hat, mir Dr. G. Stöhrts langatmige Geschichten über seine vielen Pferde anzuhören, um aus der Depression rauszukommen und alles andere zu überstehen: den Streit mit meinem Vater, den politischen Umbruch in Genovia, die ganzen bösen Gerüchte darüber, dass wir die ganze Zeit über von Amelias Verfügung gewusst hätten, ganz zu schweigen von der stressigen Uni-Bewerbungsphase und natürlich dem schmerzhaften Verlust von Michael und Lilly.
    Vielleicht ist es jetzt, nachdem ich meine Depression überwunden habe und der Druck nachgelassen hat (etwas zumindest) einfach an der Zeit, die Nabelschnur zu kappen. Außerdem ist Dr. G. Stöhrt ja Therapeut für Kinder und Jugendliche und ich bin ab nächsten Montag offiziell erwachsen. Deswegen ist es wahrscheinlich ganz gut, dass nächste Woche unsere letzte Therapiestunde ist.
    Na ja.
    Ich hab versucht, wenigstens einen Tipp von ihm zu bekommen, an welcher Uni ich studieren und wie ich auf Grandmères Aufforderung reagieren soll, Michael dazu zu bringen, uns rechtzeitig vor den Wahlen in Genovia schnell mal einen seiner Roboterarme zu verkaufen. Und ob ich meinen Freunden und Verwandten die Wahrheit über »Geisel der Liebe« sagen soll.
    Aber statt konstruktive Vorschläge zu machen, erzählte Dr. G. Stöhrt mir nur eine elend lange Geschichte über eine
Vollblutstute namens Sugar, die er einmal gekauft hätte, und von der jeder sagte, sie sei ein großartiges Pferd, was wohl auch stimmte.
    Theoretisch jedenfalls.
    Denn obwohl Sugar theoretisch ein wunderbares Pferd war, fühlte Dr. G. Stöhrt sich bei ihr im Sattel nie richtig wohl, und die Ausritte mit ihr machten ihm im Grunde keinen Spaß. Deshalb entschloss er sich irgendwann dazu, sie wieder zu verkaufen, als er merkte, dass er sie immer seltener ritt und stattdessen andere Pferde bevorzugte, was Sugar gegenüber einfach nicht fair war.
    Hallo? Was hat diese Geschichte bitte mit mir zu tun? Au ßerdem habe ich diese ewigen Pferdegeschichten so satt, dass ich schreien könnte.
    Jetzt weiß ich immer noch nicht, an welcher Uni ich studieren, wie es mit JP (oder Michael) weitergehen und wie ich es anstellen soll, mit der Lügerei aufzuhören.
    Vielleicht sollte ich einfach ganz offen zugeben, dass ich Liebesromanautorin werden will. Natürlich weiß ich, dass Autorinnen von Liebesromanen von niemandem ernst genommen werden (bis diese Leute dann selbst mal einen Liebesroman lesen), aber das kann mir egal sein.
    Prinzessinnen werden ja auch von niemandem ernst genommen. Daran hab ich mich mittlerweile gewöhnt.
    Aber... was ist, wenn jemand meinen Roman liest und denkt, er würde von... keine Ahnung …
    ... MIR SELBST handeln?
    Das tut er nämlich nicht. Ich weiß nicht mal, wie man mit Pfeil und Bogen schießt. (Egal was in den Filmen über mein Leben fälschlicherweise behauptet wird.)
     
    Wie kommt man denn bitte auf die Idee, sein Pferd ernsthaft Sugar zu nennen? Das klingt doch wie aus einem kitschigen Pferdebuch, oder?

Freitag, 28. April, 19 Uhr, zu Hause im Loft
    Sehr geehrte Ms Delacroix,
     
    danke für die Zusendung von »Geisel der Liebe«. Ich muss Ihnen jedoch leider mitteilen, dass wir nach sorgfältiger Prüfung zu dem Urteil gelangt sind, dass der Roman zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht in unser Verlagsprofil passt.
     
    Mit freundlichem Gruß,
Pembroke Publishing
     
    Schon wieder eine Ablehnung!
    Was ist nur mit den Leuten in den Verlagen los, sind die alle auf Droge, oder was? Wie kann es sein, dass es niemanden gibt, der meinen Roman veröffentlichen will? Okay, ich weiß, dass »Geisel der Liebe« nicht »Krieg und Frieden« ist, aber ich hab schon wesentlich schlechtere Bücher gelesen. Mein Roman ist besser

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