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Dein Herzensprinz Prinzessin

Titel: Dein Herzensprinz Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Theater«
    Es ist extrem mühsam, hier zu schreiben, weil es total dunkel ist und vorne auf der Bühne JPs Theaterstück aufgeführt wird. Ich muss immer wieder auf mein iPhone klicken, damit ich genug Licht habe. Eigentlich sollte ich nicht Tagebuch schreiben, sondern mir das Stück anschauen. Immerhin ist das gesamte Prüfungskomitee da (und JPs Eltern und alle unsere Freunde - jedenfalls die, die nicht zu Hause sind, um für die Abschlussprüfungen zu lernen), und ich möchte JP auf jeden Fall das Gefühl geben, dass ich ihn unterstütze.
    Aber ich muss ganz kurz noch was zu Michaels Mail schreiben. Natürlich hab ich es nicht geschafft, sie Grandmère und Sebastiano nicht zu zeigen.
    Grandmère glaubt, dass Michael nach wie vor une grande passion für mich empfindet. Allerdings findet sie, dass ein Roboterarm - selbst wenn er eine Million Dollar wert ist - als Geschenk wesentlich unromantischer ist als ein Freundschaftsring aus Platin mit einem dreikarätigen Brillanten.
    »Wobei«, sagte sie, »ich es bemerkenswert finde, dass er uns diese Apparatur geschenkt hat, ohne dass du ihn darum gebeten hast. Ich frage mich allmählich, ob ich mich nicht womöglich in dem Jungen getäuscht habe.«
    !!!!!!
    Ich wäre fast in Ohnmacht gefallen. Ich hab Grandmère NOCH NIE sagen hören, dass sie sich womöglich getäuscht haben könnte.

    Jedenfalls fast noch nie.
    Wie gesagt, ich war so erschüttert, dass ich beinahe von dem Hocker gefallen wäre, auf dem ich stand, damit Sebastiano Nadeln in den Saum des Kleids stecken konnte, das ich gerade anprobierte. Darauf schnalzte er mit der Zunge und fragte mich, ob ich Wert darauf lege, wie ein Stachelschwein auszusehen.
    Nur dass Sebastiano die Feinheiten unserer Sprache immer noch nicht beherrscht, weshalb er »Stech’wein« sagte.
    »G-Grandmère«, stammelte ich. »Was w-willst du damit sagen? E-etwa, dass ich Michael noch eine Chance geben soll? Soll ich JP seinen Ring zurückgeben?«
    Mein Herz hämmerte vor Aufregung so sehr gegen meine Rippen, dass ich kaum Luft bekam, während ich auf ihre Antwort wartete. Was eigentlich echt komisch ist, weil ich normalerweise nicht besonders viel auf die Meinung meiner Großmutter gebe, die ja erwiesenermaßen geistesgestört ist.
    »Nun ja«, sagte Grandmère nachdenklich. »Es ist ein furchtbar großer Diamant. Andererseits ist es auch eine furchtbar teure medizinische Apparatur. Aber einen Roboterarm kannst du nicht am Finger tragen.«
    Na bitte. Genau das habe ich gemeint.
    »Ich weiß, wie du das Problem lösen kannst, Amelia«, sagte sie plötzlich strahlend. »Du gehst einfach mit beiden ins Bett, und anschließend entscheidest du dich für denjenigen, der sich geschickter anstellt. So habe ich es damals mit Baryshnikov und Godunov auch gemacht. Bezaubernde junge Männer. Und so unglaublich elastisch.«
    »Grandmère!« Ich war geschockt. Ich meine, jetzt mal im Ernst: Wie verdorben kann man sein? Und wie ist es möglich, dass diese Frau mit mir blutsverwandt ist?
    Ich würde mich keinesfalls als verklemmt bezeichnen, aber ich finde, wenn man mit jemandem ins Bett geht, sollte man zumindest in ihn verliebt sein. (Das ist übrigens etwas,
das ich Lana auch schon lange erfolglos beizubringen versuche. Und jetzt ist meine eigene Großmutter keinen Deut besser.)
    »Vergiss es, Grandmère. Das mache ich garantiert nicht«, sagte ich kopfschüttelnd. »Ich werde mit keinem von den beiden ins Bett gehen.«
    Mia Thermopolis’ fette Lüge Nummer neun.
    Leider weiß ich jetzt immer noch nicht, wie ich auf Michaels Mail reagieren soll.
    Mit Tina konnte ich noch nicht darüber sprechen, obwohl sie auch hier im Theater ist. (Aber ich kann natürlich nicht über Michaels Mail mit ihr reden, solange JP in der Nähe ist. Oh, und Boris.) Immerhin hat sie mir gleich, nachdem sie die weitergeleitete Mail bekommen hat, eine SMS geschickt. Sie glaubt auch, dass Michaels Mail das bedeutet, was Grandmère vermutet (aber wen interessiert, was meine offensichtlich geistig umnachtete Großmutter denkt?): Nämlich, dass Michael uns den CardioArm nur meinetwegen geschenkt hat. MEINETWEGEN!
    Sie findet, ich soll mich mit ihm treffen. Oh, gerade kommt noch eine SMS von ihr.
     
    Ich hab noch mal drüber nachgedacht, Mia. Du musst das unbedingt klären. Es könnte natürlich sein, dass er nur mit dir flirtet und dass ihm gar nicht klar ist, in welche Verwirrung er dich stürzt … Aber das glaube ich eigentlich nicht. Sonst hätte er sich nicht die Mühe

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