Dein Herzensprinz Prinzessin
zurückzuführen war, mehr aber noch auf die brennende Hitze zwischen ihren Beinen, die er an seiner pochenden Männlichkeit spürte.
Mit einer Hand hielt er sie fest, mit der anderen riss er ihr das Mieder
auf. Wieder ließ Finulla einen Laut hören, doch diesmal war es ein so sehnsüchtiges Seufzen, dass Hugo einen heiseren Schrei nicht unterdrücken konnte und sich hastig nach einem Heuhaufen umsah, der weich genug war, um ihnen beiden als Lager zu dienen (…)
Donnerstag, 4. Mai, Abschlussprüfung: Psychologie
Was versteht man unter dem Haupthistokompatibilitätskomplex?
(Einfacher geht’s ja wohl nicht...)
Der Haupthistokompatibilitätskomplex umfasst eine Gruppe von Genen (MHC-Gene) bei Wirbeltieren, die für eine erfolgreiche Fortpflanzung unentbehrlich sind. Diese Gene codieren Proteine, die für die Immunerkennung wichtig sind. Über den Haupthistokompatibilitätskomplex können infizierte und entartete Zellen gezielt von T-Killerzellen identifiziert und eliminiert werden. Mit anderen Worten: MHC-Gene helfen dem Immunsystem, Angreifer zu finden und zu zerstören. Diese Gene spielen vor allem bei der Suche eines Partners zur Fortpflanzung eine wichtige Rolle. Wie sich herausgestellt hat, ist das Immunsystem eines Kindes um so stärker, je mehr die MHC-Gene der Eltern sich voneinander unterscheiden. Neuere Studien haben gezeigt, dass der Geruchssinn bei der Partnerwahl offenbar von entscheidender Bedeutung ist. Interessanterweise fanden Frauen den natürlichen Geruch von solchen Männern (Deodorants oder Parfüms durften nicht verwendet
werden) am anziehendsten, deren MHC-Gene sich am stärksten von ihren eigenen unterschieden. Unabhängig davon, wie oft das Experiment wiederholt wurde, blieb das Ergebnis immer gleich. Bei Mäusen und Fischen wurde übrigens ebenfalls...
O.
Mein.
Gott.
Donnerstag, 4. Mai, Abschlussprüfung: Psychologie
Was soll ich denn jetzt machen?
Im Ernst. Das darf nicht wahr sein. Es kann nicht sein, dass ich an einem massiven Haupthistokompatibilitätskomplex für Michael leide. Oder? Ich meine, das ist... das ist einfach lächerlich.
Andererseits... wie lässt sich sonst erklären, dass ich den Geruch seines Halses immer schon so angenehm... okay, unwiderstehlich fand?
Natürlich! Das erklärt alles. Michael ist mein perfekter MHC-Paarungspartner! Kein Wunder, dass ich nie über ihn hinweggekommen bin! Es liegt nicht an mir oder meinem Herzen oder meinem Gehirn... Es sind meine Gene , die sich in Sehnsucht nach ihrem idealen genetischen Gegenstück verzehren!
Und was ist mit JP? Na klar. Das erklärt natürlich, warum ich mich körperlich nie zu ihm hingezogen gefühlt hab... Er hat für mich nie nach mehr als nach Waschmittel gerochen. Wir sind MHC-inkompatibel! Unsere Gene sind sich zu ähnlich! Wir sehen ja sogar ähnlich aus... die blonden Haare, die hellen Augen, die Größe. Wie hat es damals dieser Theaterbesucher formuliert, der in der Zeitung zitiert wurde? »Die beiden geben ein sehr attraktives Paar ab. Sie sind beide groß und blond.«
Kein Wunder, dass JP und ich nie übers Küssen hinausgekommen sind. Unsere Zellen schreien die ganze Zeit verzweifelt:
AUFHÖREN! SOFORT AUFHÖREN! BITTE NICHT PAAREN!
Und ich bin gerade dabei, unseren Geschlechtsverkehr zu planen!
Okay, mit Kondom.
Aber wenn JP und ich heiraten, würden wir wahrscheinlich Kinder bekommen.
O GOTT! Ich frage mich, welche genetischen Defekte unsere Kinder haben würden, wenn man bedenkt, dass ich ihm geruchsmäßig überhaupt nichts abgewinnen kann!!!! Es könnte zum Beispiel gut sein, dass sie als ästhetisch vollkommene Menschen zur Welt kämen - lauter kleine LANAS!!!!
Und das ist ja wohl eindeutig ein genetischer Defekt. Jedes Kind, das von Geburt an schön ist, muss sich zwangsläufig in ein Monster wie das aus diesem Horrorfilm »Cloverfield« verwandeln, das sieht man ja an Lana. (Jedenfalls war sie die ersten siebzehn Jahre ihres Lebens eines, bis ich sie dann ein bisschen gezähmt habe.) Wer so makellos geboren wird wie Lana, der lernt natürlich nie, mit Enttäuschungen umzugehen und das Beste aus einer ausweglos scheinenden Situation herauszuholen, wie ich es im Laufe meiner Kindheit und Jugend lernen musste. Schöne Menschen kommen nämlich allein aufgrund ihres Äußeren mühelos durchs Leben und entwickeln nie einen Sinn für Humor oder Mitgefühl für andere. Wozu auch? Humor brauchen sie nicht, weil sie wegen ihrer Schönheit geliebt werden, und dadurch, dass es ihnen nie
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