Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dein Herzensprinz Prinzessin

Titel: Dein Herzensprinz Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
Vom Netzwerk:
Versionen wieder gelöscht. Lars (dem ich die diversen Rohfassungen vorlese) hält mich eindeutig für verrückt, aber das ist ja nichts Neues. Es ist nicht so einfach, den richtigen entspannt freundschaftlichen, aber zugleich auch ernsthaften Ton zu treffen.
    Lars findet die Version hier bis jetzt am besten:
     
    Lieber Michael,
     
    ich kann dir gar nicht sagen, was für eine tolle Überraschung es war, als mein Vater mich heute anrief und mir erzählte, was für ein unglaublich
großzügiges Geschenk du dem Krankenhaus von Genovia gemacht hast. Du hast meinem Vater und meinem Volk damit einen unschätzbaren Dienst erwiesen, und ich möchte, dass du weißt, dass wir dir das niemals vergessen werden. Ich würde dir im Namen meines Vaters und Genovias gern auch persönlich danken (falls du irgendwann einmal Zeit hast, dich mit mir zu treffen).
     
     
    Mit besten Grüßen,
Mia
     
    Ja, ich glaub, das geht. Es ist höflich und freundlich, aber auch neutral. Also genau das, was ein Mädchen, das einen Freundschaftsring am Finger trägt, einem anderen Mann schreiben kann, ohne Gefahr zu laufen, falsch verstanden zu werden (auch nicht von Paparazzi, die ihre Mail abfangen).
    Das mit dem Treffen hab ich nur geschrieben, weil... na ja, weil es mir irgendwie schon angebracht erscheint, jemandem persönlich zu danken, der einem gerade ein über eine Million Dollar teures Geschenk gemacht hat - und bestimmt nicht , weil ich noch mal an seinem Hals riechen möchte. Ganz egal was Lars denkt. (Manchmal ist es echt lästig, dass er ständig in meiner Nähe ist und alle meine Privatgespräche mitbekommt. Aber das lässt sich wahrscheinlich gar nicht vermeiden, wenn man jemanden rund um die Uhr bewachen muss.) Okay, jetzt klicke ich schnell auf SENDEN, bevor ich kalte Füße bekomme und es mir doch noch anders überlege.

Mittwoch, 3. Mai, 16.05 Uhr, in der Limousine auf dem Weg zu Grandmères Wohnung im Plaza
    O Gott! Michael hat meine Mail bekommen und gleich geantwortet! Ich zittere am ganzen Körper! (Lars lacht mich noch mehr aus als vorher, aber das ist mir egal.)
     
    Mia,
    ich würde dich sogar sehr gerne »persönlich« sehen. Wie wäre es mit heute Abend?
    Michael
     
    PS: Übrigens besteht keine Veranlassung, mir im Namen deines Vaters oder Genovias zu danken. Ich habe eurem Krankenhaus den Roboterarm nur geschenkt, weil ich hoffe, dass ich deinem Vater dadurch vielleicht helfen kann, die Wahl zu gewinnen, und weil ich weiß, dass dich das glücklich machen würde. Mit anderen Worten: aus purem Egoismus.
     
    Und was mache ich jetzt????
     
    Lars weiß es auch nicht. Das heißt, einen Vorschlag hat er schon, aber der kommt nicht infrage. Er hat gesagt: »Na los. Rufen Sie ihn an, Prinzessin. Verabreden Sie sich für heute Abend mit ihm.«
    Aber ich kann mich heute Abend nicht mit ihm verabreden! Weil ich nämlich einen FESTEN FREUND habe! Außerdem ist heute die Uraufführung von JPs Theaterstück, und
ich hab ihm versprochen, da zu sein, um ihn seelisch zu unterstützen.
    Aber es geht nicht nur darum, dass ich es ihm versprochen habe. Ich will für ihn da sein. Wenn doch nur …
    Was Michael wohl damit meint, dass er es »aus purem Egoismus« getan hätte? Meint er das, was er Lars’ Ansicht nach meint, nämlich dass er uns den CardioArm nur deshalb geschenkt hat, weil er immer noch Gefühle für mich hat?
    Und wieder mit mir zusammen sein möchte?
    Nein. Das kann nicht sein. Lars hat zu viel Zeit in der Wüstensonne verbracht und mit Wahim Sprengfallen gebastelt. Wieso sollte Michael wieder mit mir zusammen sein wollen, wo ich doch offensichtlich komplett gestört bin? Ich meine, als wir damals zusammen waren, hab ich mich aufgeführt wie Britney Spears. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass irgendjemand so was freiwillig noch mal mitmachen wollen würde.
    Auch wenn Dad sagt, dass ich seitdem viel reifer geworden bin …
    Und obwohl es im Caffe Dante echt nett mit ihm war. Aber da hab ich ihn ja bloß interviewt.
    Gott, er hat so gut gerochen! Kann es sein, dass es ihm genauso ging? Dass er fand, dass ich auch gut rieche? Ich muss dringend mit Tina reden. Die ist zwar noch viel gestörter als ich, aber das ist jetzt egal. Ich leite seine Mail an sie weiter. Mal sehen, was sie dazu sagt …
    Verdammt, ausgerechnet jetzt muss ich zu Grandmère und stundenlang Kleider anprobieren. Wie soll ich mich denn bitte JETZT auf Klamotten konzentrieren??????

Mittwoch, 3. Mai, 20 Uhr, im »Ethel Lowenbaum

Weitere Kostenlose Bücher