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Dein ist das Leid (German Edition)

Dein ist das Leid (German Edition)

Titel: Dein ist das Leid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Kane
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Augenblick herrschte Schweigen. „Ich hatte keine Ahnung, dass du so etwas annimmst. Hast du denn irgendwelche Hinweise dafür?“
    „Keine heiße Spur. Was sollte ich denn sonst annehmen, Onkel Lyle?“ Amanda streckte hilflos die Arme aus. „Ich bin verzweifelt. Ich komme nicht als Spender infrage. Du auch nicht. Sonst habe ich keine Familie mehr. Und bis jetzt hat das Nationale Knochenmarkspender-Programm keinen Spender gefunden. Ich weiß nicht, ob Paul noch am Leben ist. Ich weiß auch nicht, ob er ein möglicher Spender wäre. Aber ich muss es versuchen.“
    Lyle nickte, aber der Zweifel stand ihm im Gesicht geschrieben. „Das verstehe ich. Wen hast du denn engagiert? Ich hätte dir doch ein paar Empfehlungen geben können.“
    „Die brauchte ich nicht. Ich habe Forensic Instincts genommen. Nachdem sie die Entführung dieses kleinen Mädchens aufgeklärt haben, gab es für mich keinen Zweifel mehr, dass das die richtige Agentur ist, um Paul aufzuspüren – falls er noch lebt.“
    „Und sie haben den Fall übernommen?“
    Amanda nickte. „Während wir uns hier unterhalten, sind sie gerade dabei, einen Plan zu machen.“
    „Brauchst du Geld? Private Ermittler wie Forensic Instincts sind nicht gerade billig.“
    „Im Augenblick nicht. Außerdem bezahlst du ja schon für Justins Behandlung. Ich bin dir wirklich sehr dankbar. Mehr kann ich nicht annehmen.“
    „Das ist doch absurd, Amanda. Ich habe schließlich die Mittel. Ichsetze eine große Belohnung für den passenden Stammzellenspender aus, wenn das nötig sein sollte. Zögere nicht, mich um Hilfe zu bitten.“
    „Vielen Dank, Onkel Lyle. Das werde ich tun. Aber ich glaube, momentan ist Forensic Instincts die vielversprechendste Möglichkeit.“ Sie warf einen Blick in die Station. „Ich muss wieder rein, damit Melissa nach Hause kann.“
    „Die Schwestern haben gesagt, es gäbe keine Veränderung. Das ist gut, oder?“
    „Ich weiß nicht mehr, was gut ist und was nicht.“ Amanda rollte die Ärmel hoch, um sich Hände und Unterarme abzuseifen. „Gott sei Dank geht es ihm nicht schlechter. Aber ich bete stetig, dass es ihm wieder besser geht, dass sich durch irgendein Wunder sein Zustand verbessert.“ Sie schloss für eine Sekunde die Augen. „Ein hoffnungsloser Traum, ich weiß. Aber das ist das Einzige, woran ich mich festhalten kann. Ich werde meinen Sohn niemals aufgeben.“
    „Nein, natürlich nicht.“ Lyle bedeutete ihr hineinzugehen. „Bleib bei deinem Kind. Ich melde mich.“ Er wandte sich um.
    „Onkel Lyle?“ Amanda hielt ihn kurz fest. „Noch einmal vielen Dank. Nicht nur, weil du vorbeigekommen bist oder mir mit Geld helfen willst, sondern vor allem, weil du dich als Spender hast testen lassen. Ich weiß, dass so etwas nicht deine Sache ist. Aber mir bedeutet es viel, dass du es trotzdem versucht hast.“
    Er lächelte. „Das war doch kein Opfer. Ich habe mehr als genug Blut – und Geld –, um etwas davon abzugeben.“ Er klopfte verlegen auf ihre Hand. „Ich melde mich.“
    Nachdem ihr Onkel weg war, brachte Amanda das Ritual hinter sich, ihre Hände zu sterilisieren und die Handschuhe, den Überzug und die Maske anzulegen. Dann betrat sie die Isolierstation, wo ihr Kind um sein Leben kämpfte.
    „Geh wieder zu deiner Familie“, sagte sie leise zu Melissa. „Und ein ganz dickes Dankeschön.“
    Melissa stand auf und drückte ihr die Hand. „Du kannst jederzeit anrufen, wenn du mich brauchst.“
    „Das werde ich.“
    Amanda ging zu der Krippe, erleichtert, wieder hier zu sein, und glücklich, dass sie mit ihrem Sohn allein war.
    Sie konnte nicht fassen, wie klein er war. Oder vielleicht wirkte er nur so klein in seiner Krippe, mit der Infusionsnadel in seiner dreiWochen alten Brust und dem Sauerstoffgerät. Er war nach den vollen neun Monaten zur Welt gekommen und hatte beachtliche dreieinhalb Kilo gewogen. Irgendwie machte das alles noch schwerer. Die Frühchen auf der Säuglingsstation sahen alle viel schwächlicher und zerbrechlicher aus. Aber keins von ihnen war so krank wie Justin, dessen Prognose düster war.
    Eine Krankenschwester mittleren Alters betrat hinter Amanda die Station.
    „Ms Gleason“, begrüßte sie sie. „Ich bin wirklich froh, dass sie mal für eine Weile hier rausgekommen sind.“
    „Danke schön.“ Amanda deutete auf die medizinischen Geräte, dann auf ihren Sohn, der seine winzige Faust schüttelte und quengelte. „Wie geht es ihm denn? Gibt es irgendeine Veränderung?“
    „Nein. Aber

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