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Dein Herzensprinz Prinzessin

Titel: Dein Herzensprinz Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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dass wir uns treffen könnten. Und jetzt lasse ich ihn schon die ganze Zeit warten, obwohl er mir so nett zurückgeschrieben und indirekt gesagt hat, dass er das mit dem CardioArm für mich getan hat und nicht für meinen Vater oder das genovesische Volk.
    Aber was soll ich ihm schreiben? Heute Abend kann ich leider nicht? Nein, das klingt total dämlich, weil es ja schon längst Abend ist. Andererseits bleiben Leute, die nicht mehr zur Schule gehen, meistens sehr lange wach, also ist es vielleicht doch nicht so dämlich.
    Tina hat auf jeden Fall recht. Ich muss mich mit ihm treffen.
     
    Hi, Michael!
    Heute Abend geht es bei mir schlecht (ist ja auch schon ziemlich spät) und morgen muss ich zu Boris’ Abschlussprojekt (er gibt ein Konzert in der Carnegie Hall). Aber Freitag ist »Frei-Tag« an der Schule - hättest du Zeit und Lust, mit mir zu Mittag zu essen?
    Mia
     
    Geniale Idee, was? So eine Mittagessensverabredung ist das Gegenteil von romantisch. Man kann sich jederzeit mit guten, alten Freunden zum Mittagessen treffen, ohne dass sich irgendjemand was dabei denkt. Arbeitskollegen essen ja auch zusammen zu Mittag, und keiner kommt auf die Idee, sie würden was voneinander wollen.
    Okay. Ich hab sie abgeschickt.
    Ich hab absichtlich nicht »liebe Grüße« oder so was in der Art druntergeschrieben und bin gar nicht darauf eingegangen, dass er das mit dem CardioArm aus Egoismus (also wahrscheinlich meinetwegen) und nicht meinem Vater oder
unserem Land zuliebe gemacht hat. Ich muss sagen, ich bin zufrieden mit meiner Mail. Sie klingt total undramatisch und...
    O Gott, er hat geantwortet. So schnell!
     
    Mia,
    Freitag Mittagessen klingt cool. Sollen wir uns um eins im »Boathouse« am See im Central Park treffen?
    Alles Liebe,
    Michael
     
    Er will ins »Boathouse«! Gute alte Freunde essen nicht im »Boathouse« zu Mittag. Okay, vielleicht schon, aber... nur zu ganz besonderen Gelegenheiten. Da kann man nicht mal einfach so hingehen, man muss vorher anrufen und einen Tisch reservieren und sitzt direkt am See und das hat so was … Romantisches. Sogar mittags.
    Und er hat schon wieder mit »Alles Liebe, Michael« unterschrieben. Wieso schreibt er das jedes Mal?
     
    Oh - alle klatschen …
    Ist etwa schon Pause?

Mittwoch, 3. Mai, 22 Uhr, immer noch im »Ethel Lowenbaum Theater«
    Hm.
    Also: Der (von Andrew Lowenstein gespielte) Held von »Der lange Weg zum Thron« heißt JR, sieht gut aus, hat reiche Eltern und geht auf die exklusive New Yorker Adam-Riese-Schule, auf der zufälligerweise auch die Prinzessin des kleinen europäischen Fürstentums Penovia ist. Zu Beginn des Stücks ist JR sehr einsam, weil seine einzigen Hobbys daraus bestehen, Flaschen vom Dach der elterlichen Penthousewohnung zu werfen, Tagebuch zu schreiben und aus dem Chili in der Schulcafeteria die Maiskörner auszusortieren. Das Verhältnis zu seinen egozentrischen Eltern ist zerrüttet, und er spielt mit dem Gedanken, zu seinen Großeltern nach Florida zu ziehen.
    Doch dann steht eines Tages in der Schulcafeteria plötzlich Prinzessin Rhia (gespielt von Stacey Cheeseman, die in dem Stück einen absurd kurzen blauen Mini-Faltenrock trägt) vor ihm und bietet ihm an, sich zu ihr an den Tisch zu setzen. Von diesem Moment an ändert sich JRs Leben. Er folgt dem Rat seines Psychotherapeuten und hört auf, Flaschen vom Dach zu werfen, wodurch sich das Verhältnis zu seinen Eltern verbessert, und möchte auch nicht mehr nach Florida ziehen. Bald kreist alles nur noch um die schöne Prinzessin, die sich in JR verliebt, weil er so rasend witzig und nett ist. Ich hab natürlich sofort gemerkt, dass es in dem Stück in Wirklichkeit um mich und JP geht, auch wenn er die Namen
und ein paar Details (leicht) verändert hat. Die Parallelen sind unverkennbar.
    Die Sache ist die: Ich bin ja daran gewöhnt, dass irgendwelche Leute Filme über mein Leben drehen und sich dabei künstlerische Freiheiten rausnehmen und die Tatsachen verdrehen.
    Das sind aber Leute, die ich nicht kenne! Die waren nicht dabei, als die Dinge passiert sind, die sie in ihren Drehbüchern beschreiben.
    Aber JP war dabei. Die Sätze, die er Andrew und Stacey in seinem Stück in den Mund legt... das sind Sätze, die JP und ich im wirklichen Leben zueinander gesagt haben. Nur dass sie in JPs Stück komplett aus dem Kontext gerissen sind! Da gibt es zum Beispiel eine Szene, in der Prinzessin Rhia sich vor ihrem Exfreund total lächerlich macht, indem sie zuerst Bier trinkt und dann

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